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Schwarzkittel

Schwarzkittel

Titel: Schwarzkittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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mich ja schließlich. Frau Hohlmann sollten wir uns zudem etwas genauer ansehen. Liebeskummer hat schon so manchen ausrasten lassen.«
    Jutta nickte. »In diesem Fall gäbe es aber keine Verbindung zwischen Dipper und Windeisen.«
    »Zwei Mordfälle an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in einem engen Verdächtigenkreis. Nein, da muss es einen Zusammenhang geben«, fiel Jürgen ein.
    »Du musst noch viel lernen, Kleiner«, wies ihn Jutta zurecht. »Ach, bevor ich es vergesse, die Alibis von Professor Zynanski und Sebastian Windeisen werden im Moment ebenfalls überprüft. Die Beamten sind aber derzeit noch nicht zurück. So, das wärs von meiner Seite. Hat jemand von euch noch was auf dem Herzen?«
    »Ja, ich. Ich werde jetzt mit Gerhard nach Haßloch zu Hagen fahren. Und danach –«, ich blickte kurz auf die Uhr, »wäre es nett, wenn mich jemand bei Doktor Fürchtegott Mayer anmelden würde. Das ist der Geschäftsführer der ›Neomedi AG‹. Sagen wir mal, so um 16 Uhr.«
    »Mach ich doch gerne für dich«, flötete Jutta. »Dann kannst du Gerhard gleich ein paar Antidepressiva mitbringen.«
    Ich verstand nicht, was sie meinte. Gerhards Gesichtszüge waren wie versteinert und der Blick, den er ihr zuwarf, bedeutete nichts Gutes.

11.Hagen spricht
    »Weißt du«, fing Gerhard an zu erzählen, als wir in meinem Wagen saßen. »Diese Maria geht mir langsam auf den Keks.«
    Ich brauchte einen Moment, um Maria als Gerhards Freundin zu identifizieren.
    »Mach dir doch nichts draus, Gerhard«, versuchte ich ihn zu trösten. »Die aktuelle Beziehungsdauer sprengt sowieso schon alles, was bei dir je da gewesen ist.«
    Mein Freund und Kollege verzog das Gesicht. »Das ist es ja. Weil es immer gut lief und vor allem abwechslungsreich war, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Doch jetzt kommt Maria daher und zerstört mein gesamtes Weltbild.«
    »Du bist wirklich verliebt?«
    »Quatsch. Na ja, könnte schon sein. Ach Reiner, das ist alles so kompliziert.«
    »Na, erzähl mal. Das wird dir bestimmt guttun.«
    »Meinst du?« Gerhard wirkte sehr nachdenklich. »Eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen. Maria ist in Ordnung, sie sieht gut aus, ist klasse im Bett und wir verstehen uns super, jedenfalls bis auf den einen Punkt.«
    Ich schaute zu ihm rüber und verstand. »Kinder?«
    Gerhard nickte und seufzte. »Maria ist da sehr konservativ eingestellt. Klar, sie kann sich schon vorstellen, wie ich meine Vergangenheit bisher verbracht habe. Ich kann verstehen, dass sie nicht eine von vielen sein will. Aber gleich Kinder?«
    »Warum ist sie denn so auf Nachwuchs fixiert? Davon mal abgesehen, dass ich das nicht schlimm finde.«
    »Fang du nicht auch damit an. Du bist mit deinen beiden Kindern viel zu parteiisch. Aber mal ehrlich, Reiner. Was soll ich mit einem Kind? Ich weiß doch über Erziehung gar nichts.«
    »Na ja, das kann man alles lernen, Gerhard. Im ersten Jahr kommst du eigentlich mit Ohropax und dem gelegentlichen Wechseln von verschissenen Windeln aus. Den Rest macht deine Frau.«
    »Klar, Maria ist dann 24 Stunden am Tag damit beschäftigt, den kleinen Kacker zu knuddeln, zu füttern und zu beruhigen. Dann bleibt keine Zeit mehr für mich.«
    Aha, daher wehte also der Wind.
    »Oh Gerhard, das ist doch nur die erste Zeit. Dann werden die Frauen wieder richtig anschmiegsam. Das hat dann eine ganz andere Qualität.«
    Gerhards Augen blitzten. »Echt?«
    »Klar doch. Die Frauen wollen schließlich noch ein zweites Kind!«
    Jetzt schaute mich Gerhard mit offenem Mund an. Ich lachte. »He, war nur ein Witz, Alter. Nach drei oder vier Kindern haben die meisten fürs Erste genug.«
    »Fürs Erste? Wie meinst du das?«
    »Na ja, die kleinen Kacker werden erst einmal Schulkinder, kommen in die Pubertät, ziehen den Eltern das Geld aus der Tasche, um mit 18 auszuziehen. Und dann kommen bald die ersten Enkelkinder zu Besuch. Na ja, Besuch ist etwas untertrieben. Höchstens so acht bis zehn Monate im Jahr.«
    »Damit deine Kinder zu Ende studieren können, auf deine Kosten natürlich«, fügte ich an.
    »Du hast mir mit deinen Ausführungen die Sache jetzt nicht unbedingt leichter gemacht, Reiner.«
    Ich lachte erneut.
    »Oh Gerhard, glaube doch nicht alles, was ich sage. Ich wollte dich damit nur etwas aufmuntern. Kinder sind das Schönste auf der Welt. Ich würde meine Kinder für nichts mehr hergeben wollen.«
    »Und Stefanie?«
    »Was ist mit Stefanie? Auf die würde ich natürlich genauso wenig verzichten wollen. Das mit

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