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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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verstehen, wieso er so gut darin war, verdeckt zu ermitteln. Denn sie wussten beide, dass die Chancen, Poppy und den Reapern zu entkommen, sehr schlecht standen. Sehr wahrscheinlich würde jede Art von Hilfe ohnehin zu spät kommen.
    Aber das war der Preis, den sie dafür zahlen würde, die anderen in Sicherheit zu wissen. Sie umarmte Paul und küsste ihn leidenschaftlich. »Es tut mir leid, wie dieses Wochenende gelaufen ist«, flüsterte sie ihm zu.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte er, aber sie sah ihm an, dass das nicht stimmte. »Du wirst es bestimmt wieder gutmachen.«
    Er war so ein feiner Kerl. »Irgendwann wirst du der Ehemann einer sehr glücklichen Frau sein.«
    Er starrte sie lange an, ohne zu blinzeln. Als er es dann doch tat, wusste sie, dass er endlich verstanden hatte, was sie ihm seit Tagen zu sagen versuchte. »Aber nicht deiner.«
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Nicht meiner.«
    Er dachte, sie würde mit ihm Schluss machen, und ahnte nicht, dass sie stattdessen Abschied nahm. Für immer.
    Wahrscheinlich war es besser so. Sie wandte sich an Goose. »Du passt auf die drei auf oder ich werde dich bis in die Hölle verfolgen.«
    Er lächelte wieder auf diese besondere Art, die ihr als Erstes an ihm aufgefallen war. »Jawohl, Ma’am. Das werde ich.«
    Sie schloss den Reißverschluss ihres Mantels, zog sich Bernies Strickmütze über den Kopf, schnappte sich ihre Waffen, das Handy von Goose und war aus der Tür, ehe sie es sich anders überlegen konnte. Sie musste nur lange genug am Leben bleiben, damit es die anderen den Berg hinunter schafften. Wie schwer konnte das sein?
    Ein leises Knurren drang von den Bäumen zu ihr herüber. Vielleicht doch schwerer, als gedacht.

35
    »Was haben Sie vorhin damit gemeint, sie könne nicht mehr klar urteilen?«, fragte Goose, nachdem sie Bernie, Lena – mitsamt Schimpansen – eingeladen hatten und auf dem Weg zum Forstweg waren. Er hatte Paul das Steuer überlassen, damit er im Notfall beide Hände zum Schießen frei hatte, und ihn angewiesen ohne Licht zu fahren. »Sie trägt eine Dienstwaffe. Das FBI würde ihr keine geben, ohne so etwas vorher abzuklären.«
    Paul beugte sich mit rundem Rücken über das Steuer und starrte ins Mondlicht hinaus, ein verdrießliches Schweigen machte sich zwischen ihnen breit. »Man hat sie für diensttauglich befunden. Aber sie ist clever. Sie weiß, wie sie Tests und die sie ausführenden Ärzten austricksen kann.«
    »Aber
Sie
hat sie nicht täuschen können?«
    »Sie tut sich immer noch schwer damit, Gesichter und Namen miteinander zu verknüpfen. Oder sich an Verabredungen zu erinnern. Menschen zu erkennen, die sie nicht gut kennt. Doch sie verbirgt das vor allen anderen, hat jede Menge Strategien entwickelt, um damit umzugehen. Dennoch wäre sie ohne diesen Beruf besser dran.«
    »Sie meinen, sie wäre besser dran, wenn sie sich an Sie hält.« Der Mann war ganz klar in Caitlyn verliebt und ebenso offensichtlich war, dass er nicht der Richtige für eine Frau von ihrem Kaliber war. Er würde sie mit seiner Liebe ersticken und damit das Feuer und die Leidenschaft auslöschen, die sie zu dem machten, was sie war, und weswegen sie so gut in dem war, was sie tat.
    Goose fummelte am Regler für das Heizgebläse herum und bemühte sich, seine eigenen Gefühle in den Griff zu bekommen. Er wusste überhaupt nichts von Caitlyn, weshalb machte ihm Pauls Interesse an ihr also überhaupt etwas aus?
    »Jedenfalls besser, als wenn sie sich dauernd mit Gesindel wie Ihnen herumschlägt, ja«, sagte Paul trotzig. »Ich verstehe nicht, warum sie so dermaßen an ihrem Beruf hängt. Das FBI weiß sie eh nicht zu schätzen, sie muss sich ständig mit diesem ganzen bürokratischen Mist herumschlagen, nur um ihr Leben zu riskieren – das ist es doch nicht wert.«
    »Sie wollen, dass sie ihre Arbeit aufgibt.« Eine Frau wie Caitlyn würde niemals aufgeben, egal in welcher Situation – das konnte sich Goose nicht vorstellen. Für sie war jedes Problem nur eine Herausforderung.
    »Wir wollten dieses Wochenende eigentlich wegfahren. An den Strand. Ich hatte alles vorbereitet.« Paul wandte sich von Goose ab und schaute aus dem Fenster in die vorbeiwischende Dunkelheit. »Ich wollte sie fragen, ob sie mich heiratet.«
    »Tut mir leid, dass ich Ihre Pläne durchkreuzt habe«, sagte Goose ohne dass es ihm wirklich leid getan hätte. »Lassen wir uns zunächst Ihren Hintern retten, damit Sie später noch einmal Gelegenheit dazu haben.«
    »Bin

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