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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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eine süße Schlaftrunkenheit versank, bemächtigte sich eine Hand meines Arms und ließ mich hochfahren.
    »Wir sind da«, erklärte Liam.
    In der Tat, ich konnte zwischen den Bäumen hindurch die düstere Silhouette des Herrenhauses erkennen. Fast alle Fenster waren hell erleuchtet. Inzwischen hatte man sicherlich Dunnings Leiche entdeckt. Ein eiskalter Schauer, den ich nicht unterdrücken konnte, lief mir über den Rücken.
    »Ich könnte niemals dorthin zurückkehren«, jammerte ich. »Ihr habt doch gesagt, dass ...«
    »Es kommt auch nicht in Frage, dass Ihr ins Haus geht, Caitlin. Versucht nur zu überlegen, wo sich unsere Ladung möglicherweise befinden könnte.«
    Ich war nervös und konnte kaum in normalen Bahnen denken. Wo ... ?
    »Im Vorratsraum vielleicht oder im Keller. Das Haus ist riesengroß und voller verborgener Ecken und Winkel. Ich weiß nicht... Wartet, es gibt einen unterirdischen Gang, der zur Kapelle führt. Angeblich ist er während der Zeit, als man katholische Priester jagte, gebaut worden, um sie zu verstecken. Becky hat mir davon erzählt. Niemand darf dort hinein, außer natürlich Rupert, der Haushofmeister. Dort bewahrt Lord Dunning seine Wertsachen auf.«

    »Und wisst Ihr, wo sich dieser Gang befindet?«
    »Aber sicher, unter dem Altar befindet sich eine Falltür. Ich habe sie gesehen, obgleich ich nie gewagt habe, sie zu öffnen.«
    »Und wo geht es zum Vorratsraum?«
    »In der Küche, durch die wir hinausgegangen sind, gleich zur Rechten des Flurs, der in die Halle führt, befindet sich eine kleine Tür. Durch sie gelangt man in eine Kammer unter der Treppe. Durch die Tür zur Rechten kommt man in den Vorratsraum. Und den Weg in den Keller kennt Ihr ja.«
    Liam lächelte.
    »Ich komme schon zurecht.«
    »Dann kann ich jetzt gehen?«
    »Wollt Ihr mir auch verraten, wohin? Ich habe versprochen, dass ich Euch geleite, wohin Ihr wollt. An einen sicheren Ort.«
    »Aber wann?«
    »Nachher. Im Moment allerdings ...«
    Er maß unsere Umgebung mit einem Blick und verzog das Gesicht. Anscheinend ließ ihm etwas keine Ruhe.
    »Im Moment... was?«
    »Wir haben da ein kleines Problem.«
    »Und welches?«
    »Euch.«
    »Wie denn das? Mich?«
    Ich begann meine Lage beunruhigend zu finden. Ich, ein Problem? Und wie regelten diese Männer für gewöhnlich Probleme dieser Art? Nun, da ich ihnen einen groben Plan der Örtlichkeiten geliefert hatte, konnten sie sich meiner Person nach Belieben entledigen. Liam bemerkte meine Aufregung und hielt es für angebracht, sich deutlicher auszudrücken, um mich zu beruhigen.
    »Ich kann Euch nicht allein hier lassen, das ist zu gefährlich. Aber ich brauche alle meine Männer. Versteht Ihr?«
    »Ihr wollt, dass ich mit Euch gehe?«, fragte ich verblüfft. »Niemals! Ich kann sehr gut hier bleiben, allein...«
    Unentschlossen betrachtete er mich. Ich spürte, wie die Männer nervös wurden. Liam wirkte ebenfalls unruhig.
    »Meint Ihr?«

    »Sicherlich ...«
    In Wahrheit war ich mir nicht so sicher. Die Wälder waren so dunkel und voller seltsamer Geräusche, wie sie die Wesen aus der Welt der Elfen hervorbringen. Aber sollte ich diesem großen Kraftprotz gestehen, dass die Geschichten meiner Tante Nellie mir Furcht einflößten?
    »Gut, aber bleibt in der Nähe dieses Felsens. Führt Eure Stute tiefer in den Wald, damit ihr helles Fell von der Straße aus nicht zu erkennen ist. Ich komme Euch später holen.«
    »Und wenn Ihr nicht zurückkommt?«
    Plötzlich hatte ich Angst davor, mich allein wiederzufinden.
    »Ich komme zurück, oder sonst kommt Colin Euch holen.«
    Ich wartete. Die Zeit erschien mir unendlich lang. Ich konnte kaum weiter als bis zu meiner Nasenspitze sehen, daher kam es gar nicht in Frage, meinen Posten zu verlassen. Mit geschlossenen Augen, um die Dunkelheit nicht zu sehen, versuchte ich, mich vom Schlaf überwältigen zu lassen, der mich jedoch jetzt wie die Pest floh. Ich hörte ein Krachen, dann einen Fluch. In dem Glauben, Liam sei zurück, stürzte ich aus meinem Versteck und fand mich Auge in Auge mit einem Soldaten der Garde wieder, welche die Nacht im Herrenhaus verbrachte. Der Mann und ich stießen gleichzeitig einen entsetzten Schrei aus. Doch er kam rascher wieder zur Besinnung als ich, packte mich und stieß mich vor sich her. Sein Atem stank nach Alkohol. Als er bemerkte, dass ich allein war, wirkte er erleichtert.
    »Ich habe Befehl, jeden festzunehmen, den ich in der Umgebung des Besitzes antreffe. Ihr werdet Euch vor dem Herrn

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