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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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nicht sicher, ob es jemals dazu kommen wird.«
    Sie hatten den Forstweg erreicht. »Ohne Licht komme ich da nicht durch«, sagte Paul.
    Goose nickte. Im Schutz der Bäume waren sie relativ sicher. Paul schaltete die Scheinwerfer ein, und sie ruckelten über den unbefestigten Weg. Vom Rücksitz drang ein leises Stöhnen zu ihnen nach vorne, und auch der Affe gab ein ängstliches Keckern von sich.«
    »Haltet durch, Leute«, hielt Goose sie an.
    »Was machen wir, wenn die uns finden?«, fragte Lena.
    Gute Frage. Die Antwort würde keinem im Wagen gefallen. »Wenn es danach aussieht, als ob wir geschnappt werden, dann müsst ihr mir alle vertrauen.«
    »Und warum sollten wir das tun?«, fragte Paul. Wenn Goose den verächtlichen Zug um seinen Mund auch nicht sehen konnte, war er doch unverkennbar herauszuhören. Für Paul war Goose nur irgendein Rocker, der Bernie, seinem Reaper-Kumpel, helfen wollte.
    »Sie können ihm vertrauen«, kam Bernies Stimme schwach, aber nachdrücklich von hinten. »Also, was hast du geplant, Goose?«
    »Wenn sie uns anhalten, dann hau ich ab und hole Hilfe.«
    »Ja genau! Sie wollen sich doch nur selbst retten«, sagte Paul. »Und was ist mit uns? Die werden uns umbringen.«
    »Nicht, wenn sie euch lebendig brauchen.« Es blieb Goose nichts übrig, als frei zu improvisieren, da er keine Ahnung hatte, worauf Poppy es wirklich abgesehen hatte. »Lena, sie wollen irgendetwas von dir. Irgendeine Ahnung was das sein könnte?«
    Das Mädchen zögerte und blickte fragend zu Bernie hinüber, der ihr aufmunternd zunickte. »Ich denke, es könnte mit der Originalfassung eines Abkommens, das damals mit den ehemaligen Sklaven geschlossen wurde, zusammenhängen. Aber ich bin nicht sicher. Ich war gerade mitten in den Nachforschungen, als …«
    »Schon gut. Tu einfach so, als hättest du das, was sie wollen. Du musst sie nur so lange in ein Gespräch verwickeln, bis Caitlyn oder ich mit Hilfe zurückkommen.«
    »Einverstanden.« Ihre Stimme bebte. »Schätze, das bekomme ich hin.«
    »Hoffentlich wird es gar nicht erst dazu kommen. Wenn wir von diesem Berg runter sind, wird alles gut.« Nur waren sie in den letzten zehn Minuten keine hundert Meter weit gekommen. Verglichen mit Paul hinterm Steuer wäre selbst eine Schnecke schnell wie der Blitz.
    Jetzt hielt er ganz an.
    »Was ist los?«, fragte Goose.
    »Dort hinten. Unten am Berg. Sehen Sie das?«
    Lichter. Die sich bewegten. Goose kurbelte sein Fenster hinunter. Die Nacht wurde vom Geräusch eines guten Dutzends Motorräder zerrissen, die die weiche Erde des Forstwegs aufwühlten. Sie kamen geradewegs auf sie zu.
    Caitlyn hielt direkt vor der letzten engen Kurve der Serpentine am Straßenrand. Obwohl sie von hier schon das Grollen der Motorräder hörte, befand sie sich so weit oberhalb der Reaper, dass sie außer Sichtweite war. Sobald sie ihre Maschinen hier rauf lenkten, würde sie ihnen eine kleine Überraschung bereiten. Sie spannte die dicke Schnur doppelt über die Straße und befestigte sie auf Halshöhe an zwei Bäumen. Das reicht wohl kaum aus, um ernsthaften Schaden anzurichten, war aber immerhin im Dunkel nicht zu erkennen, und selbst wenn sie so nur einen einzigen Fahrer niederriss, würde das alle etwas aufhalten.
    Als Nächstes plante sie ihren Fluchtweg. Sie würde sich im Schutz der Bäume bergaufwärts bis zum Mingo-Falls-Wanderweg durchschlagen, ihm über den Berg und wieder den Hang hinunter bis zur Route 19 folgen. Falls einer der Rocker sie verfolgen sollte, würde sie ein paar behelfsmäßige Fallen aufstellen: Zweige über einer schmalen, aber tiefen Felsspalte, die der Fluss in den Fels gegraben hatte; zurückgebogene und mit Klebestreifen am Boden befestigte junge Bäume; Steine, die sie im Vorbeigehen nach hinten schießen konnte sowie weitere Schnüre, die sie an strategisch wichtigen Punkten spannen würde, diesmal allerdings auf Höhe der Knöchel.
    Zehn Minuten später hatte sie sich auf einem Felsvorsprung in Position gebracht, von dem aus sie die Reaper durch ihr Nachtsichtgerät beobachten konnte. Poppy war nicht zu sehen, dafür Weasel, der in einem großen Geländewagen saß und eine Pumpgun in den Händen hielt. Bei ihm waren noch sechs Rocker auf Motorrädern und zwei Pick-ups am hinteren Ende. Sehr schön. Sie musste gar nicht erst darauf warten, dass die anderen den ersten Schritt machten; von hier oben aus konnte sie die Typen mit minimalem Risiko festnageln.
    Zuerst nahm sie Bernies 44er zur Hand. Die Waffe

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