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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hat dir erzählt, dass Davida ihrer Ansicht nach vielleicht eine Affäre mit Jane Meyerhoff gehabt hat. Sagtest du nicht, dass Jane ein paarmal verheiratet gewesen sei?«
    »Dreimal. Das hat Donnie Newell gesagt.«
    »Der entscheidende Punkt ist: Jane hat Sex mit Männern.«
    Barnes spürte, dass seine Wangen warm wurden, und blickte beiseite, aber Amanda schien es nicht zu bemerken. »Vielleicht hatte Jane den Tripper und steckte Davida an, die Minette ansteckte, die wiederum Kyle ansteckte. Das wäre ein Grund für Minette, außer sich zu sein. Und außerdem war es der Beweis für Davidas Untreue -«
    »Angebliche Untreue. Und Minette war definitiv untreu.«
    »Deshalb rationalisiert sie es - Davida arbeitet den ganzen Tag und lässt sie auf dem Trockenen sitzen, aber Davida hat keine Entschuldigung. Dass Minette sich einen Mann aussuchte, könnte ein Zeichen dafür sein, dass es ihrer Ansicht nach nicht zählte.«
    »Irgendwie gestört. Und narzisstisch.«
    »Sie hat etwas Theatralisches an sich, Will. Zehnmal am Tag anzurufen, vielleicht diesen Einbruch zu inszenieren. Es kommt darauf an, dass Minette viele Gründe hatte, auf Davida
wütend zu sein. Und sie wusste wahrscheinlich über Davidas Trinkgewohnheiten Bescheid. Wer könnte sich eher an Davida anschleichen und ihr den Kopf wegpusten? Au- ßerdem könnte die Tatsache, dass es vermutlich geschah, als Davida schlief, auf eine Frau hindeuten.«
    »Warum?«
    »Wir sind eine hinterhältige Bande.«
    »Hey«, sagte Barnes, »ich werde dich beim nächsten Berkeley Truth Council wegen sexistischer Ansichten vorführen.«
    »Tu das nicht, Partner.«
    Beide Detectives lachten.
    »Glaubst du, die kleine Minette ist stark genug, um mit einer Flinte umzugehen?«, fragte Barnes.
    »Und du wirfst mir Sexismus vor - ja, glaube ich. Sie musste ja nur einen Schuss lang mit ihr umgehen.«
    »Ihre Hände waren sauber«, sagte Barnes. Und räumte seinen eigenen Einwand aus: »Also hat sie sie gut gewaschen.«
    »Minette als Täterin würde auch die Inszenierung des Einbruchs erklären. Wie könnte man besser den Verdacht von sich ablenken, als dadurch, dass man sich als Opfer eines Verbreches hinstellt?«
    Barnes blieb still.
    Nach einer Minute fragte ihn Amanda, was ihm durch den Kopf gehe.
    »Was du da sagst, ergibt durchaus Sinn, Mandy.«
    »Erkundigen wir uns erst mal über Minette, bevor wir mit ihr reden. Du musst ein paar Leute aus ihrem Bekanntenkreis kennen.«
    »Warum?«
    »Du scheinst sonst jeden zu kennen, der mit diesem Fall zu tun hat.«
    »Sacramento«, sagte Barnes. »Die Hauptstadt kann eine
Kleinstadt sein. Jeder ging damals auf die staatliche Schule. Selbst die Kinder reicher Eltern wie Davida und Jane landeten an derselben Highschool wie wir Kinder einfacher Leute. Ihren Vätern gehörten die Ranches, und unsere Väter arbeiteten auf den Ranches … Hältst du das wirklich für eine Frauenangelegenheit?«
    »Warum nicht?«
    »Nach meinem Gefühl ist es die Tat eines Mannes - kalt, berechnend, präzise.«
    »Davida hatte nicht viele Männer in ihrem Leben«, sagte Amanda.
    »Sie hatte ein paar … angefangen mit Donnie Newell.«
    »Bist du wieder bei ihm gelandet?«
    »Ich will nicht sagen, dass er es getan hat. Aber sie haben sich mal so nahegestanden, dass Donnie sagen konnte, sie wäre ein Knaller gewesen …« Er machte eine Pause. »Beide, sie und Jane …« Barnes wurde wieder still. »Ich bin nicht sexbesessen. In diesem Moment. Ich will damit nur sagen, dass es etwas geben könnte, das sehr weit zurückreicht. Und da wir gerade von Männern reden: Janes letzte Scheidung war eine äußerst unerfreuliche Angelegenheit.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich hab rumgefragt«, sagte er. »Bei anderen Highschool-Kumpels. Ihr letzter Mann war ein Finanzberater, der seinen Job verloren hat. Jane fand das nicht so gut, und sie wollte nicht, dass er etwas von dem Geld ihrer ersten beiden Männer kriegt.«
    »Rumgefragt«, sagte Amanda so leise, dass Barnes das Wort bei dem Lärm der Maschine von ihren Lippen ablesen musste.
    Sie war verärgert. Er war vorgeprescht, ohne sie davon darüber zu informieren.
    »Wie ich schon sagte, es ist eine Kleinstadt, Mandy.«
    »Das sagtest du.«

    Das Lokal war dunkel und verraucht, und die Band spielte Texas-Swing. Auf dem Boden lag Sägemehl, und das Bier floss in einem ununterbrochenen Strom vom Zapfhahn ins Glas. Obwohl das Mama’s nur eine halbe Stunde von Berkeley entfernt lag, war es eine andere Welt. Barnes hatte sein

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