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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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untersuchen lassen«, sagte Barnes.
    »Was glauben Sie denn? Natürlich werde ich mich untersuchen lassen.«
    »Wenn Sie das Ergebnis haben, könnten Sie uns dann bitte anrufen?«

    »Nein, ich werde Sie nicht bitte anrufen. Sie und Ihre Kollegin sind mir scheißegal!« Sie schluchzte auf. »Warum verpfuschen alle immer mein Leben?«
    »Tut mir leid«, sagte Amanda.
    »Nein, tut es Ihnen nicht!« Minette wischte sich die Augen ab. »Ich werde diesen Dreckskerl anrufen und ihm die Meinung sagen!«
    »Ich mache Ihnen nicht zum Vorwurf, dass Sie wütend sind«, sagte Barnes, »aber vielleicht sollten Sie damit bis nach der Untersuchung warten. Falls Ihr Ergebnis negativ ist, sind Sie vielleicht zu Unrecht auf ihn wütend.«
    Minette schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich, dass ich zu Unrecht auf ihn wütend bin, weil ich auf jeden so verdammt wütend bin!«
     
    Barnes hielt den Blick auf das Panoramafenster gerichtet, das den Rahmen für eine herrliche Aussicht auf die Bucht bildete. Das war viel interessanter, als Kyle Bosworth dabei zuzusehen, wie er auf und ab ging. Der Mann fuhr sich mit langen, schlanken Fingern durch die Haare. Die parallelen Reihen, die so in seiner Frisur entstanden, erinnerten Barnes an ein Getreidefeld bei der Ernte.
    Mit dem Notizbuch in der Hand versuchte Amanda das bewegliche Ziel im Auge zu behalten. »Tut mir leid, dass Sie es von uns erfahren mussten. Sie sollten wissen, dass Minette Sie beschuldigt hat, sie angesteckt zu haben.«
    »Diese Schlampe!«, rief Bosworth. »Diese unglaubliche Schlampe!«
    »Ich nehme an, Sie stimmen ihr nicht zu?«
    »Nein, ich stimme ihr nicht zu! Ich weiß nicht, wovon diese verfluchte Hexe redet! Ich war sauber, als ich sie kennenlernte, und wenn irgendwer irgendwen angesteckt hat, dann sie mich!« Er murmelte vor sich hin, während er weiterging. »Das ist großartig! Das ist einfach verdammt großartig!«

    »Also hatten Sie keine Ahnung, dass Sie infiziert sein könnten«, stellte Amanda fest.
    »Absolut keine!« Er funkelte sie an. »Ich hatte keine Symptome - ich habe keine Symptome. Warum sollte ich infiziert sein? Ich betrüge meinen Freund nicht regelmäßig. Minette war eine Zerstreuung, und das auch nur, weil Yves so hart arbeitet.«
    Das Gleiche hatte Minette über Davida gesagt, dachte Barnes.
    »Minette war nicht mal eine ernstzunehmende Zerstreuung«, fuhr Bosworth fort. »Ich mag Frauen, aber ich ziehe Männer vor. Warum um alles in der Welt sollte ich vermuten, dass ich mir irgendwas geholt hätte?«
    »Ich möchte nicht zu sehr in medizinische Details gehen«, sagte Amanda, »aber die Krankheitssymptome erscheinen bei Männern viel früher als bei Frauen.«
    Das veranlasste Bosworth stehen zu bleiben. »Die Symptome. Brennen, Eiter, Schwierigkeiten beim Pinkeln - nein, ich hatte es noch nie, aber in diesen Tagen muss man was für seine Bildung tun.« Seine Miene hellte sich auf. »Die naheliegende Schlussfolgerung von keine Symptome ist kein Tripper. Ich weiß, dass er latent sein kann, aber hey ….«
    Plötzlich wirkte er ein Stück größer.
    »Mr. Bosworth, Sie müssen mit einem Arzt reden«, sagte Amanda. »Männer haben die offensichtlicheren Symptome, und sie bekommen sie früher als Frauen, aber es gibt keine festen Regeln.«
    »Außerdem«, sagte Barnes, »wird die Krankheit leichter von Männern auf Frauen übertragen als von Frauen auf Männer.«
    Kyle starrte ihn an. »Wollen Sie sagen, dass Yves mich angesteckt hat?« Sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn. Er begann wieder auf und ab zu gehen. »Ich bringe diesen Dreckskerl
um! Ich hätte mir ja denken können, dass er in all den Nächten nicht nur gearbeitet hat!«
    »Hey«, sagte Barnes, »bevor Sie einen Mord in Erwägung ziehen, sollten Sie sich vielleicht untersuchen lassen. Es könnte sein, dass Yves tatsächlich lange gearbeitet hat und Sie gar nicht infiziert sind.«
    Kyle blieb stehen und starrte ins Leere. »Ja, das sollte vermutlich mein erster Schritt sein … Vielleicht bin ich nicht mal infiziert … immer der Reihe nach, wie? Vielleicht bin ich sauber. Das wäre allerdings nett. Gut - wenn Sie beide mich jetzt entschuldigen wollen, ich muss einen ziemlich unangenehmen Termin vereinbaren.«
    Amanda stand von der Couch auf. »Informieren Sie uns über das Ergebnis, sobald Sie es erfahren?«
    »Was geht Sie das denn an?«
    »Es könnte im Mordfall Davida Grayson eine Rolle spielen.«
    »Sie wollen mich ausschließen!«, verkündete Bosworth. »Und ich genoss es

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