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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Republik. Conner war so lange auf dem Grat zwischen beiden Welten gewandelt, dass er sich nicht leicht für eine der beiden Seiten gewinnen ließ, weder für den Exarchen noch für den Senat, für das Militär oder den Adel. Und er sah die Schwächen beider.
    »Falls Geoffrey Mallowes in all das verwickelt ist, was man ihm vorwirft, soll er dafür in der Hölle schmoren. Aber ich weiß, mein Vater hätte ein derartiges Verhalten niemals gebilligt, und ich weiß auch, dass er nicht einmal unbeabsichtigt damit zu tun hatte. Was seinen Tod nicht nur zu einer Tragödie macht, sondern zu einem Verbrechen.«
    »Und den mit Waffengewalt erzwungenen Arrest Senatorin Ptolomenys zu Machtmissbrauch«, erwiderte Michael Richthofen. Er ballte wütend die Fäuste.
    »Nicht, dass Exarch Levin denselben Nachforschungen und Einschränkungen ausgesetzt wäre, die er uns aufzwingen will«, fügte Lina Derius hinzu. »Aber wer sollte ihn auch zur Verantwortung ziehen?«
    Genau das war die Frage, nicht wahr? Und sie alle hier im Raum kannten die Antwort.
    Selbst Conner.
    »Der Senat«, sagte er leise. »Nur der Senat.«

Was, zum Teufel, treibt Katana Tormark? Legt sie es darauf an, den Drachen zu provozieren?
    - Kommentar von M elissa M ako , Sphärenrundschau,
    Markab, 5. März 3135
    DKA-Landungsschiff Ryu Hokori, Fukuroi-System Militärdistrikt Benjamin, Draconis-Kombinat
    13. März 3135
    Der Samurai kam mit blankem Katana auf Yori Kurita zu. Er bewegte sich mit kurzen, schlurfenden Schritten, die Beine weit nach außen gebeugt. Die bloßen Füße noch auf das rutschfeste Deck gepresst. Seine Mitte - sein Wa - schien perfekt austariert.
    Keine leichte Aufgabe an Bord eines Landungsschiffes, dessen künstliche Schwerkraft, durch den Andruck der Schubtriebwerke erzeugt, sich durch den Einsatz der Korrekturtriebwerke immer wieder minimal veränderte.
    Selbst das würde nicht lange anhalten. Die Ryu Hokori, Des Drachen Stolz, befand sich nur auf dem Flug von einem Sprungschiff zum nächsten. Ein kurzes Zeitfenster für die Besatzung, um Wartungsarbeiten zu erledigen, für die sich die Schwerelosigkeit nicht eignete. Jemand würde sich für den Mangel an Leistung verantworten müssen. Aber das lag in der Zukunft.
    Hier und jetzt konzentrierte sich Yoris ganze Existenz auf die glänzende Schneide von Hatsuwes Schwert, auf der die Riefen der Klinge im gelblichen Licht der Mechhangarlichter wie fahle Flammen tanzten. Sie verbannte den fernen blauen Lichtbogen eines Schweißbrenners aus ihrem Geist, den beißenden Geruch des heißen Metalls und die ätzenden Dämpfe des Lösungsmittels, das ganz in der Nähe verschüttete Kühlflüssigkeit aufsaugte. Ablenkungen. Aus demselben Grund hatte sie ihr langes, prächtiges schwarzer Haar zu einem Zopf geflochten und den Kimono abgelegt. Jetzt trug sie nur noch die übliche Gefechtsbekleidung einer MechKriegerin: Trägerhemd und Unterhose.
    Sie wartete. Die Hand am Heft des eigenen Kata-nas, das noch in der Scheide blieb, während sie ihren Gegner abschätzte.
    Hatsuwe ließ sich kaum etwas anmerken. Seine weiten Hakama hingen bequem, wie es ihre Aufgabe war, und verbargen jeden Schritt, bis er fast vorüber war. Sein entblößter Oberkörper blieb bewegungslos, das Schwert in der Starken Position über der rechten Schulter. Yori würde kaum Zeit bleiben zu reagieren.
    Einzig die Wut, die in seinen schwarzen Augen loderte, bot ihr einen Vorteil. Sein Wa blieb noch immer gestört. Und einen Krieger ohne innere Harmonie konnte man dazu verführen, Fehler zu begehen.
    Wer hätte das besser gewusst als sie.
    Mit einem mächtigen Aufschrei sprang Hatsuwe vor. Das Katana zuckte auf ihren bloßen Bauch zu. Yori aber hatte das kurze Zittern der sich spannenden Muskeln bemerkt. Sie zog im exakt richtigen Moment blank und deckte ihre rechte Körperhälfte mit senkrechtem Schwert.
    Stahl schlug hell und klirrend auf Stahl.
    Sie drehte sich einwärts und schlug nach seinem Oberschenkel. Hatsume hüpfte davon und schlug ihr Katana klirrend beiseite. Schlag, Riposte ... Parade, Hieb, Drehung, Stoß.
    Er überraschte sie, indem er mit der Klinge zustach statt die Schneide zu benutzen. Fast wäre es ihm gelungen, ihre Deckung zu durchbrechen und den ersten Treffer zu landen, sich die Ehre zu sichern, die er so verzweifelt suchte.
    Im letzten Augenblick lehnte sie sich zurück - und das tödliche Metall traf nur Luft.
    Hatsuwe war sich zu sicher gewesen und hatte sich zu weit vorgewagt. Jetzt zog er sich zu langsam

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