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Schweigend steht der Wald: Roman (German Edition)

Schweigend steht der Wald: Roman (German Edition)

Titel: Schweigend steht der Wald: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Fleischhauer
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willst mit mir reden, Konrad?«
    »Ja. Setz dich doch bitte.«
    Alois Leybach nahm Platz. »Was gibt’s? Es ist doch alles klar, oder?«
    »Ja. Im Grunde schon.«
    »Also?«
    »Es gibt noch ein kleines Problem.«
    Alois Leybach verschränkte die Arme und wartete. Konrad Dallmann musterte ihn. Warum schickte er ihn nicht einfach nach Hause? Was sollte der Alte ihm denn schon erzählen? Wie es gewesen war?
    »Du hast damals dieses Massaker befohlen«, begann er nach einer kurzen Pause. »Und du hast Johannes Grimm getötet. Vielleicht solltest du dich jetzt auch um die Tochter kümmern, oder nicht?«
    Alois Leybach sah ihn ganz ruhig an. »Ich brauche mich vor dir nicht zu rechtfertigen, Konrad. 1945 war Krieg. Und was diesen Lehrer betrifft, so habe nicht ich ihn erschlagen, wie du gehört hast, sondern Anna. Seine Tochter zu töten ist hoffentlich nicht notwendig. Warum erwähnst du das überhaupt? Ich dachte, die Vorgehensweise ist klar?«
    »Töten? Wer spricht denn von Töten? Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, wenn sie einen kleinen Unfall hat. Das ist alles. Einen kleinen Autounfall.«
    Leybach nickte langsam. »Gut. Von mir aus. Wenn du meinst. Und dann?«
    Konrad Dallmann musterte ihn fasziniert. Wie dem Kerl das einfach so von den Lippen glitt. Gut. Von mir aus. Als handle es sich darum, einen Müllsack zu entsorgen. Er ließ sich nichts von seinem Ekel anmerken und fuhr fort: »Das Problem ist: Ich brauche vermutlich mehr Zeit, dieses lästige Zeug endgültig verschwinden zu lassen. Ich kann sie nicht lange festhalten. Wenn sie sich aber ein Bein bricht oder so etwas, ist sie länger außer Gefecht. Was meinst du? Ist das nicht eine saubere Lösung?«
    Der Alte schien jetzt doch ein wenig argwöhnisch zu werden. »Ja«, antwortete er vorsichtig. »Ich denke schon, Konrad. Du handhabst das alles sehr gut. Sehr umsichtig.«
    »Danke. Alois. «
    Alois Leybachs Augen verengten sich.
    »Bitte. Konrad «, erwiderte er und betonte den Namen ebenso unnatürlich, wie Konrad es mit seinem gemacht hatte.
    »O nein«, gab Konrad abwehrend zurück. »Ich heiße ja wirklich so. Schon immer. Aber du, Alois? Offenbar hat Heinbichler eben nicht nur durchscheinen lassen, dass du vielleicht gar nicht Alois heißt, sondern dass auch der Xaver gar nicht dein Sohn war. Das heißt, er kann es ja gar nicht gewesen sein, wenn du nicht der Alois bist, denn der Xaver war doch der Sohn vom Alois, nicht wahr?«
    Alois sagte nichts. Er musterte Konrad Dallmann mit einer Mischung aus Geringschätzung und Skepsis, als sei er sich nicht recht im Klaren darüber, worauf der junge Polizist eigentlich hinauswollte. Er machte Anstalten, etwas zu erwidern, aber Dallmann kam ihm zuvor.
    »Nein, nein«, rief er, »ich will deinen richtigen Namen gar nicht wissen! Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendwo weiter oben noch eine schützende Hand über dir geschwebt haben muss. Oder bilde ich mir das nur ein? Ich meine, wir haben hier eine Staatsanwaltschaft, die mit Leuten wie dir sicher gern einmal geplaudert hätte. Über früher, meine ich. Wie kommt es nur, dass es da nie zu einem Gespräch gekommen ist? Man hätte ja sozusagen nur mal über die Straße zu gehen brauchen. Verstehst du das?«
    Leybach lächelte dünn. »Komm zur Sache, Konrad. Was willst du?«
    »Ich? Ich will Ordnung, Alois. Das ist mein Job. Was dort draußen im Greiner Bühl liegt, würde hier ganz enorme Unordnung verursachen, wenn es gefunden würde. Und ein Alois, der kein Alois ist, natürlich auch. Das würde sich ja sozusagen summieren, wenn nicht multiplizieren. Ich dachte, da niemand weiß, dass es dich gibt, du also sozusagen eine Null in der Gleichung bist, wäre es vielleicht am besten, wenn du mitmachst.«
    Alois Leybach zog die Mundwinkel ein wenig nach unten. »Elegante Rechnung, Konrad, auch wenn ich nicht verstehe, was du damit meinst. Aber so wie du redest, hast du es offenbar ohnehin nicht vor, oder?«
    »Genau, Alois. Du hast es erfasst. Ich arbeite nämlich nicht gern mit Nullen.«
    Alois Leybachs Blick nahm einen anderen Ausdruck an. Seine Lippen schmolzen auf einen hauchdünnen, bläulichen Strich zusammen, und seine beiden Schläfen begannen zu pochen. »Du willst mich also provozieren? Wie dumm von dir. Du kannst mir gar nichts anhaben, Konrad. Du steckst viel zu tief in dieser Sache drin. Warum verschwendest du deine Zeit mit diesen Mätzchen?«
    »Es ist jetzt kurz vor vier, Alois«, erwiderte Dallmann kühl. »Ich werde gleich hier

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