Schwerter der Liebe
starrte ihn so an, dass er in ihren weit aufgerissenen Augen sein Spiegelbild sehen konnte. Sie wollte ihn, sie wollte, was er machte, und sie war von den Gefühlen zu überwältigt, die er in ihr geweckt hatte, als dass sie sich ihm verweigert hätte. Es war genau das, was er brauchte. Es war genug. Er verdrängte dieses Bild, indem er sich vorbeugte, um ein weiteres Mal ihre Lippen für sich zu beanspruchen.
Sie würde sich ihm nicht verweigern, sie gehörte ihm, und das wusste er. Beide Hände legte er um ihre verlockenden vollen Brüste und widmete sich abwechselnd mal der einen, mal der anderen Brustwarze, während sie aut dem Bett den Rücken durchdrückte und den Kopf nach hinten warf. Ihr Haar glitt über die Polsterkante, und Juliette bot ihm mehr dar, bot ihm alles dar.
Fast rücksichtslos nahm er sich, was sie ihm bot, ließ seine Finger in sie eindringen, während seine Zunge von ihrem Bauch bis hinunter zu den zarten Locken ihres Venushügels wanderte. Seine Zunge folgte dorthin, wo sich eben noch seine Finger befunden hatten, und berührten Juliette so intim, dass sie seinen Namen schluchzend ausstieß, als würde sie ein Stoßgebet zum Himmel schicken. Dann fand er ihren empfindlichsten Punkt, der ihr die größte Lust bescherte.
Juliette zuckte unkontrolliert, stöhnte laut auf und warf den Kopf lustvoll hin und her und bebte am ganzen Leib, als sie den Höhepunkt erreichte. Rasch öffnete er seine Hose und befreite lediglich seine steil aufgerichtete Männlichkeit vom Stoff, sodass er weiterhin nahezu komplett angezogen war, während Juliette sich völlig nackt vor ihm auf der Otto-mane rekelte. Er legte sich zu ihr, umfasste ihre Hüften und drang in sie ein.
Wieder kam ein Aufschrei über ihre Lippen, gleichzeitig bäumte sie sich auf, die Augen weit aufgerissen. Er betrachtete sie, ihre vereinten Körper, seine Haut auf der ihren, ihre vollen Brüste, die rosa Brustwarzen, die sich ihm entgegenreckten, ihren halb geöffneten Mund, während sie angestrengt atmete. Sie war so verwundbar, so wehrlos. So ganz und gar ihm gehörig.
Nie hatte er eine Frau mehr geliebt als sie.
Ja, bei Gott, er liebte sie.
Er liebte sie, ein Gefühl, das an seinem Herzen zerrte und seinen Verstand heimsuchte, weil er wusste, sie konnte niemals diese gleiche besitzergreifende Bewunderung für ihn empfinden und ihn so lieben, wie er sie liebte.
Oder vielleicht doch?
Frauen unterschieden sich deutlich von den Männern, da sie in der Lage waren, ihren lüsternen Instinkt von ihren sanfteren Gefühlen zu trennen. Aber vielleicht konnte er ihr Herz ja so verführen wie ihren Körper. Er würde sie betören, sie in Versuchung führen und sie dazu bringen, auf ihn zu reagieren, ihn in ihrem Herz und ihrer Seele so zu akzeptieren, wie sie ihn in ihren Körper aulnahm. Wieder und wieder würde er es versuchen, bis ihr Widerstand gebrochen war, bis er sich einen Platz in ihrem Herzen geschaffen hatte.
Es war ein Versprechen, ein Schwur, der allein ihm galt.
Nicholas schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander, da er sich zurückzuhalten versuchte, während er wieder und wieder in sie eindrang, sie zum Stöhnen brachte. Sie wand sich unter ihm, aber nicht, um sich ihm zu widersetzen, sondern sich an seinen Rhythmus anzupassen. Dabei war sie nur noch Augenblicke vom erlösenden Höhepunkt entfernt.
Ihm ging es nicht anders, denn auf einmal war der Moment gekommen, an dem er sich nicht länger zurückhalten konnte. Vor seinen Augen verschwamm alles, und der Schein der Öllampe, die im Schlafzimmer für etwas Licht sorgte, begann so zu strahlen, als würde ihn ein Engel besuchen. Noch während sich sein Körper nach der lustvollen Explosion immer wieder verkrampfte und das Hochgefühl allmählich abebbte, begriff er, dass das Licht nur aus einem Grund so engelsgleich wirkte: Ihm waren Tränen in die Augen gestiegen.
*
Als er am nächsten Morgen das Kampffeld erreichte, war das in dichten Nebel gehüllt, der in wabernden Schwaden über den feuchten Boden zog und die großen Eichen, die als die >Zwillingsschwestern< bekannt waren, auf die halbe Höhe reduzierten. Der Nebel legte sich in winzigen Tröpfchen auf das herabhängende Louisianamoos. Sie glitzerten wie Diamanten. Die auf den Sonnenaufgang wartenden Männer wirkten wie Geister.
Nicholas war früh eingetroffen. Das lag zum Teil an der Ankunft seiner Sekundanten Blackford und Caid in ihrer Mietdroschke, aber auch daran, dass er auf dem Gehweg vor dem
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