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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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er bekannt war. Zu seiner Erleichterung erfuhr er, dass ein Lear zufällig gerade nicht vermietet war und ihm deshalb jederzeit zum Abflug zur Verfügung stand.
    Er holte die 25.000 Dollar aus dem Versteck im Wandschrank.
    Insgesamt hatte er jetzt 15.0000 Dollar Bargeld, eine Summe, die für alle möglichen unvorhergesehenen Ausgaben bei weitem ausreichen würde.
    Er packte rasch drei Koffer. In jeden legte er einige Kleidungsstücke, aber hauptsächlich füllte er sie mit anderen Gegenständen. Er verstaute zwei Pistolen: eine Smith & Wesson Model 19 Combat Magnum und eine Beretta Model 70 samt zwei aufschraubbaren Schalldämpfern. Außerdem packte er eine Maschinenpistole und jede Menge Munition ein.
    Jacks plötzlich zutage getretenen Schuldgefühle hatten ihn in den letzten vierundzwanzig Stunden sehr verändert, ihn aber doch nicht so überwältigt, dass er jetzt außerstande gewesen wäre, sich mit Waffengewalt gegen Leute zu wehren, die ihn möglicherweise bedrohten. Sein Entschluss, wieder ein ehrlicher Staatsbürger zu werden, beeinträchtigte in keiner Weise seinen Selbsterhaltungstrieb. Und wenn man seine Vergangenheit berücksichtigte, konnte kein Mensch besser darauf vorbereitet sein, sich zu verteidigen, als Jack Twist.
    Außerdem hatte er nach acht Jahren der Verbitterung und Einsamkeit soeben erst zaghaft begonnen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren; er hatte gehofft, ein normales Leben führen zu können. Und er würde sich von niemandem diese letzte Chance auf ein klein wenig Glück nehmen lassen.
    Er packte auch den tragbaren SLICKS-Computer ein, mit dessen Hilfe er das komplizierte elektronische Schloss des Geldtransporters gewaltlos geöffnet hatte. Auch ein Gerät, mit dem man jedes Kippschloss mühelos öffnen konnte, ohne den Mechanismus zu beschädigen (es wurde nur an die Polizei und ähnliche Institutionen verkauft), konnte sich als nützlich erweisen, genauso wie ein Star-Tron MK 202A, ein Gerät zur besseren Sicht bei Dunkelheit, das auch an Schusswaffen montiert werden konnte. Auch andere wichtige Gegenstände wurden in den drei Koffern verstaut, die alles andere als leicht waren, als er sie schließlich abschloss. Vielleicht würde sich jemand, der ihm bei seinem Gepäck behilflich war, etwas über das Gewicht wundern, aber niemand würde ihm peinliche Fragen stellen oder Alarm schlagen. Das war der große Vorteil des gecharterten Lear-Jets: Niemand würde sein Gepäck inspizieren, und er brauchte auch nicht die sonstigen Sicherheitskontrollen über sich ergehen zu lassen.
    Er fuhr mit einem Taxi von seiner Wohnung zum La Guardia.
    Der bereitstehende Lear würde ihn nach Salt Lake City in Utah bringen, denn erstens war Reno sowieso noch etwas weiter von Elko entfernt, und außerdem hatten die Leute von Elite Flights ihm gesagt, dass in Reno mit einem Schneesturm zu rechnen sei, der eine Landung unmöglich machen könnte, und das gleiche galt für die beiden kleineren Flughäfen im Süden Idahos, auf denen Jets von der Größe eines Lear landen konnten. Elite Flights arrangierte auf Jacks Wunsch hin bereits das Leasing einer kleinen Maschine, die ihn von Salt Lake City nach Elko bringen würde. Obwohl Elko im östlichsten Viertel von Nevada lag, gehörte es noch zur Pazifischen Zeitzone; er würde deshalb drei Stunden gewinnen. Trotzdem würde er vermutlich erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit in Elko ankommen.
    Dunkelheit war sehr günstig für seine Pläne.
    Die Ansichtskarten, die jemand in seinen Bankschließfächern deponiert hatte, deuteten Jacks Meinung nach darauf hin, dass gewisse Leute in Nevada alles Wissenswerte über seine kriminellen Aktivitäten herausgebracht hatten. Die Karten sollten ihm vermutlich sagen, dass er mit diesen Leuten entweder über das Tranquility Motel Kontakt aufnehmen konnte oder dass sie vielleicht sogar dort wohnten. Die Ansichtskarte war eine Einladung. Oder eine Vorladung. Jedenfalls konnte es ihm nur zum Schaden gereichen, wenn er diese Einladung oder Vorladung oder was auch immer einfach ignorierte.
    Er wusste nicht, ob jemand ihn auf dem Weg zum La Guardia beschattete; er machte sich nicht die Mühe, nach einem eventuellen Verfolger Ausschau zu halten. Wenn das Telefon in seiner Wohnung angezapft war, wussten sie seit seinem Anruf bei Elite Flights, dass er kommen würde. Er wollte sich seinem Zielort ganz offen nähern, denn dann würden sie vielleicht nicht mehr so scharf aufpassen, wenn er in Elko landete. Um so leichter würde er

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