Schwert und Laute
zum Tier geworden bin«, murmelte er mit erstickter Stimme.
»Dann nimm mich auch wie ein Tier, mo rùin «, rief ich und sah ihn flehend an.
Liam betrachtete mich aus halb geschlossenen Augen. Er kniete sich hin und drehte mich dann mit eiserner Hand auf dem Bett um wie einen Pfannkuchen. Seine Hände glitten über meinen Bauch, und dann hob er mit einer abrupten Bewegung mein Becken an. Mit einem Mal fand ich mich auf den Knien wieder, wie eine Stute kurz vor dem Decken. Sein keuchender Atem liebkoste meinen Rücken, und seine heißen Hände bahnten sich einen Weg zwischen meinen feuchten Schenkeln.
Ich zitterte vor Lust, vergrub das Gesicht im Kissen und unterdrückte ein Stöhnen. Mit einem einzigen Stoß nahm er mich in Besitz. Ich krallte meine Hände in die Laken, während er sich in mir immer heftiger bewegte. Bald schnellte ich auf dem Kamm
einer Woge der Lust dahin, bis ich von einem Meer von Empfindungen verschlungen wurde.
Seine Finger gruben sich in mein Fleisch und gaben die Bewegungen vor. Er stieß ein Stöhnen aus, das einem tierischen Grunzen ziemlich nahe kam. Dann sanken wir erschöpft auf dem Bett zusammen. Ich spürte seinen schnellen Herzschlag im Rücken. Er fuhr in mein Haar und zog meinen Kopf sanft nach hinten, damit ich ihn ansah. Sein glühender Blick versengte mich.
»War es das, was du wolltest, a ghràidh mo chridhe ?«, flüsterte er leise und streichelte meinen Hals
»Ja«, murmelte ich schwer atmend.
Er gab mich frei, schmiegte sein Gesicht in meine Halsbeuge und sackte über mir zusammen.
Mitten in der Nacht wurde ich von lauten Geräuschen geweckt, die aus dem Nebenzimmer drangen. Liam schlief neben mir und schnarchte friedlich. Vorsichtig schob ich mich aus dem Bett, zog mein Hemd an und wickelte mich in mein Plaid, bevor ich das Zimmer verließ. Anscheinend schlief die Gefangene nicht.
»Bryan ...«, flüsterte ich.
Im Korridor war es dunkel. Der Posten, der Campbells Schwester bewachen sollte, antwortete nicht. Blind tastete ich mich an der Wand entlang und rechnete damit, gegen Bryan zu stoßen, der auf dem Boden eingeschlafen war, aber da war nichts. Im Nebenzimmer war es wieder still geworden. Ich wartete noch ein wenig und wollte schon wieder kehrtmachen, als ich einen erstickten Schrei vernahm. Wo war nur Bryan geblieben? Dem armen Mädchen ging es offenkundig nicht gut.
Langsam öffnete ich die Tür und blieb angesichts des Bildes, das sich mir bot, wie vom Donner gerührt stehen. Die Arme war geknebelt und versuchte vergeblich, sich Bryans zu erwehren. Kurz erhaschte ich einen Blick auf die verzweifelte Miene des Mädchens auf dem Bett. Ihr Gesicht verschwand fast völlig unter ihren hochgeschlagenen Röcken. Der Mann, der mir den Rücken zuwandte, bemühte sich angestrengt, sie unter sich festzuhalten, während er versuchte, die Falten seines Kilts aufzuschlagen.
Mein Puls schlug schneller, und mir drehte sich der Kopf. Ich spürte, wie sich mir vor Ekel der Magen umdrehte. Das Metall einer nachlässig auf dem Boden abgelegten Pistole schimmerte im Licht der flackernden Kerze. Ich hob sie auf und richtete sie mit beiden Händen auf den Angreifer.
»Lass sie los, du Bastard!«
Wie von der Tarantel gestochen fuhr der Mann hoch, drehte sich um und keuchte vor Schreck und Verblüffung. Bryan MacAllen starrte mich sprachlos an. Langsam gab er die junge Frau frei, die sich verschreckt in eine Ecke des Zimmers flüchtete.
»He! Immer langsam, Mrs. Macdonald ...«, stotterte der junge Mann und streckte die Hände aus. Er ließ die Waffe nicht aus den Augen.
Ich hatte noch nie zuvor eine Pistole in der Hand gehalten und zitterte dermaßen, dass es mir schwerfiel, die Waffe gerade auf die Brust des Mannes gerichtet zu halten. Unwillkürlich ließ ich sie sinken, so dass sie eher auf seinen Schritt zeigte; ein Umstand, dessen Bryan sich durchaus bewusst war.
»Ich wollte mich nur ein wenig amüsieren, das ist alles ... Ich habe ihr doch kein Leid getan«, verteidigte er sich mit dümmlicher Miene.
»Kein Leid? Euch amüsieren?«, stieß ich völlig außer mir hervor. »Ist es für Euch nur ein Spaß, einem Mädchen Gewalt anzutun?«
»Herrje, sie ist doch bloß eine Campbell!«
Ich starrte ihn wütend an und trat einen Schritt auf den Halunken zu, dem seine Lage zunehmend unangenehm wurde. Er wich zurück und fand sich mit dem Rücken zur Wand wieder.
»Vergewaltigt zu werden, hat absolut nichts Amüsantes, MacAllen. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede«,
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