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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Harrison, als die Minute um war, und New Avalon erwachte wieder zum Leben.
    Es blieb streng glaubensneutral, obwohl Julian einige >Amens< und >Gelobt-Seis< hörte, und sogar ein paar leise >Endlichs<, von denen er nur hoffen konnte, dass die Mikrofone der Medien sie nicht auffingen.
    Harrison Davion weigerte sich, diese Gelegenheit politisch zu nutzen. Er nickte den Menschen auf dem Abhang, den Kameras und seinem Reich nur zu. Am oberen Rand des Amphitheaters trat eine Ehrengarde der Davion Guards an eine weiß lackierte Fahnenstange und zog die Fahne der Vereinigten Sonnen wieder hinauf - bis zur Spitze.
    »Ein Leben im Dienst an anderen. Lang und erfüllt. Sei uns allen das gegeben. Alles Gute für New Avalon und die gesamten Vereinigten Sonnen.«
    Das war mit Sicherheit das Ende der Übertragung und der offiziellen Zeremonie. An einem gewöhnlichen Tag hätte sich Harrison nun die Zeit genommen, sich unters Volk zu mischen und an der Absperrung entlangzugehen, um Hände zu schütteln. Sich als Mann des Volkes zu zeigen.
    Heute drehte er sich um und kam zu Sterling und Julian herüber. Sie trat neben ihn, als gleichrangige Fürstin, nicht nur als Gefährtin. Julian erinnerte sich an Amanda Haseks verletzte Gefühle und fragte sich erneut, wie sie ihrem Schwager etwas so Einfaches wie eine zweite Beziehung verwehren konnte.
    »Wenn ich nicht wenigstens ein paar Hände schüttle«, stellte Harrison leise fest, »bläst das die Gerüchteküche auf höchste Glut.«
    »Lass dir Zeit«, erklärte Sterling, um auf die fühlbare Anspannung zwischen den beiden Männern zu reagieren. »Dein Volk braucht dich.« Sie umarmte ihn züchtig und er erwiderte die Umarmung kräftig.
    Julian umarmte er ebenfalls. Es war eine Geste, wie zwei Männer sie sich bei einer traurigen Gelegenheit wie dieser erlauben konnten.
    Sie gestattete Julian, ihm drei Worte zuzuflüstern. Nichts allzu Deutliches, nur zur Sicherheit, aber doch Warnung genug, sich nicht zu viel Zeit zu lassen, bevor er mit seinem Champion redete.
    »Es hat begonnen.«

Seginus wurde von einer Expeditionsstreitmacht des Jadefalkenclans angegriffen. Die Aktion lässt sich nur als Trotzreaktion beschreiben, die den Planeten dafür bestrafen soll, dass er Anastasia Kerensky und ihren Stahlwölfen Zuflucht geboten hat. Wir erhalten soeben die Verlustzahlen ...
    - Aktuelles vom Tage, ComStar Interstellar, Terra,
    27. Dezember 3134
    New Avalon
    Mark Crucis, Vereinigte Sonnen 24. Januar 3135
    Julian erstattete Harrison auf der Fahrt im Privataufzug in die Kellergewölbe des Prinzenpalais' Bericht. Die prächtige Kabine verfügte über eine dick gepolsterte Sitzbank, die keiner der beiden Männer benutzte, einen bodenlangen Spiegel an der Rückseite und eine Komm-Armatur, die sich mit den Anlagen in den meisten militärischen Befehlsfahrzeugen messen konnte.
    Außerdem war sie auf Harrisons DNS geeicht und gehörte, um ganz sicher zu gehen, zu den Bereichen des Palastes, die regelmäßig nach Abhörgeräten abgesucht wurden.
    »Wie viele Systeme, sagst du?«, fragte Harrison und legte die Stirn in Falten.
    »Nur diese drei. Aber der entscheidende Punkt ist, welche drei. Neuhessen, Demeter und Chesterton. Alle drei Welten haben ...«
    »Nein«, unterbrach Harrison. »Sag es mir nicht. Was haben sie gemeinsam ...?« Der Hüne schnippte mit fleischigen Fingern, als wollte er damit eine Erinnerung abrufen. »Verdammt.« Er hasste es, wenn ihm jemand anders einen Schritt voraus war, selbst wenn es sich um seinen selbst ausgewählten Hauptmilitärberater handelte.
    Julian federte mit den Knien leicht die Erschütterung ab, als die Aufzugkabine ihr Ziel erreichte. Ein Sicherheitsschloss tief im Innern der schweren Türen öffnete sich hörbar, und die Naht zwischen den Türhälften wurde langsam breiter, als sie sich widerwillig zurückzogen. Fünfzehn Zentimeter dicke Türen aus - abwechselnd - Titan- und Ferrostahlplatten. Nach dem Heiligen Krieg war nichts zu teuer gewesen, um die privaten Räume und Korridore des Ersten Prinzen zu schützen. Die Bunker unter dem Palais konnten einen Atomschlag überstehen.
    Möglicherweise war das etwas übertrieben, aber gebranntes Kind...
    Zwei Bewaffnete bewachten den Aufzug, zwei weitere die einzige Tür des Vorraums genau gegenüber. Alle vier nahmen Haltung an, als der Prinz ihn betrat.
    Julian nickte ihnen zu, bequem zu stehen.
    Er wusste, dass die private Gefechtszentrale des Prinzen im Vergleich zu dem Gewölbe unter dem
    Wachturm der AVS

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