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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Armant-Haus bereits auf sie gewartet hatte. Er hatte in der Nacht kaum geschlafen und war lange vor dem Hauspersonal aufgestanden, auch lange bevor Juliette aufwachte und seinen Aufbruch mitbekommen konnte.
    Er hatte ihr einen Abschiedskuss gegeben, ohne sie aufzuwecken, da er nicht den Gedanken daran ertrug, was er vielleicht in ihren Augen sehen würde. Zudem vermochte er nicht zu sagen, was schlimmer sein würde: Angst, sie könnte ihn nicht Wiedersehen, oder Hoffnung, dass er nicht zu ihr zurückkehrte.
    Seine Begleiter waren schweigsam, wenn man von einem gelegentlichen Räuspern oder einer leisen Bemerkung absah. Das war nicht weiter ungewöhnlich, handelte es sich bei einem Duell doch um eine sehr ernste Angelegenheit. Zumindest unternahmen sie keinen Versuch, die Stimmung aufzulockern. Da jeder von ihnen selbst ein Maitre d’armes war, kannten sie die Risiken, und sie wussten, welche Rolle Fortuna bei dem Ganzen spielte, die aus dieser Begegnung das Vorspiel zu einer Beerdigung machen konnte.
    Daspit und seine Sekundanten trafen pünktlich ein. Während Nicholas zusah, wie sein Gegner aus seiner Mietdroschke stieg, fragte er sich, ob der wohl dem Reiz des Ehebetts und seiner neuen Frau hatte widerstehen können. Er und Paulette waren erst spät im Stadthaus der Armants eingetroffen, doch da Nicholas die meiste Zeit wach gelegen hatte, war ihm aufgefallen, dass er aus ihrem Schlafzimmer keinen Laut gehört hatte.
    Caid deutete nach einer Weile mit einer Kopfbewegung auf Daspit und dessen Leute. »Dein Widersacher macht keinen sehr selbstbewussten Eindruck, muss ich sagen. Er schreitet jetzt schon zum dritten Mal das Gelände ab, tritt kleine Zweige zur Seite und trampelt Grashalme nieder. Meinst du, er hat gestern deinen jungen Schützling gesehen oder mitbekommen, was er verbreitet hat? «
    »Mein Schützling?«
    »Squirrel. Weißt du nicht, was er gemacht hat?«
    Nicholas schüttelte den Kopf und fürchtete sich davor, es zu erraten. Seit ihrer Rückkehr hatte er noch gar nicht mit dem Jungen gesprochen.
    »Jedem, der es hören wollte, hat er erzählt, dass die Meldungen über deine Verletzung maßlos übertrieben sind und dass du in der Lage bist, mit einer Hand ein Dutzend Alligatoren zu bändigen, während du mit der anderen Klapperschlangen zu Strumpfbändern knotest.«
    »Zwar eine ziemlich missglückte Formulierung, die trotzdem zutrifft.« Nicholas verzog den Mund zu einem flüchtigen Lächeln.
    »Ich bin froh, dass es dich amüsiert. Er hat sich nämlich zu uns gesellt.«
    Nicholas schaute sich gerade noch rechtzeitig um, sodass er sah, wie der Junge hinten von einer weiteren Mietdroschke sprang, die Zuschauer ablud, und sich dann unter die Schaulustigen mischte, die sich allmählich einfanden. »Dieser Teufel! Er hätte sich das Genick brechen können!«
    »Er ist um dich besorgt, und er teilt sich mit vielen diese Sorge. Fühlst du dich wirklich zum Kämpfen in der Lage?«
    Nicholas beobachtete immer noch den Jungen und vermutete, dass Squirrel höchstwahrscheinlich sofort vom Ausgang des Duells berichten wollte. Beiläufig sagte er zu Caid: »Fängst du jetzt auch noch damit an?«
    »War schon jemand vor mir so klug, dich das zu fragen?«
    Blackford meldete sich zu Wort. »Das war ich. Als sein erster Sekundant liegt es in meiner Verantwortlichkeit, einen gesunden Duellanten aufs Feld zu schicken. Und das ist jetzt immer noch so.«
    »Ich sagte dir bereits ...«, begann Nicholas.
    »Das ist richtig, aber das war gestern, als du noch von deiner Hochzeitseuphorie erfasst warst. Verzeih mir diese Feststellung, aber du siehst heute blass und schlecht aus. Um es genau zu sagen, du siehst aus wie der Tod, den man auf einem Teller mit Sauce Bechamel serviert hat. Der einzige Trost ist der, dass Daspit einen noch übleren Eindruck macht.«
    Wut strömte wie Lava durch Nicholas' Adern, als er Blackford reden hörte. »Ich vermute, du wirst mir jetzt erneut anbieten, meinen Platz einzunehmen.«
    »Was ist hier los?«, wollte Caid wissen, der von einem zum anderen sah.
    »Unser englischer Freund glaubt, ich hätte eine Krankenschwester nötig - und natürlich einen Ersatz auf dem Kampffeld.«
    »Hat er damit recht?«, fragte Caid geradeheraus.
    »Hat er nicht. Mein linker Arm ist vielleicht noch ein bisschen steif, aber ich habe ja noch einen Ersatz.«
    »Du willst mit der rechten Hand kämpfen.«
    Nicholas hob verwundert eine Braue. »Es ist nichts Ungewöhnliches daran, mit beiden Händen kämpfen zu

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