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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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konnte.
    Â»Zeltplatzmusik?«, fragte Hubertus Hummel. »Eine … hm, interessante Idee, Frau Winterhalter.«
    Â»Des isch ä Schnapsidee«, brummelte Karl-Heinz.
    Es war der letzte Hauch eines Versuchs, die Zeltplatzmusik zu verhindern. Denn wenig später hatte Hubertus den Kommissar in einem Vieraugengespräch davon überzeugt, dass auch dem Ermittlerduo Winterhalter/Hummel der Abend von Nutzen sein könnte. Es war die ideale Gelegenheit für eine Zeugenbefragung.

15. Entschuldigung bei einer Toten
    Unterkirnach hatte den Vorteil, dass es nicht besonders groß war und man sich gut orientieren konnte. Und Riesle wiederum den Vorteil, dass er beim Redaktionsleiter nach seiner Exklusivgeschichte einen Stein im Brett hatte – zumindest so lange, bis durchdringen würde, dass der Opfername falsch war …
    Auch wenn sich der Journalist bis auf Weiteres nicht mit den Nacktbadern herumschlagen musste, war seine Laune doch getrübt. Bald würden in der Redaktion wohl die ersten Anrufe wegen des falschen Namens eingehen. Denn Winterhalter hatte tatsächlich nicht geblufft.
    Riesle hatte gleich nach dem Skypen mit Hubertus die Nummer der scheinbar Verstorbenen angerufen, dort tatsächlich die durchaus lebendige Frau Kollmann erreicht und sich in aller Form entschuldigt.
    Gut war, dass diese offenbar noch gar nichts davon gewusst hatte und somit überrumpelt werden konnte.
    Der Journalist kündigte also einen sofortigen Wiedergutmachungsbesuch bei Frau Kollmann an – in der Hoffnung, dort mehr zu erfahren. Denn irgendwie musste sie ja mit der Verstorbenen in Verbindung stehen.
    Einen ernsthaften Versuch, zu verifizieren, ob es sich bei dem Geschehen am Campingplatzstrand tatsächlich um einen Mord handelte, unternahm er nicht. Für ihn war das ein Mord. Punkt. Oder besser: Ausrufezeichen!
    Und sei es nur, weil er einen solchen Mord in dieser nachrichtenarmen Zeit dringend brauchte.
    Außerdem, so versuchte Riesle sich nun vom Gedanken an den »worst case« abzulenken, war ja spätestens durch die Tatsache, dass irgendetwas mit dem Ausweis des Opfers nicht gestimmt hatte, ein Mysterium gegeben. Da steckte mehr dahinter.
    Ein schnöder Hitzschlag? Nein!
    Auf dem Rücksitz des Kadetts drohte die eine oder andere Blüte des eben besorgten Supermarkt-Blumenstraußes abzuknicken. Wieder hatte Riesle beide Fenster bis zum Anschlag heruntergelassen. Im Schwarzwald achtundzwanzig Grad, da mussten sie in Italien doch mindestens vierzig haben.
    Â»Dieses Missverständnis tut uns schrecklich leid. Wir werden das in der morgigen Ausgabe richtigstellen«, flötete Riesle, als er vor Frau Kollmanns Tür stand. »Vor drei Monaten ist Ihnen also der Ausweis gestohlen worden?«
    Frau Kollmann schien bestrebt, ihn möglichst schnell wieder loszuwerden. Immerhin zeigte sie ihren Zorn nicht allzu offen.
    Eine Verwechslung mit dem Passbild war tatsächlich nur schwer möglich. Beate Kollmann mochte zwar ein ähnliches Alter wie die Tote haben, sie war jedoch nicht schlank, dunkelhaarig und feingliedrig, sondern hatte rote Haare und neigte zu Übergewicht. Eine im weitesten Sinne gepflegte Erscheinung stellte sie dennoch dar, auch wenn ihr Haus nicht unbedingt zu den Schmuckstücken Unterkirnachs zählte. Das malerische Dorf mit seiner charakteristischen Mühle im Ortskern war inmitten Schwarzwald-typischer Landschaft gelegen, aber nur zehn Autominuten von Villingen entfernt.
    Â»Kannten Sie denn die abgebildete Frau? Das müsste ja dann die Diebin Ihres Ausweises sein oder zumindest eine Komplizin.«
    Â»Ich habe das Bild noch nicht gesehen.«
    Â»Haben Sie denn nicht den Kurier abonniert? Schwerer Fehler«, gab sich Riesle plump, schwenkte aber gerade noch um.
    Â»Besitzen Sie denn einen Internetzugang?«
    Â»Natürlich, aber mein Laptop ist kaputt«, brummte Frau Kollmann. Riesle dachte kurz darüber nach, dass WLAN heutzutage quasi eine Selbstverständlichkeit war, das Abonnement einer Tageszeitung aber keineswegs mehr.
    Drei Minuten später saß er neben der widerstrebenden Frau Kollmann in deren Wohnzimmer und hatte sein iPad auf den klobigen Tisch gelegt.
    Frau Kollmann lebte allein, vermutete er.
    Das Zimmer war aufgeräumt, hatte aber etwas Seelenloses.
    Â»Bei welcher Gelegenheit ist Ihnen der Ausweis denn gestohlen worden?«, fragte Riesle.
    Â»Es könnte auf der Südwest-Messe gewesen

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