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Schwarzer Nerz auf zarter Haut

Schwarzer Nerz auf zarter Haut

Titel: Schwarzer Nerz auf zarter Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Dahl.
    »Ich kann es nicht begreifen«, murmelte Hergarten. »Ich kann es einfach nicht … Lisa an Bord … Es will nicht in meinen Kopf … Warum dieses Spiel?«
    »Sie war eifersüchtig auf mich.«
    »Aber sie kannte dich doch gar nicht.«
    »Vielleicht doch? Vielleicht hat sie uns in Bonn zusammen gesehen. Aus Zufall.«
    »Sie hat nie etwas gesagt.«
    »Welche Frau tut das? Sie will zuerst Beweise haben. Dann trumpft sie auf. Und die Beweise sollte diese Reise liefern.« Sybilla legte die Hand auf die Schulter Hergartens. »Und sie hat Beweise genug gesehen …«
    Das Telefon schrillte und riß alle aus einer schuldhaften Stimmung.
    Kapitän Selbach meldete sich, fragte, ob Hergarten da sei, und rief: »Ich komme gleich!« Seine Stimme klang sehr aufgeregt.
    Zehn Minuten später stürmte Selbach in die Arztkabine. In der Hand schwenkte er einen Brief.
    »Für Sie!« sagte er zu Hergarten. »Lag in Ihrer Kabine auf dem Tisch, als der Steward sie aufräumen wollte. Um es vorweg zu sagen: Es ist Bordpapier, wie es in allen Schreibmappen der Kabinen liegt. Jetzt werden wir wissen, was gespielt wird.«
    Hergarten nahm den Brief und riß ihn auf. Eine der Bordkarten mit dem Namenszug der ›Ozeanic‹ und dem Reederzeichen fiel heraus. Der Text war mit der Schreibmaschine geschrieben. Im Schreibsalon standen zehn Maschinen, und meistens waren sie besetzt. Wie sollte man das überprüfen?
    »Lesen Sie vor«, sagte Kapitän Selbach rauh. »Morgen früh wassert das Flugboot der Polizei neben uns. Vielleicht haben wir bis dahin schon Anhaltspunkte.«
    Hergarten überflog den Inhalt des Briefes. Sein Gesicht war bleich und kantig geworden. Dann las er mit klarer Stimme vor:
    »Es liegt im Interesse des Weltfriedens, daß unter den Großmächten ein Gleichgewicht herrscht. Jede übermäßige Stärke eines einzelnen Staates zieht die Versklavung und Angst der weniger Starken nach sich. Das ist eine Regel, die im Atomzeitalter allein den Frieden garantiert.
    Ihr Elektronium ist ein Mittel, das zum Beispiel die USA in der Welt militärisch führend machen könnte. Es würde die Patt-Situation stören. Wir haben nichts dagegen, wenn die USA Ihre Erfindung auswerten – aber dies nur unter der Bedingung, daß auch wir als Gegenpol die Möglichkeit haben, Ihr Elektronium zu nutzen, um den Frieden durch das Gleichgewicht der Kräfte zu garantieren. Wir hoffen, daß Sie das einsehen.
    Die Pläne in Ihrer vorzüglich versteckten Mappe sind sicherlich nicht nur die Originale, sondern auch einige Kopien Ihrer Formeln. Uns genügt eine solche Kopie. Hinterlegen Sie eine solche Kopie an unten bezeichnetem Ort in der kommenden Nacht. Wir versprechen, Ihnen nach Überprüfung der Formeln als Äquivalent eine Summe von 1 Million Dollar auf Ihr Konto zu überweisen. Eine Anerkennung nur, wir wissen es. Und wir sind Gentlemen genug, diese Versprechung auch einzuhalten.
    Ihre Gattin, der es sehr gutgeht, werden Sie in New York gesund begrüßen können. Es war übrigens ein Glückstreffer für uns, in dieser schönen Frau Ihre Gattin zu entdecken. Es wäre ein Verbrechen an der Natur in seiner schönsten Variation, wenn Ihre Gattin statt in Ihren Armen auf dem Grunde des New Yorker Hafenbeckens liegen müßte. Sie werden verstehen, daß dies notwendig ist, da wir uns nicht von der schönen ›Ozeanic‹ begeben und eine lebende Anklage hinterlassen können. Mit der Rückgabe Ihrer schönen Frau wird sich unser Wunsch verbinden, 24 Stunden über unseren Handel zu schweigen. Diese 24 Stunden brauchen wir. Und die brauchen Sie, um Ihre Gattin zu finden. Gesund, wie wir versprechen.
    Legen Sie Ihre Papiere bitte heute nacht auf die Handtuchablage der Kabine 1 der Damentoilette des Helgoland-Restaurants. Auf das Kuvert schreiben Sie: Nicht berühren – bitte -. Und dann haben Sie Geduld bis New York. Vertrauen Sie unserem Wort.«
    Dr. Hergarten ließ den Brief sinken. Es war totenstill im Raum. Der erste, der seine Stimme wiederfand, war Dr. Dahl.
    »Was werden Sie tun?« fragte er tonlos.
    »Ja, was soll ich tun?« wiederholte Hergarten hohl.
    »Nichts!« Die Stimme Sybillas klang scharf. »Gar nichts.«
    Dr. Dahl und der Kapitän fuhren zu ihr herum. Sie erkannten sie nicht wieder. Das faszinierende Gesicht wirkte kalt und starr wie eine schöne, aber angstverbreitende Maske. Die Augen leuchteten in einem harten Glanz.
    »Nichts bedeutet Mord an Lisa«, stammelte Dr. Dahl.
    »Das ist doch keine Lösung«, sagte auch Selbach leise.
    »Es ist erst

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