Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
Vom Netzwerk:
einen Drink, ein kleines Darlehen, ein Platz zum Schlafen, wo er doch ohne Arbeit war. Manchmal gingen sie ihm aber doch zu weit.
    Er schnappte sich seinen Laptop und machte sich auf den Weg hinter die Bar. Weasel, der Vizepräsident des Klubs, war bereits in Poppys Büro. Goose blieb kurz draußen vor der Tür stehen und lauschte, während er sich fragte, was zum Teufel Poppy diesmal von ihm verlangen würde. Hoffentlich etwas Besseres, als einem Haufen Tiere nachzujagen, die inzwischen wahrscheinlich längst erfroren waren.
    »Nicht wieder so einen halbherzigen Bockmist«, sagte Poppy zu Weasel. »Dieses Mal bringen wir das wieder in Ordnung. Ich will nichts riskieren.«
    »War nicht meine Schuld.« Weasel war ein kleiner Mann, gerade mal einssiebzig, machte das jedoch mit dem miesesten Charakter wett, den man sich nur vorstellen konnte. Er war in den Vierzigern, trug eine Glatze, auf der die Reaper-Tätowierung prangte, und von seiner Vielzahl an Exfrauen und Exfreundinnen war eine grauslicher als die andere.
    »Hab ich danach gefragt, wessen Scheißfehler es war?«, fuhr Poppy ihn an. »Goose«, brüllte er dann, »ich hab doch gesagt, du sollst deinen Arsch hier reinbewegen.«
    Goose tat so, als sei er gerade erst angekommen. »Tut mir leid, musste erst noch meinen Laptop holen. Was brauchst du?«
    »So eine FBI -Tussi kommt in die Stadt. Will hier herumschnüffeln. Sie glaubt, wir hätten was mit dieser verschwundenen Jurastudentin zu tun.«
    »Soll ich die Studentin finden? Ich könnte mich mal im Netz umsehen«, bot Goose an. Jemanden im Internet aufzuspüren lag ihm wesentlich mehr, als Löwen und Leoparden in den Bergen nachzujagen
    »Nein«, sagte Weasel und zog kräftig an den Aufnähern seiner Lederweste, als würde er eine Beleidigung abwehren. »Um die werde ich mich kümmern.«
    »Warte mal.« Poppy lehnte sich so weit zurück, dass sein Bürostuhl knackte. »Das kannst du?«, fragte er Goose.
    »Sicher. Wenn ich ihren Namen habe, und, falls ihr sie kennt, auch noch die Sozialversicherungsnummer, kann ich ihre letzten Kreditkartenzahlungen ausgraben, vielleicht sogar Anruflisten, per GPS ihren Wagen orten, falls der damit ausgestattet ist, was auch immer. Außerdem kann ich bei jedem Foto, das sie bei Facebook oder irgendwo anders hochlädt, sagen, wann und wo es aufgenommen wurde.«
    Poppy neigte den Kopf, er schien aufrichtig beeindruckt. »Schätze, es kann durchaus nützlich sein, einen Computerfreak in der Nähe zu haben. Weasel, versorg ihn mit allen Informationen, die er braucht.«
    Weasel zog die Stirn kraus, während er in seinen Taschen nach einem Zettel kramte. »Soll ich mich dann um die FBI -Agentin kümmern, während unser Superhirn hier rumsitzt und sich Pornos im Internet anschaut?«
    »Nein. Du suchst weiter nach dem Mädchen. Sobald es wieder auftaucht, sind wir die FBI -Tante los. Bei dem geplanten Poker Run dieses Wochenende können wir keine extra Aufmerksamkeit gebrauchen. Und du«, er krümmte seinen Finger in Richtung Goose, als würde er einen Abzug betätigen, »nimm dein schickes Gerät mit, dann kannst du daran arbeiten, während du die FBI -Agentin beschattest und ihr Hotelzimmer verwanzt, außerdem ihr Telefon, ihren Wagen, alles, wo du rankommst. Sie wird im
VistaView
absteigen, also musst du dich ein wenig aufputzen, ehe du da hinfährst. Und keine Abzeichen.«
    Das
VistaView
? Das Stammeskasino war der einzige Ort, der für die Rocker tabu war – ein Zugeständnis, um den Einheimischen nicht das Geschäft mit den Touristen zu verderben. Die meisten Reaper hatten sowieso kein Geld zum Verspielen.
    »Wird erledigt, Poppy.« Goose wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Weshalb glaubst du, geht das FBI davon aus, wir hätten etwas mit dem Verschwinden dieser Jurastudentin zu tun?«
    Poppy blieb ganz cool, verzog keine Miene. Aber Weasel wirkte ganz plötzlich angespannt.
    »Wir haben überhaupt nichts damit zu tun«, sagte Poppy. »Auf ihrem Weg aus der Stadt hinaus ist sie aber offenbar hier vorbeigekommen, weiß auch nicht, um nach dem Weg zu fragen oder so. Wir müssen proaktiv sein und denen zuvorkommen. Das Letzte, was wir brauchen, ist Ärger mit dem FBI . Reicht dir das?«
    »Ja, schon. Wenn ich weiß, dass sie hier war, kann ich einfacher herausfinden, wo sie danach hin ist. Hat jemand gesehen, was sie für einen Wagen fährt? Falls es ein neueres Modell mit GPS ist, könnte das auch helfen.«
    Weasel antwortete. »Honda Accord, zehn, höchstens

Weitere Kostenlose Bücher