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Schwarzer Mond: Roman

Schwarzer Mond: Roman

Titel: Schwarzer Mond: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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etwas nach, und Jack glaubte, von draußen quietschende Bremsen zu hören. Konnte die Verstärkung so schnell eingetroffen sein?
    Die Ladezone im Innern des Warenlagers bot vier riesigen Lastwagen mit achtzehn Rädern Platz, einem Peterbilt, einem White und zwei Macks. Jeder war vor einer Tür geparkt.
    Jack stellte seinen Geldsack neben dem ersten LKW, einem Mack, ab, stieg aufs Trittbrett, öffnete die Tür und leuchtete mit seiner Taschenlampe das Armaturenbrett ab. Die Zündschlüssel steckten. Damit hatte er gerechnet. Im Vertrauen auf das ausgeklügelte Sicherheitssystem des Warenlagers rechneten die Angestellten nicht mit der Möglichkeit, dass einer der LKWs während der Nacht gestohlen werden könnte.
    Jack und Mort gingen zu den drei anderen LKWs, in denen die Zündschlüssel ebenfalls steckten, und ließen die Motoren an.
    Im Fahrerhaus des ersten Macks gab es hinter dem Sitz eine Schlafkoje, damit die beiden Fahrer auf weiten Strecken abwechselnd ausruhen konnten. Dort verstaute Tommy Sung die vier Geldsäcke.
    Er war gerade fertig, als Jack zurückkam, sich ans Steuer setzte und seine Taschenlampe ausknipste. Mort stieg auf der Beifahrerseite ein. Jack ließ den Motor an, schaltete die Scheinwerfer aber nicht ein.
    Alle vier LKWs knatterten jetzt im Leerlauf.
    Tommy rannte mit seiner Taschenlampe in der Hand zu der am weitesten entfernten der vier großen Ladetüren und drückte auf den Knopf, der den Gleitmechanismus auslöste. Jack beobachtete ihn aufmerksam von seinem hohen Fahrersitz aus. Tommy eilte an der Außenmauer entlang auf den LKW zu, wobei er mit der rechten Hand im Vorbeilaufen auf die drei Knöpfe für die anderen Türen drückte. Dann löschte er seine Taschenlampe und rannte zum Mack, während die vier Türen mit lautem Rattern und Quietschen langsam in die Höhe glitten.
    Draußen würden die Morlocks merken, dass die Türen sich öffneten, und sie würden den Motorenlärm der LKWs hören.
    Aber sie würden in ein dunkles Gebäude blicken und nicht wissen, welches nun der Fluchtwagen war, bis sie schließlich hineinleuchten konnten. Natürlich bestand die Möglichkeit, dass sie alle Lastwagen unter Maschinengewehrbeschuss nehmen würden, aber Jack rechnete damit, einige kostbare Sekunden zu gewinnen, bevor die Gangster sich zu diesem gewaltsamen Vorgehen entschließen würden.
    Tommy kletterte ins Fahrerhaus des Macks und schloss die Tür. Mort saß nun eingezwängt zwischen Jack und Tommy.
    »Die verfluchten Dinger gehen zu langsam rauf«, brummte Mort, während die Türen allmählich hochglitten und darunter die vom Graupelregen gepeitschte Nacht sichtbar wurde.
    »Fahr das Scheißding doch einfach übern Haufen!« drängte Tommy.
    »Ich kann nicht riskieren hängenzubleiben«, entgegnete Jack, während er seinen Sicherheitsgurt anlegte.
    Die Tür war zu einem Drittel geöffnet.
    Jack sah, wie sich draußen in der düsteren Winterwelt, wo die wenigen matten Sicherheitslampen die Dunkelheit nur geringfügig zurückdrängen konnten, etwas bewegte. Zwei Männer rannten von links über den glatten, nassen Asphalt, wobei sie immer wieder ausrutschten und sich nur mit großer Mühe auf den Beinen halten konnten. Beide waren bewaffnet, einer davon mit etwas, das fatal nach einem Maschinengewehr aussah. Sie versuchten, unter den Türen hindurch ins Innere des Gebäudes zu spähen und gleichzeitig möglichst in Deckung zu bleiben.
    Bisher waren sie offensichtlich noch nicht auf die Idee gekommen, der Krise mit einem aufs Geratewohl abgefeuerten Kugelregen zu begegnen.
    Die erste Tür - die Tür direkt vor Jack - war zur Hälfte geöffnet.
    Plötzlich kam -ebenfalls von links - der graue Ford-Lieferwagen um die Ecke geschossen und wirbelte mit seinen Reifen silbrige Matschfontänen auf. Er blieb zwischen der zweiten und dritten Laderampe stehen und blockierte auf diese Weise die beiden Ausfahrten. Seine Scheinwerfer fielen in die vierte innere Ladezone und zeigten, dass das Fahrerhaus des dort stehenden Lastwagens leer war.
    Die Tür vor Jack war zu zwei Dritteln geöffnet.
    »Köpfe runter!« befahl er.
    Mort und Tommy duckten sich, so gut sie konnten, und auch Jack selbst beugte sich tief über das Lenkrad. Die schwere Tür war immer noch nicht ganz geöffnet, aber er glaubte, dass der LKW durchkommen würde -mit etwas Glück. Er löste die Bremsen, betätigte die Kupplung und drückte aufs Gaspedal.
    Die Männer draußen erkannten nun, dass der Fluchtversuch durch die erste Tür erfolgen

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