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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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gebracht wird.«
    »Worum geht es dabei? Was macht er?«
    Lisette schüttelte rasch den Kopf. »Nichts Unehrenhaftes, wenn das Ihre Sorge ist. Die Maske ... nun, das ist Nicholas, der immer eine Vorliebe für das Dramatische hat, aber auch stets aus gutem Grund. Er wollte damit die Aufmerksamkeit von einem anderen Vorfall ablenken, bei dem jemand mit Maske aufgetreten war.«
    »Das müsste wohl Croquere gewesen sein«, sagte Juliette nachdenklich und dachte an Squirrels Entschlossenheit, sie erkennen zu lassen, dass sein großes Idol mit dem Überfall auf Daspit nichts zu tun hatte.
    »Das scheint so zu sein.«
    »Ihren Worten war zu entnehmen, als seien auch noch andere Fechtmeister darin verwickelt, nicht nur diese beiden. Was ist mit Ihrem Mann? Gehört er auch zu ihnen?«
    »Nicht mehr. Es ist keine Beschäftigung für einen Mann, der Familie hat.«
    Sie merkte, dass sie eine Gänsehaut bekam. »Wegen der Gefahr? «
    »Auch wegen der Konsequenzen für den Fall einer Enttarnung.«
    »Aber Sie schwören, es ist nicht Unehrenhaftes?« Es erschien möglich, dass es allein schon aus Gründen der Sicherheit für sein Leben besser war, wenn sie und Nicholas so bald wie möglich heirateten.
    »Es geht darum, Unrecht aus der Welt zu schaffen, dem man sich auf eine andere Weise nicht widmen kann. Es geht darum, mühsam errungene Kraft und das Wissen über die Fechtkunst als eine Macht des Guten einzusetzen. So viele Menschen schauen weg, wenn schlimme Dinge passieren, und sie reden sich ein, dass es sie nichts angeht und das sie kein Recht haben, sich einzumischen. Vorzutreten, um Leid zu verhindern, ist ein ehrbarer Akt, aber er ist nicht immer legal. Es könnte Konsequenzen nach sich ziehen.« Lisette sah in die Richtung, in der die anderen Ladies in den Salon zurückgekehrt waren, und machte sich ebenfalls auf den Weg dorthin, womit Juliette gezwungen war, ihr zu folgen.
    »Sie sollten das eigentlich mit Nicholas besprechen. Ich bin mir sicher, er wird Ihnen alles darüber erzählen. In einer Ehe sollten Mann und Frau keine Geheimnisse voreinander haben.«
    Juliette fühlte, dass ihr Gesicht rot anlief, als ihr durch den Kopf ging, was sie alles vor Nicholas verheimlichte. Natürlich konnte Lisette davon nichts wissen, und einer ehemaligen Klosterschülerin hätte sie diese Dinge ohnehin wohl kaum zugetraut. Sie konnte es ja selbst fast nicht glauben, und genauso unglaublich war für sie, dass Nicholas, der Casanova von New Orleans, seine Nächte als maskierter Retter verbrachte, anstatt sich in den Schlafzimmern der Stadt zu vergnügen.
    Aber war das wirklich alles? War der Angriff in den Tivoli Gardens ein Zufall oder ein geplanter Überfall gewesen? Konnte es sein, dass er sowohl ein außergewöhnlich sinnlicher Mensch als auch ein liebevoller Ersatzvater für eine Gruppe Straßenjungs war? Diese Dinge mussten sich nicht zwangsläufig gegenseitig ausschließen, aber es kam ihr unwahrscheinlich vor, dass beide Seiten ein und demselben Mann innewohnen konnten.
    Der Mann, der von Squirrel respektiert wurde, der sich um den kranken Gabriel gekümmert hatte, war auch der Mann, der in der Nacht unredliche Menschen mit seiner Klinge bedrohte. Und er war auch der Mann, den man in ihrer Gegenwart angegriffen und verletzt hatte. Aber all diese Dinge hatte er ihr verschwiegen. Warum nur?
    Hielt er sie für so zerbrechlich, für so weltfremd, dass er glaubte, sie könne die Wahrheit nicht ertragen? Dachte er, sie würde ohnmächtig werden oder auf die Knie sinken und für seine Sünden beten?
    Sie war aus einem härteren Holz geschnitzt. Und sie war es leid, so behandelt zu werden, als sei sie anders als andere Frauen. Verehrt und beschützt zu werden war eine schöne Sache, von der sie aber nichts hatte, wenn er sie nicht so akzeptierte, wie sie war, nämlich mit all ihren Fehlern und Schwächen. Diese Wahrheit würde Nicholas Pasquale schon sehr bald herausfinden.
    Ob sie ihn allerdings alles wissen ließ, was es über sie zu wissen gab, das stand auf einem ganz anderen Blatt.

Fünfzehntes Kapitel
    Auf dem Rückweg zum Stadthaus der Armants war der Mond nicht am Himmel zu sehen, und auch keine Sterne waren jenseits des schwachen Scheins der Straßenlaternen zu erkennen, zwischen denen das Pflaster etliche Meter weit in völlige Dunkelheit getaucht war. Vom Fluss her wehte ein auffrischender Wind in die Stadt, der Feuchtigkeit ebenso mit sich trug wie den Geruch von nahendem Regen, Schlamm und verrottender Vegetation. Nur

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