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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Herrn, mein Junge.«
    »Jawohl, Sir.«
    Baker schnappte sich seinen Matchbeutel und sein Kopfkissen vom Rücksitz und fischte seinen Hausschlüssel heraus. Der Cadillac war verschwunden, bevor er an der Tür ankam.
    Er ging in das leere Haus.
    Hörte etwas.
    War es nicht leer - ein Einbrecher?
    Er legte seinen Matchbeutel und sein Kissen auf den Boden, ging auf Zehenspitzen in die Küche und schlich sich ganz nach hinten in den Waschmaschinenraum, wo Danny seinen Revolver aufbewahrte.
    Ein uralter Colt, den Danny als Schutz für unterwegs bezeichnete, obwohl er ihn nur ein einziges Mal hatte benutzen müssen, als ein paar Ku-Klux-Klan-Typen, die in der Nähe ihres Motels in Pulaski herumlungerten, Bemerkungen darüber abließen, dass man sie in ein Niggerlokal hätte reingehen sehen.
    Ein Aufblitzen des Colts, und die Idioten hatten die Fliege gemacht.
    Als er jetzt daran dachte - sich an die Kraft erinnerte, die von einem knappen Kilo geschliffenen Stahls ausging -, hob Baker den Revolver und ging auf das Geräusch im hinteren Teil des Hauses zu.

    Das Elternschlafzimmer. Irgendein Lärm hinter der geschlossenen Tür.
    Nein, sie war nicht völlig geschlossen; das dünne, paneelierte Stück Holz stand einen Spalt offen.
    Baker stieß mit dem Finger dagegen, verschaffte sich ein paar Zentimeter zusätzliche Sichtfreiheit und zielte mit dem Revolver durch die Öffnung.
    Schwaches Licht. Eine Nachttischlampe, die auf dem Nachttisch seiner Mutter, gab rosafarbenes Licht von sich.
    Weil irgendein Seidenstoff über den Lampenschirm geworfen worden war.
    Seine Mutter war auf dem Bett, nackt, rittlings auf seinem Vater.
    Nein, nicht sein Vater, sein Vater saß seitlich versetzt auf einem Stuhl, und eine andere Frau, die blond und mager war, saß rittlings auf ihm.
    Zwei Paare, die keuchten, sich hoben und senkten, sich aufbäumten.
    Sein Revolverarm erstarrte.
    Er zwang sich, ihn zu senken.
    Zog sich zurück.
    Nahm seinen Matchbeutel und ließ sein Kopfkissen liegen und ging aus dem Haus. Begab sich zu einer Bushaltestelle, fuhr in die Innenstadt und nahm sich ein Zimmer in einem Motel an der Fourth.
    Suchte am nächsten Morgen das Rekrutierungsbüro der Marines auf, machte sich älter als er war und meldete sich freiwillig. Zwei Tage später saß er in einem Bus nach Camp Lejeune in North Carolina.
    Dixie Southerby war völlig aus dem Häuschen, als sie ihn eine Woche später ausfindig gemacht hatte.
    Die Marines sagten ihm, er solle in zwei Jahren wiederkommen, und schickten ihn nach Hause.
    »Warum hast du das denn getan?«, fragte Dixie.

    »Ich war irgendwie rastlos«, sagte Baker. »Kann ich auf die Militärakademie gehen?«
    »Willst du nicht mehr zu Hause wohnen?«
    »Ich bin groß genug, von zu Hause wegzugehen.«
    »Das ist eine weise Entscheidung, Sohn«, sagte Danny.
    »Für deine Mutter und mich ist es sowieso Zeit, wieder auf Tournee zu gehen.«
     
    Es stellte sich heraus, dass Militärakademien zu kostspielig waren, aber das Fall River Bible School and Seminary war flexibel, was die Studiengebühren für »Studenten mit spirituellen Neigungen« betraf.
    Baker gewöhnte sich ein, lernte einige nette Menschen kennen und begann zu glauben, dass er vielleicht sogar irgendwo hinpasste. Einen Monat nach Beginn des ersten Semesters rief Mrs. Calloway, die Beratungslehrerin, ihn mit Tränen in den Augen in ihr Büro.
    Als er dort ankam, umarmte sie ihn. Das tat Mrs. Calloway normalerweise nicht. Man berührte sich einfach nicht oft in Fall River.
    »Oh, du armer Junge, du armes Lämmchen.«
    »Was ist los?«, fragte Baker.
    Sie brauchte ziemlich lange, um es ihm zu sagen, und als sie es tat, sah sie verängstigt aus, als würde sie dafür bestraft werden, dass sie es tat.
     
    Der Lieferwagen hatte auf dem I-40 einen Frontalzusammenstoß mit einem Betrunkenen gehabt.
    Danny und Dixie waren nach einem Gig in Columbia auf dem Rückweg nach Nashville gewesen. Feierliche Er öffnung eines Autohauses, ein Honorar von zweihundert Dollar, nicht schlecht, wenn man bedachte, dass es nur eine Fahrt von einer Stunde war.
    All diese Jahre auf der Straße ohne ein Missgeschick.
Fünfzehn Minuten, nachdem sie die Stadt verlassen hatten, war der Lieferwagen ein Klumpen Schrott.
    Beide waren sofort tot gewesen, ihre Bühnenkleider auf dem gesamten Interstate verteilt.
    Dannys Gitarre hatte irreparable Schäden davongetragen, während sie hinten in dem Lieferwagen herumgerutscht war, der Klangkörper war eingedrückt, der Hals

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