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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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leicht herum, und ich bemerkte, dass meine Arme und Schultern, die so lange hinter meinem Rücken gefesselt gewesen waren, schmerzten. Ich stöhnte leise.
    »Caitlin, a ghràidh, was hat er dir angetan, Herrgott!«, stöhnte er und wiegte mich.
    Zärtlich küsste er mich auf die Stirn und legte dann seine raue, feuchte Wange dagegen.
    »Ich werde diesen Hurensohn töten. Ich schwöre es dir beim Leben unseres ungeborenen Kindes. Er kann schon zu beten beginnen...«
    Seine Gefühle überwältigten ihn, und er unterbrach sich, den Körper von stummem Schluchzen geschüttelt. Ich hob den Kopf, um in sein Gesicht zu sehen, und stellte entsetzt fest, wie sehr Angst und Schlafmangel seine Züge verwüstet hatten. Er sah mich aus feuchten Augen an, in denen eine solche Traurigkeit stand...
    »Ich habe dich für tot gehalten, a ghràidh... Das Blut auf deinem Kleid... ich dachte, es wäre deines ...«
    Mit einem Mal stand mir alles wieder vor Augen.

    »Calum... Mein Gott! Nein... Er ist tot«, stieß ich erstickt hervor.
    »Calum geht es gut, Caitlin. Er wird es überstehen. Die Kugel hat ihn in den Arm getroffen und ihm den Knochen durchschlagen, aber es geht ihm gut...«
    »Er hat mir das Leben gerettet, Liam. Wenn er nicht durch das Fenster eingestiegen wäre...«
    »Ich weiß«, murmelte er mit entsetzter Stimme.
    Von neuem schmiegte ich mich in seine Schulterbeuge. Er zog mir meinen Umhang über die Schultern. Die Sonne wärmte mich, und ich überließ mich matt den tröstenden Armen meines Liebsten.
    »Es war kalt... so kalt.«
    »Hast du Hunger?«, fragte er und wühlte in der Tasche, die neben ihm stand. Er zog einen Kanten Brot hervor, riss ein Stück ab und steckte es mir in den Mund. Ich verputzte das ganze Brot und noch ein großes Stück Käse.
    »Ich glaube, wir beide waren ganz ausgehungert«, scherzte ich, nahm seine Hand und legte sie auf das Kind, das in mir heranwuchs.
    »In Lang Craig... habe ich zum ersten Mal gespürt, wie es sich bewegt.«
    Brutal drängten sich mir von neuem die Bilder dieser Nacht an der Klippe auf.
    »Lang Craig... MacKean...«, stöhnte ich entsetzt.
    »Ich weiß, a ghràidh, wir haben ihn gefunden.«
    »Der Engländer hat mich gezwungen, dabei zuzusehen, Liam. Es war schrecklich. Er ist nicht gleich gestorben, sondern erstickt, und ich konnte nichts für ihn tun.«
    Ich begann wieder zu schluchzen.
    »Jetzt ist es ja vorbei.«
    »Ebenso gut hättest du an seiner Stelle sein können...«
    Er legte einen Finger auf meine von Austrocknung und Kälte aufgesprungenen Lippen.
    »Sprich nicht mehr davon.«
    MacSorley... Was war aus ihm geworden?
    »Wo ist Thomas?«

    Er verzog das Gesicht.
    »Er ist entwischt. Der Bastard hat keine Zeit verloren. Sein Schicksal ist jetzt besiegelt.«
    »Was ist geschehen? Wo sind die anderen?«
    »Fort, sie haben die Ladung mitgenommen.«
    Er spielte mit meinem Haar; seine Miene wirkte verlegen.
    »Ich habe dich überall gesucht, ich dachte schon, du wärest... Dann ist Isaak gekommen und hat mir gesagt, dass du in Sicherheit wärest. Du hast große Gefahren auf dich genommen, a ghràidh. Er hat mir erzählt, was du getan hast. Ich... ich bin dir sehr dankbar. Anschließend bin ich zur Kapelle gegangen.«
    Er unterbrach sich und sprach leiser weiter.
    »Ich bin zu spät gekommen. Ihr wart schon fort.«
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte ich.
    »Die Spuren der Pferde. Deine Stute ist kleiner als die anderen und daher auch weniger schwer, und mit ihren kleineren Hufen wühlt sie den Boden weniger auf. Ich brauchte nur ihrer Spur bis nach Dundee zu folgen. Unterwegs bin ich wie durch ein Wunder Calum begegnet. Er trug deinen Dolch bei sich, der mit Sassanach -Blut bedeckt war. Calum hat mir erzählt, dass Turner dich an Dunning verkauft hat. Ich konnte ihm kaum glauben, aber da ich diesen dreckigen Schuft kannte, wusste ich, dass er durchaus zu einer derartigen Schandtat in der Lage war. Und noch zu viel mehr...«, setzte er mit gebrochener, hasserfüllter Stimme hinzu.
    Ich spürte sein Unbehagen und wollte ihn beruhigen.
    »Er hat mich nicht angerührt, Liam. So unwahrscheinlich sich das anhören mag, aber er hat es sich versagt...«
    Mit einer Fingerspitze hob er mein Kinn und küsste mich, um die Worte, die er nicht hören wollte, zu ersticken.

    Calum lag am Ufer des Loch unter einem Baum und jammerte laut, während Donald versuchte, seinen Armknochen zu verarzten. Ich bekam Gänsehaut davon und wandte den Blick ab. Simon schiente den Bruch, goss

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