Schwere Last mit leichten Mädchen
ihn in dem Hotelzimmer geschlagen hast ?«
Sie verzog das Gesicht zu einem Grinsen. »Ich war so wütend auf dich, weil du mich in den Swimming-pool gestoßen hattest, daß ich an Angst überhaupt nicht gedacht habe. Vielleicht war das ein Fehler .«
»Vielleicht sollte ich vor Pine Angst haben, wenn ich nicht schon damit ausgelastet wäre, mich vor Kane und vor deinem Bruder zu furchten .«
»Matt Pine ist nicht der Typ des Killers, der etwas ohne Geld tut«, erklärte Miranda. »Er würde nicht einmal im Traum daran denken, dich bloß zu seiner eigenen Befriedigung umzulegen .«
»Das beruhigt mich etwas .«
»Aber wenn jemand, zum Beispiel Lucky, die Absicht hat, dich aus dem Weg räumen zu lassen, würde Matt der erste sein, der sich um den Job bewirbt .«
»Besten Dank«, sagte ich. »Jetzt bin ich wieder nervös .«
Sie schob die Lippen vor, während sie mit den Fingerspitzen einen langsamen Rhythmus auf der Tischplatte trommelte. »Lucky wollte unbedingt wissen, wo Morgans Frau zu finden ist«, sagte sie schließlich. »Hast du ihm das gestern abend verraten ?«
»Nein«, erwiderte ich.
Sie hob fragend die Augenbrauen.
»Wir haben ein paar Informationen ausgetauscht«, erläuterte ich. »Nachdem ich ihm einiges erzählt hatte, war er wohl selbst der Ansicht, daß er Ellie Morgan nicht mehr braucht .«
»Vielleicht hast du deinen Verstand im Magen sitzen, und ich habe ihn die vergangene Nacht mit meiner Ferse zerquetscht«, sagte sie bitter. »Glaubst du wirklich, Lucky hätte auch nur das geringste auf deine Worte gegeben ?«
»Ich habe nichts Unvernünftiges gesagt«, verteidigte ich mich.
»Er geht bestimmt davon aus, daß du mehr weißt, als du ihm gesagt hast«, meinte sie gedankenvoll. »Deshalb hat er sich entschlossen, dich am Leben zu lassen, während er bei Morgans Frau nachprüft, ob du ihm die Wahrheit erzählt hast .«
»Verdammter Mist !« stieß ich hervor. »Also deshalb hat er dich bei mir gelassen ?«
»Es macht ihm nichts aus, wenn ich mit einem anderen Mann ins Bett gehe, solange es sich um seine Geschäftsinteressen handelt«, erklärte sie ironisch.
Ich ging in mein Büro, suchte die Nummer des Vista Inn heraus, wählte sie und verlangte dann Emily Morton zu sprechen. Es entstand eine Pause, bis mir schließlich das Telefonfräulein die Mitteilung machte, daß Mrs. Morton leider ausgezogen sei.
»Wann ?« wollte ich wissen.
»Sehr früh heute morgen «, erwiderte das Fräulein in mißbilligendem Ton. »Gegen sechs Uhr dreißig.«
»Hat sie eine Nachsendeadresse hinterlassen ?« fragte ich ohne rechte Hoffnung.
»Nein, Sir.«
Ich legte den Hörer auf und kehrte in die Küche zurück. Nach einem Blick in mein Gesicht warf mir Miranda ein mitleidiges Lächeln zu. »Sie ist also über alle Berge, Danny-Boy«, stellte sie leise fest.
»Heute früh um sechs Uhr dreißig ist sie ausgezogen«, bestätigte ich.
»Inzwischen dürfte sie alles, was sie weiß, ausgepackt haben. Ich hoffe für dich, daß es sich mit dem deckt, das du gestern abend Lucky erzählt hast .«
»Ein paar Kleinigkeiten habe ich ausgelassen«, antwortete ich. »Aber vielleicht macht das keinen Unterschied .« Dann überlegte ich noch einmal und erinnerte mich, daß ich auch Sonny Karlin erwähnt hatte. »Oder vielleicht doch! Soll ich dich ins Hotel zurückbringen ?«
»Nein, danke«, lehnte sie ab. »Womöglich haben sie noch diese Mrs. Morgan in der Mangel .«
»Du hast wirklich etwas ungemein Aufmunterndes, Miranda. Weißt du das ?«
»Auf Wiedersehen, Danny«, sagte sie ausdruckslos.
Ich holte den Wagen aus der Garage und fuhr zum Starlight -Hotel. Als ich dort ankam, war es gerade elf Uhr. Der Empfangsportier klingelte zu Matt Pines Zimmer hinauf, aber es meldete sich niemand. Ich sagte, mein Name sei Boyd, und vielleicht hätte Mr. Pine eine Nachricht für mich hinterlassen. Der Portier sah in dem Fach nach und schüttelte bedauernd den Kopf.
»Ursprünglich hatte ich eigentlich mit Mrs. Morgan kommen wollen«, erläuterte ich, »aber sie ist leider verhindert. Vielleicht hat er für sie eine Nachricht hinterlassen ?«
Das Gesicht des Portiers leuchtete auf, als er die Nachricht entdeckte und mir zureichte. Sie war kurz und bündig. Pine wartete in der Luau -Bar. Also durchquerte ich die Halle und betrat die Luau -Bar, die es in verblüffender Weise fertigbringt, auf noch synthetischere Art hawaiianischer zu wirken als Honolulu.
Pine hatte sich an einem der Tische niedergelassen und trank
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