Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
irgendeine Weise verdorben.
    Er musste ein schlechter, unmoralischer Mensch sein.
    Und dann war da noch die Tatsache, dass sie geblieben war, um ihm gegen die Angreifer zu helfen, anstatt auf ihn zu hören und davonzulaufen. Das hatte er nun wirklich nicht von ihr erwartet, wo sie doch eigentlich nur Abscheu ihm gegenüber hätte empfinden müssen.
    Jetzt aber glaubte sie, er habe sie mit einer anderen Frau betrogen, da sie nicht wissen konnte, dass er sie bereits in dem Moment erkannt hatte, als sie den Ballsaal betrat. Er konnte sich einfach nicht entscheiden, was er machen sollte. Wenn er ihr verriet, dass er ihre wahre Identität gekannt hatte, dann erfuhr sie, wie sehr er sie in Wirklichkeit begehrte. War es besser, ihr das zu verheimlichen und sie weiter aus der Ferne zu bewundern?
    Was wäre ihr lieber? Und was war ihm selbst lieber?
    Er hatte nicht die leiseste Ahnung.
    Sie hatten fast seinen Fechtsalon erreicht und waren nur noch ein paar Schritte von dem Torbogen entfernt, der seinen Schatten auf die Treppe zu den Räumlichkeiten im oberen Stockwerk warf. Ein Schatten bewegte sich in der Düsternis und nahm die Form eines Mannes an.
    Einem Tiger gleich, machte Blackford einen Satz nach vorn, gleichzeitig zog er den Stockdegen aus der Scheide und kam in einer fließenden Bewegung zwischen Nicholas und der möglichen Bedrohung zum Stehen, ln geduckter Haltung lauerte er, jeder Muskel war angespannt und zum Zuschlagen bereit.
    Der Mann unter dem Torbogen stand völlig lässig da und lächelte sogar, obwohl auch er wie erstarrt wirkte und keinen Muskel bewegte.
    Blackford straffte den Rücken und machte schließlich einen Schritt zur Seite, während er den Degen in die Scheide zurückschnappen ließ.
    »Nun, ich würde sagen, Sie müssen wohl ein Fechtmeister sein«, sagte der Gentleman kopfschüttelnd und anerkennend, der allem Anschein nach auf sie gewartet hatte. »Wäre ich auf Ärger aus gewesen, dann würde ich jetzt wohl durch ein paar Löcher in meiner Lunge pfeifen.«
    »Oder Sie wären bereits so stumm wie ein Grab«, gab Blackford zurück. »Spielen Sie hier Verstecken oder führt Sie Geschäftliches her?«
    »Natürlich Geschäftliches«, antwortete der Mann gut gelaunt, während er die Beine ein wenig gespreizt platzierte, um für alle Fälle gewappnet zu sein, ln den Händen hielte er seinen Hut. »Allerdings glaube ich, dass der Gentleman neben Ihnen derjenige ist, zu dem ich möchte. Nicht, dass ich an Ihren Fähigkeiten zweifeln würde, aber er wurde mir nachdrücklich empfohlen.«
    Nicholas glaubte, aus seinem Akzent herauszuhören, dass er aus Kentucky stammte, und seine schlanke, langbeinige Statur hatte ebenfalls etwas, das in diese Gegend passte. Nach außen hin wirkte der Mann leutselig, sein eichenbraunes Haar schien sich kaum bändigen zu lassen, und er hatte einen milden Ausdruck in seinen Augen, die so dunkelgrau waren wie Schiefer. Etwas an seiner Art ließ Nicholas dennoch wachsam bleiben, da dieser Gentleman nicht der Bauerntölpel war, für den er gehalten werden wollte.
    Noch während er den Fremden einzuschätzen versuchte, regte sich Unmut über Blackfords Verhalten. Was war in den Mann gefahren, dass er sich einfach schützend vor ihn stellte? Zwar war er leicht verletzt, aber das hieß aber nicht, dass er außerstande war, sich zu verteidigen. Die Sorge seines Freundes war schlicht übertrieben, und er lastete sich damit nur unnötig viel auf.
    Nicholas trat vor, sodass Blackford gezwungen war, zur Seite zu gehen, und fragte: »Sie wünschen mich zu sprechen, Monsieur?«
    »Wenn Sie Pasquale sind, den man auch La Roche nennt.«
    »Der bin ich.«
    »Kerr Wallace, zu Ihren Diensten, Sir.« Der Fremde hielt ihm seine große, kantige Hand hin.
    Einen Moment lang starrte Nicholas auf die Hand, dann ergriff er sie, anstatt sich wie sonst üblich zu verbeugen. Fast schon rechnete er damit, dass der Mann versuchen würde, ihm die Finger zu quetschen, wie es die Amerikaner oben aus der Stadt manchmal probierten. Doch dieser Händedruck war lediglich fest und kurz, während der Blick des Mannes verriet, dass er keineswegs ein Dummkopf war, sondern er sein Gegenüber einzuschätzen versuchte.
    »Ein schottischer Name, wenn ich mich nicht irre«, warf Blackford ein.
    »Meine Vorfahren kamen vor vielen Jahren her«, antwortete der Besucher. »Aber heute ist Smokey Mountains unser Zuhause. Sie dagegen, Sir, klingen so, als wären Sie erst vor kurzer Zeit ins Land gekommen.«
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher