Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
Bruderschaft alles macht. So mancher würde diese Idee nutzen, um alte Rechnungen zu begleichen oder um seine Feinde zu terrorisieren. Nichts von dem, was ich gehört habe - und das ist schon recht wenig, müssen Sie wissen, aber für meine Zwecke immer noch genug —, deutet darauf hin, dass sich die Bruderschaft auf ein so niedriges Niveau herablässt. Es wird vielmehr so gehandhabt, als wäre es helllichter Tag und hundert Zeugen würden zusehen.«
    Juliette spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. Hier war jemand, der etwas über die Ziele und Absichten der Fechtmeister wusste und sich nicht scheute, darüber zu reden. Womöglich war ihm aber auch einfach nicht klar, dass dieses Thema eigentlich nicht für die Ohren einer Lady bestimmt war.
    »Ich ... ich habe nie so recht verstanden, inwieweit sich das von einem Duell unterscheidet, wenn es von der Form her doch gleich abläuft.«
    »So wie ich das Ganze verstehe, ist ein Duell die Folge einer Kränkung oder einer Beleidigung, von der sich ein Mann in seiner Ehre getroffen fühlt. Diese Bruderschaft dagegen zielt darauf ab, das Unrecht derjenigen wiedergutzumachen, die für gewöhnlich nicht darüber reden und die es erst recht nicht verteidigen. Sehen Sie, normalerweise ist es so, dass der Vater, der Bruder oder der Cousin einer Frau sie beschützt. Aber wenn eine Frau oder ein junger Mensch niemanden hat, der ihn beschützen kann, dann treten diese Männer in Aktion, um für Gerechtigkeit zu sorgen.«
    »Ja, das verstehe ich«, erwiderte sie bedächtig.
    »Das war von Anfang an so gewesen, allem zum Trotz, was über diesen Vorfall aus der letzten Woche gesagt wird.«
    »Und das wäre?«
    Ein betretener Ausdruck huschte über sein Gesicht, unmittelbar gefolgt von einem Stirnrunzeln. Als er nach kurzem Zögern endlich antwortete, hatte er einen völlig anderen Tonfall angenommen. »Als jemand, der Pasquale so nah ist, sollten Sie die Antwort eigentlich kennen. Und das würden Sie auch, wenn er es für angemessen hielte, Ihnen die Geschichte zu erzählen.«
    »Sie müssen sich keine Gedanken darüber machen, was mein Verlobter für angemessen hält und was nicht, Monsieur Wallace.«
    »Aber ich glaube, ich bin derjenige, der die Konsequenzen tragen muss«, gab er ironisch zurück. »Und die könnten sehr drastisch ausfallen, wie Sie wissen.«
    »Sie könnten von ihm womöglich keine Lektion mehr erhalten«, konterte sie im gleichen Tonfall.
    »Oder ich könnte eine Lektion bekommen, mit der ich nicht gerechnet habe.« Sein Blick wanderte zu Nicholas, der sich ihnen näherte. »Wie es aussieht, bleiben mir beide Möglichkeiten erspart. Ich werde mich jetzt zurückziehen, damit Sie in Ruhe essen können — und bevor ich mich in noch mehr Schwierigkeiten bringe.« Er deutete eine Verbeugung an, nickte Nicholas zu und entfernte sich mit langsamen Schritten.
    »Worüber hat der Amerikaner mit Ihnen gesprochen?«, fragte Nicholas, während er ihr Glas Wein auf einen Tisch an ihrer Seite abstellte und sich dann neben ihr hinsetzte.
    »Nichts Bedeutendes«, antwortete sie. »Reiner Zeitvertreib.«
    »Und warum sahen Sie ihn dann so ernst an? Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde«, fügte er amüsiert hinzu. »Mir ist das lieber, als wenn Sie ihm Ihr Lächeln geschenkt hätten.«
    Juliette sah eine Gelegenheit, das zu erfahren, was sie wissen wollte, und so nutzte sie sie, ohne zu zögern. »Habe ich eine finstere Miene gemacht? Nun, vielleicht lag das daran, dass er alles über Ihre Schnittwunde unter Ihrem Arm weiß, von der Sie mich bislang nicht in Kenntnis gesetzt haben.«
    Schlagartig wurde er ernst. »Es war nichts, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Eine unbedeutende Kleinigkeit, da bin ich mir sicher. Allerdings genügt sie, um Sie von Ihren üblichen Lehrmethoden abzuhalten, und genauso stellen Sie derzeit keine Gefahr für jemanden dar, der Sie herausfordern möchte.«
    »Ihre Sorge um mein Wohlergehen ist rührend, ma chere, aber völlig unnötig. In ein paar Tagen wird alles wieder so sein, als wäre nie etwas gewesen.«
    Sie wusste, sie sollte das Thema auf sich beruhen lassen, doch eine innere Stimme wollte nicht, dass sie schwieg. »Der Amerikaner sagte nichts dazu, wie Sie sich diese Verletzung zugezogen haben.«
    »Das war ganz allein meine Schuld«, antwortete er. Er betrachtete sie eindringlich, sein Blick war aber unergründlich, als er dem ihren standhielt. »Ich war an einem Ort, an dem ich nicht hätte sein sollen. Und ich war

Weitere Kostenlose Bücher