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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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seinen Hut.
    Das Lächeln auf seinem leicht gelblichen Gesicht kam so sehr von Herzen, dass Juliette überlegte, ob er sie wohl mit ihrer Schwester verwechselte. Die Frage beantwortete sich in dem Moment von selbst, als er sie begrüßte.
    »Mademoiselle, ich darf annehmen, es geht Ihnen gut, und Ihrer Mutter und der charmanten Mademoiselle Paulette ebenfalls.«
    »In der Tat, Monsieur.« Juliette wäre am liebsten sofort weitergegangen, doch der Gentleman machte einen kleinen Schritt zur Seite und versperrte ihr so den Weg.
    »Wie ich gehört habe, dar! man Ihnen gratulieren, auch wenn alle höchst erstaunt sind, wie schnell sich diese Verbindung ergeben hat.«
    »Manchmal ergeben sich solche Dinge von selbst.« Sie nahm ihm nicht ab, dass außer ihm selbst noch jemand von der Verlobung wusste. Paulette musste ihm eine Nachricht zu der Pension geschickt haben, in der er einige Zimmer bewohnte. Sie wünschte, ihre Schwester hätte nicht so übereilt gehandelt.
    Daspit kam näher und beugte sich langsam vor, als wollte er sie daran erinnern, wie viel größer und kräftiger er war. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich jedoch auf den Zitronenduft seiner Pomade, mit der er sein glattes braunes Haar nach hinten kämmte, und auf den Tabakgeruch in seinem Atem, als er weiterredete: »Übertriebene Eile sollte man tunlichst vermeiden.«
    »Zweifellos.« Sie machte einen Schritt nach hinten und stieß gegen Valara.
    »Es wäre doch sehr unerfreulich, wenn Sie feststellen müssten, dass der Mann, den Sie geheiratet haben, gar nicht Ihren Erwartungen entspricht. Das ist der große Vorteil, wenn eine Familie von einem Mann geführt wird. Wir verfügen oftmals über mehr Wissen über andere Männer, als eine Frau sich jemals aneignen könnte. Ich käme meinen Pflichten nicht nach, würde ich Sie nicht warnen, dass der Mann, der um Ihre Hand anhält, Ihrer nicht würdig ist.«
    »Sie kennen Monsieur Pasquale?« Sie war neugierig, sonst hätte sie ihn nicht gefragt. Das war ein Fehler gewesen.
    »Nicht näher, aber man hört verschiedene Dinge. Er ist ein Niemand, müssen Sie wissen. Ein Italiener, der erst vor zwei Jahren in die Stadt kam. Es heißt, er könne nicht mit Sicherheit sagen, wer sein Vater ist.« Daspit zog mit gespieltem Mitgefühl die Schultern hoch. »Was sagen Sie dazu? Ich fürchte, er ist gänzlich ungeeignet.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Meinung, Monsieur«, sagte sie kühl und versuchte erneut, um den Verlobten ihrer Schwester herumzugehen. Abermals wusste er das zu verhindern.
    »Ich habe gesagt, was zu diesem Fechtmeister zu sagen war. Doch es gibt noch mehr, was Sie wissen sollten, Mademoiselle Juliette. Verzeihen Sie mir, wenn ich so offen zu Ihnen spreche, aber es gibt nun einmal Männer, die nicht für die Ehe geschaffen sind, das Gleiche gilt auch für einige Frauen. Diese Frauen sind aus einem empfindlicheren Holz geschnitzt, daher sind sie zerbrechlicher und werden leichter verletzt. Diese Frauen sollten die rauen Gefühle und die unangenehmen Pflichten des ehelichen Bettes meiden, denn es ist nicht anzunehmen, dass sie diese Strapazen überleben können, ganz zu schweigen von dem Gedanken, dabei Freude zu empfinden.«
    »Monsieur!«
    »Sie sind aufgebracht. Das tut mir leid, doch meine Warnung erfolgt zu Ihrem eigenen Wohl. Sie gehören zu diesen Frauen, Mademoiselle. Wenn Sie meine warnenden Worte ignorieren wollen, dann tragen Sie allein das Risiko.«
    Juliette trug wie üblich ihren grünen Sonnenschirm, der sie vor den für die Haut so schädlichen Sonnenstrahlen schützte. Sie schloss ihn und senkte ihn wie ein Schwert, dann drückte sie die Spitze gegen die Brust ihres Gegenübers. Als Daspit daraufhin eine Hand fest um den Sonnenschirm legte, glaubte sie einen Moment lang, er wolle ihn ihr entreißen.
    Genau in diesem Augenblick hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich. »Mademoiselle Armant, Ich hätte nicht erwartet, Sie so bald wiederzusehen. Darf ich Ihnen behilflich sein?«
    Das samtene Timbre dieser Stimme, der Hauch von Belustigung, der so wirkte, als tarne er eine Drohung, die fließend ineinander übergehenden Silben, die höfliche Formulierung — das alles konnte nur einem Mann gehören.
    »Monsieur Pasquale«, rief sie aus und drehte sich um, wobei sie fürchtete, ihre Erleichterung könne viel zu offensichtlich sein. »Wie schön, Sie zu sehen.«
    »Die Freude ist ganz meinerseits. Unternehmen Sie gerade einen Spaziergang?«
    »Ja, tatsächlich. Ich war auf dem Weg zu Madame

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