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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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wurden. Bei schweren Krisen -beispielsweise einem begrenzten Einsatz nuklearer Waffen und einer Invasion durch feindliche Truppen brauchten die Flugzeuge von Thunder Hill nur mit Aufzügen nach oben geschafft und durch die bombenfesten Türen ins Freie geschafft zu werden, wo sie sofort vertikal starten konnten.
    Da die gegenwärtige Krise jedoch nicht mit einem Lufteinsatz zu lösen war, gingen Leland und Horner achtlos an den beiden riesigen Aufzügen vorüber. Auch den beiden etwas kleineren, aber immer noch überdimensionalen Frachtaufzügen schenkten sie keine Beachtung. Ihre Schritte hallten von den Steinwänden wider, als sie sich einem der drei kleinen Personenlifte in Standardgröße näherten, um damit in die Tiefe von Thunder Hill zu gelangen.
    Medizinische Vorräte, Lebensmittel, Waffen und Munition wurden im zweiten Untergeschoss gelagert. Im ersten Untergeschoss standen alle Fahrzeuge und Flugkörper in riesigen Kavernen, und dort lebte und arbeitete auch das Personal.
    Leland und Lieutenant Horner stiegen im ersten Untergeschoss aus und traten in eine hell beleuchtete runde Höhle mit Felswänden. Von dieser Zentralkaverne mit einem Durchmesser von 90 Metern - vom Personal scherzhaft >Nabel< genannt gingen vier andere Höhlen aus, hinter denen noch weitere Räume lagen. In den größeren Kavernen wurden - unter anderem - die Helikopter, Jets, Jeeps und Panzerwagen aufbewahrt.
    Drei der vier vom >Nabel< ausgehenden Kavernen hatten keine Türen, denn hier bestand keine Gefahr für Explosionen oder Brände. Die vierte Kaverne hatte jedoch Türen, denn sie enthielt das Geheimnis des 6. Juli, das -wie Leland und andere beschlossen hatten -um jeden Preis gewahrt werden musste. Colonel Falkirk blieb stehen und betrachtete dieses Portal, das acht Meter hoch und zwanzig Meter breit war. Es bestand nicht aus Stahl, sondern aus dicken Holzbalken, denn es war im Eilverfahren hergestellt worden; für die Bestellung einer spezialangefertigten Metalltür hatte man keine Zeit gehabt.
    Dieses Portal erinnerte den Colonel an die riesige Holztür aus dem ältesten >King Kong<-Film, hinter der sich die verängstigten Eingeborenen vor dem Ungeheuer von der anderen Seite ihrer Insel versteckten. Angesichts dessen, was hinter dieser Tür verborgen war, wirkt die Erinnerung an den Horror-Film nicht gerade beruhigend auf Leland. Unwillkürlich überlief ihn ein Schauder.
    »Sie bekommen immer noch eine Gänsehaut davon, stimmt's?« sagte Lieutenant Horner.
    »Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie sich, inzwischen daran gewöhnt haben?«
    »Verdammt, nein, Sir. Ganz gewiss nicht.«
    In das riesige Holzportal war eine mannshohe Tür eingebaut, durch welche die Forscher den Raum betraten und verließen.
    Ein bewaffneter Wachposten ließ nur befugte Personen ein. Die Aktivitäten in dieser Kaverne hatten nichts mit den anderen ursprünglichen -Funktionen des Depots zu tun, und neunzig Prozent des Personals hatten keinen Zutritt zu diesem Raum und wussten überhaupt nicht, was sich dahinter verbarg.
    Im Umkreis des >Nabels<, zwischen anderen Höhlenöffnungen, waren entlang der Wände zahlreiche Gebäude errichtet und in den Felsen verankert worden. Als das Depot Anfang der sechziger Jahre gebaut worden war, hatten sich hier die Büros der Ingenieure, Oberaufseher und Planungsoffiziere befunden.
    Im Laufe der Jahre war in anderen Kavernen eine ganze unterirdische Stadt entstanden -Unterkünfte, Cafeterien, Aufenthaltsräume, Laboratorien, Läden für Maschinenzubehör, Reparaturwerkstätten, Computerräume, sogar ein PX für das Militär-und Regierungspersonal, das für ein oder zwei Jahre in Thunder Hill stationiert war. Diese Räumlichkeiten wurden gut beheizt und beleuchtet, es gab Küchen, Bäder, Telefonverbindungen zur Außenwelt und alle anderen modernen Annehmlichkeiten. Die Gebäude waren aus Metallplatten konstruiert und mit blauem, weißem oder grauem Email beschichtet. Obwohl sie keine Räder hatten, erinnerten sie an kreisförmig angeordnete Wohnwagen - so als handle es sich um ein modernes Lager von Zigeunern, die sich in diesen geheimen Zufluchtsort hundert Meter unterhalb der Winterstürme zurückgezogen hatten.
    Leland wandte sich endlich von der Kaverne ab und ging auf eine weiße Metallkonstruktion zu -die Büros von Dr. Miles Bennell. Lieutenant Horner folgte ihm dienstbeflissen.
    Im vorletzten Sommer war Miles Bennell - den Leland Falkirk verabscheute -nach Thunder Hill gekommen, um alle wissenschaftlichen

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