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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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»Lieber hätte ich Probleme wie du oder Dom, als überhaupt nichts zu bemerken. Ich habe das Gefühl, als hätte man ein Stück aus mir herausgeschnitten und weggeworfen.«
    Vielleicht hat sie recht, dachte Dom. Vielleicht sind Alpträume, Phobien und sonstige Schrecken irgendwelcher Art immerhin noch einer kleinen Stelle absolut kalter, dunkler Leere im Innern vorzuziehen, denn letzteres musste ein ähnliches Gefühl sein, als träge man für sein ganzes restliches Leben bereits ein Fragment des Todes in sich.
    Als Dominick Corvaisis am Sonntag um 16.26 h im Pfarrhaus von St. Bernadette anrief und nach Brendan Cronin fragte, hatte Vater Wycazik im Arbeitszimmer gerade eine Besprechung mit mehreren Kolumbusrittern. Es ging um die Planung des alljährlichen Frühlingsfestes der Pfarrei.
    Um halb fünf platzte Vater Michael mit der Nachricht in die Sitzung, dass er am Telefon in der Küche soeben einen Anruf von Vater Wycaziks >Cousin< aus Elko in Nevada entgegengenommen habe. Brendan Cronin war erst vor wenigen Stunden an Bord eines Flugzeugs nach Reno gegangen - einen Tag früher als geplant, weil unerwartet Flugplätze freigeworden waren.
    Am Montag wollte er mit einer kleinen Maschine von Reno nach Elko weiterfliegen. Im Augenblick war Brendan noch irgendwo in der Luft; er konnte noch nicht einmal in Reno sein und folglich auch niemanden anrufen. Michaels Mitteilung verwirrte deshalb Vater Wycazik; er überließ es seinem jungen Kaplan, weiter mit den Rittern zu beraten, und eilte in die Küche, um mit dem Anrufer zu sprechen.
    Im Verlauf ihrer Unterhaltung wurden Dominick Corvaisis, der als Schriftsteller einen Sinn für das Fantastische hatte, und Stefan Wycazik, der als Priester einen Sinn für Mysterien und Mystizismus hatte, immer aufgeregter und redseliger.
    Stefan tauschte seine Kenntnisse über Brendans Probleme und Abenteuer -Glaubensverlust, Wunderheilungen, sonderbare Träume -gegen Corvaisis' Geschichten von Poltergeist-Phänomenen, Somnambulismus, Nyctophobie, Mondobsessionen und Selbstmorden aus.
    Zuletzt konnte Stefan nicht umhin zu fragen: »Mr. Corvaisis, gibt es Ihrer Meinung nach irgendwelche Anzeichen, die mich alten Ordensgeistlichen in meiner Hoffnung bestärken könnten, dass das, was Brendan widerfährt, irgendwie göttlicher Natur ist?«
    »Offen gesagt, Vater, kann ich in dieser ganzen mysteriösen Geschichte -trotz der von Ihnen erwähnten wundersamen Heilungen des Polizisten und des kleinen Mädchens -kein göttliches Wirken erkennen. Es deutet einfach zuviel auf eine Konspiration von Menschen hin, als dass ich Ihren Interpretationsversuch für wahrscheinlich halten könnte.«
    Stefan seufzte. »Vermutlich haben Sie recht. Aber ich werde dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, dass Brendan nach Nevada gerufen wird, weil er dort Zeuge von etwas werden soll, das ihn zu Christus zurückführen wird. An dieser Theorie werde ich auch weiterhin festhalten.«
    Der Schriftsteller lachte leise. »Vater, nach allem, was ich im Laufe unseres Gesprächs über Sie erfahren habe, vermute ich, dass Sie die Hoffnung, eine Seele retten zu können, niemals aufgeben würden, unter gar keinen Umständen. Ich nehme fast an, dass Sie Seelen nicht ganz auf die gleiche Weise retten, wie man das von anderen Priestern kennt -raffiniert und durch sanfte, freundliche Ermutigung. Sie kommen mir eher vor wie ein ... na ja, wie ein Schmied der Seele, der im Schweiße seines Angesichts und unter Anwendung großer Muskelkraft auf die Menschen einhämmert, um sie zu retten. Bitte verstehen Sie mich richtig - ich meine das als Kompliment.«
    Auch Stefan lachte. »Wie sollte ich es anders auffassen? Ich bin der festen Überzeugung, dass gewöhnliche Dinge den Einsatz nicht lohnen. Ein Schmied, der sich über ein glühendes Werkstück beugt? O ja, dieses Bild gefällt mir sehr gut!«
    »Ich freue mich schon jetzt auf Vater Cronins morgige Ankunft. Wenn er auch nur annähernd so ist wie Sie, werden wir glücklich sein, ihn hier an unserer Seite zu haben.«
    »Sie haben auch mich an Ihrer Seite«, sagte Vater Wycazik, »und wenn ich Ihnen bei Ihren Nachforschungen irgendwie behilflich sein kann, so rufen Sie mich bitte an. Falls auch nur die geringste Möglichkeit bestehen sollte, dass es sich bei diesen seltsamen Ereignissen um eine göttliche Manifestation handelt, dann werde ich ganz bestimmt nicht nur als passiver Zuschauer auf der Seitenlinie sitzen bleiben.«
    Die nächsten Namen auf der Gästeliste waren Bruce und Janet

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