Schwer verliebt: Roman (German Edition)
so … nun ja, sportlich aussehen. Aber sie sind eben auch in erster Linie Sportler. Sie begrüßen jeden der New Jersey East Devils in ihren rotgoldenen Trikots mit Handschlag, ihr Sportsgeist beeindruckt mich, auch wenn mir klar ist, dass man ihnen eingeschärft hat, sich so zu benehmen. Die Fernsehkameras schwenken auf Coach Andrews und ein paar andere Männer, wahrscheinlich Assistenztrainer, die sich zu ihren Plätzen an der Seitenlinie begeben. Dort begrüßen sie die Trainer der gegnerischen Mannschaft, und dann kommt der Einwurf, wie Magda uns erklärt.
Trotz der arktischen Temperaturen draußen ist es furchtbar warm in der Sporthalle, und alle sind ein wenig gereizt. Vor allem Sarah scheint sich über alles und jeden beklagen zu müssen. Sie hat zu vielen Themen etwas zu sagen, vor allem darüber, dass man mit dem Geld, das für die Sportler am New York College herausgeworfen wird, besser neue Psychologie-Räume schaffen würde und dass das Popcorn fade schmeckt. Neben ihr trinkt Tom friedlich aus seinem Flachmann, aus medizinischen Gründen, wie er Sarah informiert.
»Ja, klar«, erwidert Sarah sarkastisch.
»Ich könnte auch mal was von Ihrer Medizin gebrauchen«, erklärt Pete, nachdem er endlich sein Handy ausgeschaltet hat. Offensichtlich ist die Hamsterkrise abgewendet.
»Aber bitte«, sagt Tom und reicht Pete den Flachmann. Pete nimmt einen Schluck, verzieht das Gesicht und gibt ihn ihm zurück.
»Das schmeckt wie Zahnpasta«, knurrt er.
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es Medizin ist«, sagt Tom fröhlich und wächst sichtlich.
In der Zwischenzeit hat Sarah ihre Aufmerksamkeit dem Spiel zugewendet.
»Warum hat der Spieler jetzt ein Foul bekommen?«, will sie wissen.
»Weil der Junge ihn angerempelt hat«, erklärt Magda geduldig. »Wenn du den Ball hast, darfst du nicht einfach die Leute, die ihn dir wieder wegnehmen wollen, über den Haufen rennen.«
»Oh!«, schreit Sarah und packt Magda so fest am Handgelenk, dass sie ihre Coke verschüttet. »Oh, sehen Sie mal! Coach Andrews schreit einen der Schiedsrichter an! Warum macht er das?« Sie hopst auf ihrer Bank auf und ab. »Was sagt der Mann zu ihm? Er sieht ganz böse aus!«
»Ich weiß nicht«, erwidert Magda und wirft ihr einen verärgerten Blick zu. Endlos scheint ihre Geduld nun auch wieder nicht zu sein. »Woher soll ich das wissen? Hören Sie jetzt mal auf, so herumzuhopsen? Ich verschütte meine Coke!«
»Warum hat der Spieler denn jetzt einen Freiwurf? Warum darf er das jetzt machen?«
»Weil Coach Andrews den Schiedsrichter als blinden Sohn einer …« Magda bricht ab und reißt die Augen auf. »Heilige Muttergottes!«
»Was ist?« Sarah blickt angestrengt aufs Spielfeld. »Was ist? Was ist los? Hat ein anderer den Ball?«
»Nein. Heather, ist das nicht Cooper ?«
Mir krampft sich alles zusammen. »Cooper? Das kann nicht sein! Was sollte er denn hier?«
»Ich weiß nicht«, sagt Magda. »Aber ich könnte schwören, das da unten ist er. Ein älterer Mann ist bei ihm …«
Bei den Worten ein älterer Mann bleibt mir fast das Herz stehen. Es gibt nur einen älteren Mann, mit dem Cooper zusammen sein könnte, mit Ausnahme von Detective Canavan natürlich.
Und dann erblicke ich die beiden, unten an der Bank der Stiefmütterchen. Cooper blickt suchend in die Menge und hält offenbar Ausschau nach mir, während Dad … na ja, Dad scheint das Spiel zu genießen.
»O Gott«, sage ich und lasse den Kopf auf die Knie sinken.
»Was ist los?« Magda legt mir die Hand auf den Rücken. »Liebes, was ist los?«
»Mein Vater«, murmele ich.
»Was? «
»Mein Vater.« Ich hebe den Kopf.
Es hat nicht funktioniert. Er ist immer noch da. Ich hatte gehofft, er würde verschwinden, wenn ich meine Augen schließe, aber dieses Glück war mir offenbar nicht vergönnt.
»Das ist dein Dad?« Pete verrenkt sich den Hals, um ihn zu sehen. »Der Knastbruder?«
»Dein Dad war im Gefängnis?« Tom hat sozusagen noch in den Windeln gelegen, als mein Name in aller Munde war, deshalb weiß er nichts von meinem früheren Leben. Er war früher noch nicht einmal heimlich ein Fan von Heather Wells, was merkwürdig ist, da die meisten meiner treuen Bewunderer schwule Jungs waren. »Weswegen?«
»Würdet ihr euch bitte nicht so vorbeugen!«, beschwert sich Sarah gereizt. »Ich möchte gern das Spiel sehen.«
»Ich bin gleich wieder da«, sage ich, weil Cooper mich in der Menge entdeckt hat und sich entschlossen auf mich zu bewegt, meinen Dad im
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