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Schwein Oder Nichtschwein

Schwein Oder Nichtschwein

Titel: Schwein Oder Nichtschwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.G. Wodehouse
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runzelte die Stirn, während er sie aß.
      »Du sagst immerzu ›Oh Tubby!‹, aber das nützt natürlich nicht besonders viel. Ich sagte, wir wären verwandte Seelen, und wir sind verwandte Seelen, aber was nützt es unter den gegebenen Umständen, verwandte Seelen zu sein? Was können wir schon tun? Ich meine, man kann nicht über die Grundtatsache hinwegsehen, daß du verheiratet bist.«
      »Das bin ich nicht.«
      »Entschuldige bitte. Du mußt es vergessen haben. Aber ich habe deutlich gehört, wie Binstead dich als ›Mrs. Stubbs‹ angekündigt hat.«
      »Aber Cedric ist tot.«
      »Tut mir leid, das zu hören«, sagte Sir Gregory höfich. »Heute noch hier und morgen schon fort, wie? Wer ist Cedric?«
      »Mein Mann.«
      Sir Gregory, der gerade eine neue Salzmandel genommen hatte, hielt diese hoch in die Luft. Er betrachtete Maudie mit einer wilden Vermutung.
      »Dein Mann?«
      »Ja.«
      »Er ist tot?«
      »Er starb vor fünf Jahren.«
      Sir Gregory war so bewegt, daß er die Salzmandel unberührt auf ihren Teller zurücklegte.
      »Wir wollen Ordnung in die Geschichte bringen«, sagte er, seine Stimme und die Kinnfalten zitterten ein wenig dabei. »Wir wollen kühlen Kopf bewahren und die Sache ruhig und genau durcharbeiten. Du sagst, dein Mann weilt nicht mehr unter uns? Er hat seinen Löffel abgegeben? Dann läufst du, wie ich es sehe, genauso frei herum wie ich?«
      »Ja.«
      »Nichts in der ganzen Welt könnte uns davon abhalten, jederzeit zu heiraten, verfixt noch mal?«
      »Nein.«
      Sir Gregory griff nach ihrer Hand, als wäre sie eine Portion Ambrosia Chiffontorte.
      »Wie wär es denn dann mit uns, altes Mädchen?«
      »Oh Tubby!« sagte Maudie.

    Die meisten Männer, die gemeinsam mit einer befreundeten Dame eine Autoreise antreten und am Ende der Fahrt feststellen, daß die Dame nicht mehr da ist, würden eine gewisse Verwunderung über diesen Mangel empfnden und vermutlich eine Menge langweiliger Fragen stellen. Lord Emsworth dagegen, der vor der Tür von Blandings Castle von Alfred Voules mit einem respektvollen, leichten Rippenstoß geweckt wurde und sich alleine fand, kam nicht auf die Idee, sich zu fragen, was en route aus Maudie geworden war. Er machte sich nur selten Gedanken über solche Dinge. Wenn Damen aus Autos verschwanden, dann verschwanden sie eben. Es gab nichts, was man dagegen tun konnte, und zweifellos würde sich alles zur rechten Zeit aufklären. Deshalb blinzelte er lediglich, sagte: »Wie, was? Wir sind da, ach so? Genau. Hervorragend!«, und wankte niesend ins Haus. Gally, der gerade mit Jerry die Halle durchquerte, blieb stehen und sah ihn besorgt an.
      »Schlimmen Schnupfen hast du da, Clarence«, sagte er, und Jerry fand das auch.
      »Das ist ein schlimmer Schnupfen, den Sie da haben, Lord Emsworth«, sagte Jerry.
      Beach erschien, warf einen Blick auf seinen Arbeitgeber und stellte eine schnelle Diagnose.
      »Eure Lordschaft haben einen schlimmen Schnupfen«, sagte er.
      Lord Emsworth hatte sich in einen Sessel sinken lassen, schniefte, ohne zu sprechen, und die drei Männer schauten einander an.
      »Bei Schnupfen gibt es nur eines«, sagte Gally. »Die Füße müssen kochen, und man braucht einen Zwiebelumschlag.«
      »Ich hätte gesagt: Essigtee und ein Stück Zucker in Kerosin«, schlug Jerry vor.
      »Wenn ich etwas vorschlagen dürfte, Mr. Galahad«, sagte Beach, »ich habe heute morgen in der Zeitung von einem neuen amerikanischen Getreideprodukt gelesen, das Cute Crispies heißt. Es enthält zweiundsechzig Prozent Nutroglutamin, und ein Eßlöffel erbringt denselben Nährwert wie anderthalb Pfund Rindfeisch, wenn ich es richtig verstanden habe. Eine solche Nahrung könnte sich als wohltuend erweisen.«
      »Ich schlage folgendes vor«, sagte Jerry. »Wie wär's, wenn ich nach Market Blandings sause und bei dem Apotheker in der Hauptstraße ein paar Sachen einkaufe?«
      »Hervorragende Idee. Bulstrode, meinen Sie. Er wird geschlossen haben, aber der Knabe wohnt über dem Laden, Sie brauchen nur an die Tür zu hämmern, bis er runterkommt und Ihre Bestellung entgegennimmt. Was zum Teufel soll das heißen, Clarence?« fragte Gally streng, denn der Leidende hatte sich erhoben und schien dabei, Jerry in die große Weite begleiten zu wollen.
      »Ich wollte nur einen Blick auf die Kaiserin werfen.«
      Gally und Beach wechselten einen Blick. »Verschworenheit und Verschwiegenheit«

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