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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Gesichtsausdruck Nicholas den Rückzug der beiden beobachtete. Schließlich drehte er sich zu ihr um. Mit einiger Mühe gelang es ihr, seinem forschenden Blick standzuhalten, gleichermaßen beeindruckt und beunruhigt, wie mühelos er die beiden jungen Männer in die Flucht geschlagen hatte. Es war einfach sein Auftreten, das gefährlich und beschützend war, und das ihm im Blut lag. Die beiden aufdringlichen Gentlemen hatten in ihm vermutlich nicht mal den Maitre d’armes La Roche erkannt, doch ihnen war klar gewesen, dass sie vor der unterschwelligen Bedrohung, die er ausstrahlte, besser Reißaus nehmen sollten.
    Sie dagegen wusste, wer dieser makellose Musketier in seinem Ehrfurcht einflößenden Kostüm mit den alten militärischen Abzeichen war. Sie wusste es, und es erstaunte sie über alle Maßen, dass er sie als seine Frau und als Mutter seiner Straßenkinder haben wollte, dass er geschworen hatte, sie zu heiraten, ohne Rücksicht darauf, wer sich gegen ihre Ehe aussprechen könnte. Und doch war sie nicht restlos zufrieden. Ein Teil von ihr wollte mehr von ihm als nur Edelmut im Ballsaal, Pflichtgefühl oder den übertriebenen Respekt, den sie manchmal in seinem Mienenspiel entdeckte.
    »Geht es Ihnen gut, Lady Inkognito?«
    Hatte sie da gerade eine besondere Betonung auf dem Namen gehört, mit dem er sie ansprach? Ganz sicher konnte sie sich dessen nicht sein, dennoch verstärkte es einen Impuls in ihrem Inneren. Ihre kurze Koketterie vor ein paar Tagen war ein wundervolles Erlebnis gewesen, von dem sie gern mehr gehabt hätte, weil sie nicht auf diese persönliche Freiheit verzichten wollte. Ihre Maske machte sie zu einer Fremden, und die wollte sie noch eine Weile bleiben.
    »Aber ja, es geht mir bestens, Monsieur«, entgegnete sie mit einer tiefen Stimme, die einem verführerischen Schnurren gleichkam. »Ihr Einschreiten erfolgte genau zur richtigen Zeit.«
    »Es war mir ein sehr großes Vergnügen, und ich glaube, ich habe keine Grenze überschritten.«
    »Für jemanden, der zur Rettung herbeieilt, sollte es keine Grenzen geben.«
    »Keinerlei Grenzen?«, fragte er mit leiser, tiefer Stimme, während er den Kopf ein wenig schräg legte.
    Ein schwaches, gehauchtes Lachen kam ihr über die Lippen, und sie öffnete den Fächer an ihrem Handgelenk, um sich kühle Luft zuzufächeln, da ihre Wangen förmlich glühten. »Nun, so gut wie keine.«
    »Mit dieser Aussage würde ich mich gern eingehender beschäftigen, Mademoiselle, müsste ich nicht fürchten, genauso aufdringlich zu erscheinen wie die beiden, die ich gerade fortgeschickt habe.«
    »Das ist sehr weise von Ihnen, Monsieur. Allerdings bin ich mir sicher, Sie besitzen mehr Geschick, als dass Sie in eine solche Falle geraten könnten.«
    »Und was wissen Sie über mein Geschick, meine Schönheit?«
    Es war wohl an der Zeit, ihren forschen Ton ein wenig zurückzunehmen. »Gar nichts, Monsieur. Ich urteile lediglich nach dem Erscheinungsbild.«
    »Wenn das unser Maßstab sein soll, dann gestatten Sie mir die Bemerkung, dass Sie für eine flüchtige Bekanntschaft viel zu reizend erscheinen.«
    »Tatsächlich? Soll ich das so verstehen, dass Sie nicht den Wunsch verspüren, mit mir zu tanzen?« Sie fürchtete, ihr Lächeln hatte einen schelmischen Zug angenommen, doch im Moment schien sie dagegen nichts unternehmen zu können.
    »Oh, ich verspüre sehr wohl den Wunsch, mit Ihnen zu tanzen, Mademoiselle. Aber das ist noch längst nicht alles, was ich mir wünsche.«
    Es war klar, was er damit meinte, und hätte es noch irgendeinen Zweifel daran gegeben, hätte ein Blick in seine dunklen Augen hinter der Maske genügt, um diese Zweifel sofort auszuräumen. Sie fühlte, wie ihr immer heißer wurde, eine rein weibliche Reaktion auf die unausgesprochenen Dinge zwischen ihnen, die nur vage angedeutet wurden und die ihr einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließen.
    Eben noch hatte sie das Geplänkel zwischen ihnen genossen, doch mit einem Mal störte sie sich daran. Er war mit ihr verlobt, und doch warf er einer Frau begehrliche Blicke zu, die für ihn eigentlich eine Fremde war. Sie erwartete keine ewige Treue, doch ein Funken mehr Umsicht bis nach der Hochzeit schuldete er seiner Zukünftigen doch sicherlich. Warum hatte sie bloß nicht diese Möglichkeit in Erwägung gezogen, bevor sie ihren Versuch in Sachen Koketterie begann? Offenbar hatte sie nicht mit einer so schnellen und entschlossenen Reaktion von seiner Seite gerechnet. Insgeheim war sie

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