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Schwarztee - Tatort-Salzkammergut Krimi

Titel: Schwarztee - Tatort-Salzkammergut Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Buerkl
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etwas anderes trinken?«
    »Nein danke, es geht schon.«
    »Also, wir brauchen eine Nationale Bewegung. Einen
Schulterschluss. Nur so können wir mit den Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts fertig werden. Sonst tanzen uns die Ausländer auf der Nase herum.«
Sie besprachen die Dimensionen des Wahlkampfauftakts. Berenike stellte die
nötigen Fragen. Einzuladende Stargäste, Budgets, Zeitpläne. Pressekonferenzen,
positive Propaganda. Sie notierte, Donner ließ seine Blicke umherwandern. Er
bestellte frischen Kaffee. Wieder kam die Sekretärin. Nach getaner Arbeit sah
sie sich ausgiebig nach allen Seiten um. »Danke«, nickte ihr der Anwalt zu,
»Sie können gehen.« Wieder so ein Blick, den man nicht gleich einordnen konnte.
Wollte.
    Endlich hatten sie alles besprochen. Donner saß entspannt
hinter seinem Schreibtisch. »Cognac, Berenike?«
    Sie zögerte.
    »Zur Feier des Tages. Machen Sie mir die Freude.«
    »Na gut.« Sie packte ihre Unterlagen ein. Die Sekretärin
stellte stumm ein Tablett mit Schwenkern und einer teuer aussehenden Flasche ab
und ging, bevor der Anwalt etwas sagen konnte. Donners Augen wirkten jetzt
gelblichgrau. Sein helles Haar war dünn und gelichtet. Er prostete ihr zu.
Berenike nahm einen kleinen Schluck, stellte das Glas ab, stand auf. »Auf gute
Zusammenarbeit!« Sie wollte weg. Arbeit wartete, am Abend wollte sie Brian in
einem modernen Theaterstück treffen. Wer weiß, was ihnen im dunklen
Publikumsraum einfallen würde … Sie hielt Donner die Hand zur
Verabschiedung hin.
    Er nahm sie, behielt
sie in seiner. Schwammige Finger. Zu warm. »Ich hab noch was für Sie –
Berenike.« Ein Grinsen stahl sich über seine Mundwinkel. »Haben Sie Ihre Kamera
dabei?« Er schob sich mit dem Drehsessel von der Tischplatte weg.
    »Was?«
    »Sie stehen doch auf besondere Fotos, habe ich recht?«
    Sie konnte bis heute nicht fassen, wie sie in eine solche
Situation geraten war. Sie, die immer alles im Griff gehabt hatte! Donner saß
mit geöffneter Hose da, abwartend. Dieser Hose aus dem lächerlichen Stoff. Er
saß da. Und hielt seinen Schwanz mit einer Hand umfasst. Nass, bläulich-rot und
klein war sein Geschlechtsteil. Seine Krawatte hatte er sorgsam über die
Schulter nach hinten geschlagen. Das Hemd war hochgeschoben und gab ein Stück
weiße Haut frei, unter der Fett schwabbelte. Berenike erstarrte.
    »Ich habe mir Ihre hübsche kleine Galerie im Internet
angesehen. Eine helle Freude.«
    »Was?« Die Zeit verging langsam, eine Ewigkeit zwischen jedem
Herzschlag und dem nächsten. »Aber die ist doch passwort …«
    »Glauben Sie wirklich?« Donner kicherte. »So etwas ist leicht
gehackt. Ein Kinderspiel, hat mein Kontaktmann gesagt. Sie werden mir diesen
Sieg gönnen?« Sie drehte sich zu ihrer Tasche um. Jedes Wort war zu viel.
    »Berenike«, flüsterte er.
    Sie kippte auf ihren Stöckelschuhen. Rutschte weg. Fiel. Ein
Schmerz in der Kopfhaut.
    »Komm schon, genieß es!« Er krallte seine Hand in ihren
Haarschopf, während sie da kauerte, sich aufzurichten versuchte, es nicht
schaffte. Er hatte die Krawatte in der Hand. Warf die Schlinge um ihren Hals.
Zog sie näher. Der Schmerz in den Nackenwirbeln. Das Gefühl von Seide auf der
Haut, an ihrem Kehlkopf. Und dann kein Gedanke mehr. Ein Schnaufen. Damn it!
Sie röchelte. Er drückte ihren Schädel nach unten. Immer näher an sein
sabberndes Geschlecht. Und die Luft, sie hatte keine Luft zu atmen.
»Ich …« And that’s it? Das wars jetzt? Wie lächerlich! Sie wollte mit den
Händen ausholen. Schlagen, ihn schlagen. Ihn beißen. Diese Wut! Wollte
schreien. Es tat so weh. Kaum ein Laut.
    »Wehr dich nicht, lass es geschehen!« Sie sah den Cognac in
Donners anderer Hand. Sein Schwanz rückte immer näher an ihre Augen. An ihre
sich nach Blindheit sehnenden Augen. »Du willst es doch selbst, Berenike!« Er
flüsterte, rau und viel zu laut. Sein Schwanz zuckte ihr entgegen. Schob sich
gegen ihre Lippen. Die Härchen daneben waren weißblond und verklebt. Ihre Knie
gaben nach, ein Stöckel ihres Schuhs knirschte rutschend übers Parkett. Ihr
linkes Knie knallte seitlich auf Holz. Das andere Bein rutschte nach hinten
weg. Ein Schmerz im Handgelenk. Irgendwo ratschte etwas, wahrscheinlich eine
Kleidernaht. Sie kniete praktisch vor diesem Arschloch. Sah die metallischen
Zacken des geöffneten Reißverschlusses. Und noch immer hielt Donner die Enden
der Seidenkrawatte.
    Sie versuchte, sich mit

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