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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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durchzubrennen, um zu heiraten.«
    »Oh, bei mir gestaltet sich die Situation völlig anders. Ich bin es leid, jede einzelne Münze zu zählen. Dieser Schatz gehört Paulette. Ihr wurde er ein Leben lang versprochen, und sie sieht nicht ein, warum sie jetzt darauf verzichten soll, nur weil ein ehemaliges Kindermädchen das sagt.«
    »Sogar dann, wenn die Frau die Wahrheit sagt?« Nicholas holte zu einem neuen Angriff aus und trieb Daspit weiter zurück, der sich rigoros verteidigte. Dann aber ließ Nicholas sich einen Moment so sehr ablenken, dass er seinem Gegner die Gelegenheit gab, sich von der Attacke zu erholen. Er wollte nicht darüber nachdenken, dass es von der ungewohnten Notwendigkeit kam, die Hiebe in die andere als die übliche Richtung abzuwehren.
    »Aber ist es wirklich die Wahrheit?«, fragte Daspit keuchend, als er wieder ein wenig zu Atem gekommen war. Gleichzeitig war in seinen dunklen Augen ein verwirrter Ausdruck wahrzunehmen.
    »Sie lassen es so klingen, als hätten Sie auf Betreiben von Mademoiselle Paulette den Weg nach Gretna angetreten.«
    »Ist es wirklich so schwer, das zu glauben? Im Gegensatz zu Ihnen und Ihrer ehemaligen Nonne verstehen wir uns schon seit einer ganzen Weile.«
    »Sagen Sie bloß, Sie lieben sie«, gab Nicholas skeptisch zurück und stieß erneut zu.
    »Wie können Sie irgendetwas anderes denken?«
    Er warf seinem Widersacher einen eindringlichen Blick zu, während sie beide sich auf dem Feld vor und zurück bewegten und ihre Klingen in so kurzen Abständen aufeinandertrafen, als würde ein Schmied mit seinem Hammer ein Stück glühendes Metall bearbeiten. Daspit schien seine Worte tatsächlich ernst zu meinen, und Nicholas konnte sich keinen Grund vorstellen, warum er an ihm zweifeln sollte.
    Auf dem Kampffeld war es keinem Mann möglich, seine wahre Natur zu verbergen. Sie zeigte sich in seiner Haltung, seinem Handeln und in jeder Nuance seines Mienenspiels. Daspit war ein Mann, der um jeden Preis gewinnen wollte, aber er war nicht der ehrlose und prinzipienlose Lump, den Nicholas eigentlich erwartet hatte.
    Einen Moment später sagte er: »Mir kam zu Ohren, Sie hätten damit gedroht, Paulette nicht zu heiraten, falls sie die Truhe nicht erbt.«
    »Paulette schien das zu denken, obwohl ich das niemals gesagt hatte. Selbst wenn ein finanzieller Vorteil mein einziges Sinnen und Trachten gewesen wäre, verfügen die Armants über kein unerhebliches Vermögen, und da wäre ja immer noch ihre Mitgift gewesen.«
    Das war ein gutes Argument, und Nicholas wunderte sich, wieso er das nicht schon selbst in Erwägung gezogen hatte. Offenbar war er zu sehr davon überzeugt, dass Daspit nur den einen Schatz im Sinn hatte.
    »Stehen Sie dazu, dass Sie andere Männer dafür bezahlt haben, mir nachzustellen und mich in den Tivoli Gardens zu töten?«
    »Töten sollten die Sie nicht. Aber Sie waren ein zu überlegener Gegner, dem ich nicht hätte gegenübertreten wollen, ohne zuvor für gerechtere Verhältnisse zu sorgen. Abgesehen davon, sind Sie bei dem Quadroonball wie aus dem Nichts vor mir aufgetaucht und haben mich zum Duell gezwungen. Es schien mir angemessen, mit Ihnen das Gleiche zu machen.«
    Nicholas machte sich nicht die Mühe, den falschen Vor-wurf abzustreiten. »Ein Zoll weiter nach rechts, und ich wäre vermutlich tödlich verletzt worden.«
    »Das war ein Fehler«, räumte Daspit ein. »Der Mann, der diesen Auftrag erledigen sollte, bekam ausdrücklich den Auftrag, auf Ihren Arm zu zielen. Aber offensichtlich ließen ihn seine Augen oder vielleicht auch seine Nerven im Stich.«
    »Dann verraten Sie mir noch etwas anderes: Haben Sie -oder jemand in Ihrem Auftrag — auch die Truhe der Armants leer geräumt, um für gerechtere Verhältnisse zu sorgen?«
    Daspit hätte fast den Degen sinken lassen, konnte sich aber gerade noch zusammenreißen. »Soll das etwa ... Sie wollen doch nicht behaupten, dass sie geplündert wurde?«
    »Das will ich«, sagte Nicholas, »und das tue ich auch.«
    »Aber nicht von mir.« Daspit schwieg einen Moment lang. »Haben Sie ...?«
    »Ich nicht.« Nicholas, der das Gesicht seines Gegenübers aufmerksam beobachtete, hätte schwören können, dass Daspit tatsächlich zum ersten Mal davon hörte. Zudem schien es so, als hätte plötzlich ein Zaudern und Zögern von seiner Kampftechnik Besitz ergriffen.
    »Wer dann?«
    »Das ist die Frage.«
    Nicholas vollzog eine kreisende Riposte als Antwort auf Daspits halbherzigen Angriff und machte dann

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