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Schweigende Mauern: Historischer Kriminalroman aus Trier (German Edition)

Schweigende Mauern: Historischer Kriminalroman aus Trier (German Edition)

Titel: Schweigende Mauern: Historischer Kriminalroman aus Trier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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Theodor Junk und Herrmann Albrecht getroffen? Es war zum aus der Haut fahren!
    »Wo wohnt der Händler Finken eigentlich? Ich würde mir die Scheune gerne einmal ansehen.«
    »Am Ende der Neustraße. Ihr werdet sie schon von Weitem erkennen.«
    Nun meldete sich der Freund des Zimmermannsmeisters wieder zu Wort. »Langsam halte ich es nicht mehr aus. Können wir jetzt zu meinem Anliegen kommen?«
    Die drei Männer schauten sich vorsichtig um, ob jemand in der Nähe saß und zuhören konnte. Aber während ihres Gesprächs hatte sich die Stube beinahe geleert. Nur noch an drei Tischen saßen einige Männer, die sich unterhielten.
    Nikolaus fragte Grimbach deshalb: »Um was geht es?«
    Der zeigte auf seinen Nebenmann. »Mein Freund Sebastian hat Euch etwas zu sagen. Mir hat er auch noch nichts verraten, außer dass nur Ihr in der Lage wärt, ihm zu helfen.«
    Sebastian blickte verstört um sich, anscheinend hatte er wirklich große Sorgen. Er knetete ohne Unterlass seine Hände. Schließlich begann er so leise zu sprechen, dass wirklich nur seine beiden Tischnachbarn ein Wort verstehen konnten. »Ich heiße Sebastian Vierland. Mein Vater ist Dominikus Vierland.«
    Nikolaus zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Dann habe ich Euren Vater heute Morgen kennengelernt, als ich im Rathaus war.«
    »Genau deswegen wollte ich auch nur mit Euch reden.«
    »Aha.«
    »Ihr erwähntet, dass eine Bande von einigen Händlern und Handwerkern Geld verlangte.«
    »Genau. Ich habe heute Morgen drei auf frischer Tat ertappt. Leider konnte nur einer erwischt werden.«
    Vierland räusperte sich mehrmals und überprüfte noch einmal, ob auch wirklich sonst niemand zuhören konnte. »Ich weiß, wer die Männer sind. Ich kenne sie alle. Auch die Anführer.« Nachdem er dies gesagt hatte, fiel er fast in sich zusammen.
    Grimbach legte die Hand auf die Schulter seines Freundes: »Woher kennst du die? Davon hast du mir noch nie etwas gesagt.«
    »Ich ... ich ... ich gehörte auch dazu.«
    »Was?« Der Meister war so laut geworden, dass plötzlich die anderen Gespräche in der Gaststube verstummten. Peinlich berührt schaute er sich um und blickte in neugierige Gesichter. Um einiges leiser fragte er dann: »Sag mal, spinnst du? Bei so was kannst du doch nicht mitmachen!«
    Sebastian hatte seinen Blick verschämt abgewandt: »Das hat sich so entwickelt. Zu Anfang waren wir nur so zusammen. Wir haben gemeinsam gefeiert, uns mit den Mädchen vergnügt, einfach nur Spaß gehabt. Irgendwann wurde das Geld knapp, und wir haben überlegt, wo wir Bares herbekommen könnten; denn unsere Eltern wollten uns bald nichts mehr geben. Und da hatte einer ’ne Idee. Na ja ... so bin ich halt dazu gekommen.«
    »Und wer gehört alles dazu?«, wollte Nikolaus wissen.
    Der junge Mann atmete tief durch. »Ich brauche Schutz.«
    »Was für Schutz?«
    »Wenn ich etwas ausplaudere, bringen die anderen mich um.«
    Grimbach fuhr dazwischen: »So schnell geht das auch nicht.«
    »Du kennst die nicht!« Sebastians Stimme klang immer flehentlicher. »Die haben keine Skrupel! Ich wäre nicht der Erste, dem sie den Hals umdrehen.«
    Nikolaus hielt es vor lauter Nervosität kaum noch auf seinem Stuhl. »Wen haben Eure Freunde umgebracht? Herrmann Albrecht?«
    Sebastian schüttelte energisch den Kopf. »Ich sage nichts, bevor ich nicht in Sicherheit bin.«
    »Und wo sollte das sein? Wollt Ihr Trier verlassen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber sobald die anderen wissen, dass man hinter uns her ist, werden sie versuchen, den Verräter zu finden. Dann komm ich nicht mehr lebend ins Haus oder wieder heraus.«
    »So viel Macht traut Ihr Euren ... äh ... Geschäftsfreunden zu?«
    »Sie gehören zu den angesehensten und reichsten Familien der Stadt. Die werden immer einen armen Schlucker finden, der für sie die Drecksarbeit macht.«
    Langsam verstand Nikolaus. »Deshalb wolltet Ihr mich also so dringend sprechen! Damit ich Euch in der Domstadt Asyl und Schutz biete.«
    Sebastian nickte nur.
    »Und dann werdet Ihr uns Eure Kumpanen verraten?«
    Wieder ein Nicken.
    »Ich kann aber für nichts garantieren. Wenn Eure Freunde so einflussreich sind, haben sie bestimmt auch die Möglichkeit, sich in den Einflussbereich des Kurfürsten zu schleichen.«
    »Aber da gebe ich mir mehr Chancen als hier oder im Haus meines Vaters.«
    Einen Moment saßen die drei Männer wortlos zusammen. Die Tragweite dieses Geständnisses war gar nicht absehbar. Es würde das Gesprächsthema der nächsten Wochen sein,

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