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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Dienstagausgabe wurde berichtet, dass Hanks tatsächlich vor Gericht gegangen war; aber bevor ein Beschluss ergangen war, wurde der Ausnahmezustand aufgehoben, und damit erübrigte sich auch die Frage der Kompetenzen.
    »Wir brauchen also nicht zu befürchten«, sagte Ginger, »dass alle Behörden gegen uns verbündet sind. Die hiesige Polizei und auch die Bundesstaatspolizei hatten nichts mit dieser Sache zu tun. Unser einziger Gegner ist ...«
    »Die Armee der Vereinigten Staaten!« vollendete Dom und musste über ihren Galgenhumor unwillkürlich lachen.
    Auch sie lachte - aber mit bitterem Unterton. »Wir gegen die Armee - kein sehr aussichtsreicher Kampf, was?«
    Dem >Sentinel< zufolge hatte ausschließlich die Armee die Straßensperren auf der I-80 -der einzigen Ostwestverbindung durch die Quarantänezone -kontrolliert und auch dreizehn Kilometer der Landstraße in nordsüdlicher Richtung geschlossen.Die zivile Luftfahrt war am Überfliegen des verseuchten Gebiets gehindert worden - Hubschrauber der Armee hatten ständig am Rand der Sperrzone patrouilliert. Obwohl es nicht ganz einfach war, ein Gebiet von etwa 150 km² zu sichern, hatten die Militärs weder Kosten noch Mühe gescheut, um jeden am Betreten der Gefahrenzone zu hindern - zu Fuß, zu Pferd oder in irgendeinem Fahrzeug. Die Hubschrauber waren nicht nur tagsüber, sondern auch nachts - mit großen Suchschweinwerfern
    -im Einsatz gewesen. Zusätzlich hatten bei Dunkelheit -so wurde zumindest gemunkelt -auch noch Soldatentrupps mit Infrarot-Überwachungsgeräten an den Grenzen des Sperrgebiets patrouilliert, um eventuelle Eindringlinge aufzuspüren, die von den starken Hubschrauberscheinwerfern nicht erfasst worden waren.
    »Nervengas gehört zwar zu den tödlichsten überhaupt bekannten Substanzen«, sagte Ginger, während Dom eine Seite der Zeitung umblätterte, »aber trotzdem erscheinen mir all diese Sicherheitsvorkehrungen stark übertrieben. Ich bin zwar keine Spezialistin für chemische Waffen, aber ich kann einfach nicht glauben, dass irgendein Nervengas über solche Entfernungen hinweg gefährlich sein könnte. Schließlich behauptete die Armee ja, es sei nur ein einziger Gaszylinder beschädigt worden - also kann keine große Menge Gas freigesetzt worden sein. Und Gas breitet sich schließlich aus. Nach einigen Kilometern wäre es bereits so verdünnt gewesen, dass die Luft nur noch eine verschwindend geringe Gasmenge enthalten hätte. In fünf Kilometern Entfernung vom Unfallort wäre es höchstens noch ein Gaspartikel pro Billion Luftpartikel gewesen, und diese minimale Konzentration konnte keine Gefahr darstellen.«
    »Das stützt Ihre Theorie, dass es eine bakteriologische Verseuchung war.«
    »Möglicherweise«, sagte Ginger. »Es ist noch zu früh, um etwas Definitives folgern zu können. Aber jedenfalls muss es sich um etwas wesentlich Gefährlicheres als dieses Nervengasmärchen gehandelt haben.«
    Am Samstag, dem 7. Juli, weniger als einen Tag nach Sperrung der Interstate, war einem cleveren Rundfunkreporter aufgefallen, dass viele der am Einsatz beteiligten Militärs an ihren Uniformen nicht nur die üblichen Rangabzeichen trugen, sondern zusätzlich noch ein außergewöhnliches Kompanieabzeichen: einen schwarzen Kreis mit smaragdgrünem Stern in der Mitte. Dieses Abzeichen fehlte an den Uniformen der Männer vom Testgelände in Shenkfield. Unter den Armeeangehörigen, die diesen grünen Stern trugen, waren besonders viele im Offiziersrang. Auf Befragen erklärte die Armee, bei den Soldaten mit grünen Sternen handle es sich um eine ziemlich unbekannte Supereliteeinheit der Sondertruppen.
    »Wir nennen sie DERO, eine Abkürzung für Domestic Emergency Response Organisation -das sind Spezialeinheiten für den Katastrophenfall«, wurde ein Armeesprecher im >Sentinel< zitiert. »Die Männer von DERO sind hervorragend ausgebildet, haben große Erfahrungen im aktiven Kampfeinsatz und müssen besonders qualifiziert sein, weil sie bei brisanten Aktionen Dinge sehen könnten, die absoluter Geheimhaltung unterliegen.«
    Was im Klartext heißt, dachte Dom, dass die DERO-Männer bereit sein müssen, auch bei den größten Schweinereien die Schnauzen zu halten.
    Der Armeesprecher wurde noch weiter zitiert: »Sie sind die Creme unserer jungen Elitesoldaten, deshalb sind viele zumindest schon Feldwebel, wenn sie sich für DERO qualifizieren. Unser Ziel ist es, überdurchschnittlich geschulte Kräfte für besondere Krisensituationen zur Verfügung

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