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Schwarzes Echo

Schwarzes Echo

Titel: Schwarzes Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Leibwächter ist bewaffnet. Das Jackett von dem anderen ist zu weit, um was zu erkennen. Ja, da ist er.«
    Tran wurde von einem Mann in dunkelblauem Anzug in den Tresorraum eskortiert. Ein Leibwächter kam mit dem Stahlkoffer hinterher. Bosch sah, wie der breitschultrige Mann den Bürgersteig draußen absuchte, bis Tran und der blaue Anzug durch die Tresortür verschwanden. Der Mann mit dem Koffer wartete. Auch Bosch und Wish warteten. Nach etwa drei Minuten kam Tran heraus, gefolgt von dem Mann im blauen Anzug, der ein stählernes Schließfach von der Größe eines Schuhkartons trug. Der Leibwächter folgte ihnen, und die drei Männer verließen den gläsernen Raum, waren nicht mehr zu sehen.
    »Nett, persönlicher Service«, sagte Wish. »Beverly Hills von vorne bis hinten. Wahrscheinlich bringt er die Box in einen separaten Raum, um den Tausch vorzunehmen.«
    »Meinst du, du kriegst Rourke zu fassen, damit er jemanden herschickt, der Tran folgt?« fragte Bosch. »Ruf ihn an. Wir sollten uns vom Funk fernhalten, denn die Leute unter der Erde haben hier oben jemanden, der unsere Frequenz belauscht.«
    »Ich nehme an, wir warten hier beim Tresor?« fragte sie, und Bosch nickte. Sie dachte einen Augenblick nach und sagte: »Ich rufe ihn an. Er wird sich freuen zu hören, daß wir es gefunden haben. Jetzt können wir den Tunneltrupp runterschicken.«
    Sie sah sich um, fand neben einer Bushaltestelle an der nächsten Ecke eine Telefonzelle und wollte sich auf den Weg machen. Bosch hielt sie am Arm fest.
    »Ich geh’ rein, seh’ mir an, was da passiert. Denk dran, sie kennen dich, also halt dich zurück, bis sie weg sind.«
    »Was ist, wenn sie abhauen, bevor die Verstärkung da ist?«
    »Ich bleib’ beim Tresor. Tran ist mir egal. Willst du die Schlüssel? Du kannst den Wagen haben und ihm folgen.«
    »Nein, ich bleib’ beim Tresor. Bei dir.«
    Sie drehte sich um und steuerte das Telefon an. Bosch überquerte den Wilshire und betrat die Tresorvermietung, wobei er an einem bewaffneten Sicherheitsbeamten vorüberkam, der mit seinem Schlüsselring in der Hand an der Tür stand.
    »Wir schließen, Sir«, sagte der Wachmann, schroff und überheblich wie ein Ex-Bulle.
    »Ich brauch’ nur eine Minute«, sagte Bosch ohne stehenzubleiben.
    Der Knabe im blauen Anzug, der Tran in den Tresor begleitet hatte, war einer von drei jungen, blonden Männern, die im Empfangsbereich auf einem grauen Plüschteppich an antiken Schreibtischen saßen. Er sah von seinen Papieren auf, musterte Bosch und sagte zu dem jüngeren der anderen beiden: »Mr. Grant, würden Sie diesem Gentleman behilflich sein.«
    Obwohl Grant im stillen verneint hatte, stand er auf, ging um den Schreibtisch herum und kam Bosch mit seinem besten gespielten Lächeln entgegen.
    »Ja, Sir?« sagte der Mann. »Möchten Sie ein Schließfach bei uns mieten?«
    Bosch wollte gerade eine Frage stellen, als der Mann seine Hand ausstreckte und sagte: »James Grant, fragen Sie, was Sie wollen. Auch wenn uns nur wenig Zeit bleibt. Wir schließen in wenigen Minuten.«
    Grant schob den Ärmel seines Jacketts zurück, um nach der Zeit zu sehen.
    »Harvey Pounds«, sagte Bosch und nahm die Hand entgegen. »Woher wußten Sie, daß ich nicht schon ein Schließfach habe?«
    »Sicherheit, Mr. Pounds. Wir verkaufen Sicherheit. Ich kenne jeden Tresorkunden persönlich. Ebenso wie Mr. Avery und Mr. Bernard.« Er wandte sich etwas um und deutete auf den blauen Anzug und den anderen Verkäufer, die feierlich nickten.
    »An Wochenenden nicht geöffnet?« fragte Bosch und gab sich Mühe, enttäuscht zu klingen.
    Grant lächelte. »Nein, Sir. Wir sind der Ansicht, daß unsere Kunden Menschen sind, die ihre Zeit gut planen, ihr ganzes Leben gut planen. Sie behalten sich das Wochenende für angenehme Dinge vor, nicht für solche Gänge. Zur Bank hetzen, zum Geldautomaten. Das haben unsere Kunden nicht nötig, Mr. Pounds. Und wir auch nicht. Darüber sollten Sie froh sein.«
    Ein höhnischer Unterton lag in seiner Stimme, als er dies sagte. Aber Grant hatte recht. Der Laden war geschniegelt wie eine große Anwaltskanzlei, mit denselben Öffnungszeiten und denselben aufgeblasenen Verkäufertypen.
    Bosch sah sich ausgiebig um. Rechts, in einer Nische konnte man acht Türen sehen. An der dritten standen die beiden Leibwächter. Bosch nickte Grant zu und lächelte.
    »Na, wie ich sehe, haben Sie überall Wachen aufgestellt. Das ist die Art von Sicherheit, die ich suche, Mr. Grant.«
    »Es tut

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