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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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allein mit Sandy im Wohnwagen sein, wenn es soweit ist.«
    Dom hatte größtes Verständnis für Ned, der zum erstenmal von düsteren Träumen heimgesucht worden war. Dom, Ginger und Ernie hatten in den letzten Wochen Zeit gehabt, sich ein wenig an diese erschreckend lebhaften Alpträume zu gewöhnen, aber für den Koch waren sie eine völlig neue Erfahrung, und es war deshalb nicht im geringsten verwunderlich, dass er völlig verstört war.
    Außerdem war Neds Furcht vor Falkirk natürlich nur allzu berechtigt. Je näher sie der Wahrheit kamen, desto wahrscheinlicher wurde ein Präventivschlag ihrer Feinde, um in letzter Minute eine Enthüllung des Komplotts zu verhindern. Dom glaubte nicht, dass Falkirk zuschlagen würde, bevor auch Brendan Cronin, Jorja Monatella und eventuelle weitere Opfer im Tranquility Motel eingetroffen waren. Aber danach würden sie alle in größter Gefahr schweben.
    Ned Sarver brachte beim Frühstück kaum einen Bissen herunter, während er den anderen von seinen Alpträumen berichtete. Anfangs war er von Männern in Schutzanzügen gefangengehalten worden, aber später hatten sie teils Laborkittel, teils Militäruniformen getragen, was darauf hinwies, dass die biologische Gefahr vorüber gewesen war. Einer der Uniformierten war Colonel Falkirk gewesen, und Ned lieferte eine genaue Beschreibung dieses Offiziers: etwa fünfzig Jahre alt, schwarze Haare, die an den Schläfen grau wurden, kalte, stahlgraue Augen, eine Adlernase und schmale Lippen.
    Ernie konnte das Phantombild, das Ned mit Worten entworfen hatte, genau bestätigen, denn auch er hatte Falkirk im Traum gesehen. Der erstaunliche Zufall, dass Ned und Ernie von demselben Mann geträumt hatten, war ein Beweis dafür, dass es nicht das Gesicht einer Fantasiegestalt war, sondern das Gesicht eines Mannes, den Ernie und Ned im vorletzten Sommer tatsächlich gesehen hatten.
    »Und ein anderer Armeeoffizier hat in meinem Alptraum Falkirk mit Vornamen angeredet -Leland«, berichtete Ernie. »Colonel Leland Falkirk.«
    »Vermutlich ist er in Shenkfield stationiert«, meinte Ginger.
    »Wir werden später versuchen, das herauszufinden«, sagte Dom.
    Die Gedächtnisbarrieren bröckelten entschieden ab! Dieses Bewusstsein versetzte Dom in eine optimistischere Stimmung als seit Monaten.
    In Gingers Alptraum, den sie ihren Freunden erzählte, war sie nicht die einzige Person gewesen, die in Zimmer 5 -dem Zimmer, das sie damals bewohnt hatte und nun wieder bewohnte
    - einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.
    »In einer Ecke stand ein Bett mit Rädern, und die rothaarige Frau darin war mir völlig unbekannt. Sie war etwa vierzig. Sie war an ein intravenöses Tropfinfusionsgerät und an ein EKG angeschlossen, und sie hatte jenen ... jenen leeren starren Blick.«
    Nicht nur Ernies und Neds Alpträume wiesen ein gleiches Element -Falkirks Erscheinung -auf; auch Dom und Ginger hatten teilweise das gleiche geträumt. In Doms Traum war ebenfalls ein Bett auf Rädern vorgekommen, mit einem EKG auf einer und einem Infusionsgerät auf der anderen Seite, und in diesem Bett hatte ein junger Mann von etwa zwanzig Jahren mit bleichem Gesicht, buschigem Schnurrbart und leichenartigen Augen gelegen.
    »Was hat das nun schon wieder zu bedeuten?« fragte Faye. »Mussten sie soviel Leute einer Gehirnwäsche unterziehen, dass die zwanzig Zimmer nicht ausreichten?«
    »Nach dem Melderegister waren doch nur elf Räume belegt.«
    »Bestimmt haben auch Leute, die auf der Interstate unterwegs waren, gesehen, was passiert ist - was immer das auch gewesen sein mag. Die Armee muss sie aufgehalten und hierher gebracht haben. Ihre Namen stehen natürlich nicht im Register.«
    »Wie viele mögen es gewesen sein?« fragte Faye.
    »Das werden wir vermutlich nie erfahren«, erwiderte Dom. »Wir haben sie ja nie kennengelernt; wir teilten nur mit ihnen die Zimmer, während wir unter Drogen gesetzt wurden. Vielleicht werden wir uns an ihre Gesichter erinnern, aber ihre Namen und Adressen können uns natürlich nicht einfallen, weil wir sie ja nie gewusst haben.«
    Aber zumindest wurde das Lügengewebe der Erinnerungen, das ihnen einprogrammiert worden war, immer dünner und ließ die Wahrheit hindurchschimmern, und dafür war Dom sehr dankbar. Mit der Zeit würden sie hinter die Wahrheit kommen -wenn Colonel Falkirk nicht vorher mit schwerer Artillerie anrückte.
    Während die Gruppe am Montagmorgen im Tranquility Motel frühstückte, wurde Jack Twist in New York, in einer Filiale der

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