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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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hätte ihr nicht geholfen, sich allein auf den Weg zu machen, da sie nur dann zum Maskenball gelangen konnte, wenn sie in der Kutsche mitfuhr, die sie hergebracht hatte. »Ich würde jetzt gern zum Ballsaal zurückkehren.«
    Schweigen. Dann sagte seine tiefe Stimme die Worte, die sie einerseits fürchtete, die sie andererseits aber mehr als alles andere hören wollte. »Wie Sie wünschen.«
    Sie hörte seine Kleidung rascheln, als er aufstand und zu ihr kam. Das Cape nach hinten geschlagen, bot er ihr seinen Arm an, und sie hakte sich bei ihm unter, ohne ihn anzusehen. Ihre Finger zitterten leicht auf seinem Ärmel, woraufhin er sie mit der Hand bedeckte. Sie verließen die Laube und gingen wortlos in Richtung der Musik und der schwachen Lichter. Das einzige Geräusch war das Knirschen der Austernschalen unter ihren Schuhsohlen.
    Juliette kam es so vor, als wolle Nicholas etwas anmerken oder fragen, doch letztlich sagte er nichts. Sie selbst sagte ebenfalls kein Wort, sie wollte nur so schnell wie möglich diese Gärten verlassen und in den Ballsaal zurückkehren. Dort konnte sie versuchen, ihre Mutter zu einer frühen Heimkehr zu überreden. Ihre größte Angst war im Augenblick, dass sie durch eine unüberlegte Bemerkung oder Geste ihre wahre Identität verriet, was sie dazu zwingen würde, sich Nicholas ohne ihre Maske zu zeigen. Das wäre unerträglich.
    Sie ging so schnell sie konnte, ohne es allzu offensichtlich zu machen. Den Blick hatte sie auf die Fackeln entlang des gewundenen Weges gerichtet, da sie auf keinen Fall den
    Mann an ihrer Seite ansehen wollte. Ihre ganze Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, Gelassenheit zu wahren, bis sie zurück in ihrem Schlafzimmer und damit weit weg von ihm war.
    Plötzlich sprangen aus dem Dickicht zu beiden Seiten des Weges zwei Männer hervor, große, massige Gestalten in grober Kleidung. Einer packte brutal Juliettes Arm und warf sie zu Boden. Zwar konnte sie den Aufprall abfangen, spürte aber, wie sich die scharfkantigen Austernschalen in Ellbogen und Hand schnitten. Sie sah hoch und erkannte, dass Nicholas mit dem anderen Angreifer kämpfte, ihn von sich stieß und nach dem Degen an seiner Seite griff. Mit einem schabenden Geräusch wurde die Waffe aus der mit Edelsteinen besetzten Scheide gezogen, dann blitzte die Klinge von der Spitze bis zum Heft auf, als sie die fernen Lichter reflektierte. Mit einem hässlichen Geräusch traf die Klinge auf Metall und kam erneut frei.
    Voller Entsetzen erkannte Juliette, dass die Angreifer ebenfalls mit Degen bewaffnet waren. Was hatte das zu bedeuten? Der Degen war die Waffe eines Gentlemans, man benötigte Geld für diese Anschaffung, und man musste sich im Umgang mit dem Degen unterweisen lassen, um ihn richtig benutzen zu können. Das war nicht die Waffe eines Wegelagerers oder Räubers, der in der Nacht ahnungslosen Opfern auflauerte.
    Der Angriff war geplant, und er war gegen Nicholas gerichtet. War er dem Angreifer zum Opfer gefallen? So sehr sie ihre Augen auch anstrengte, konnte sie doch nichts erkennen.
    »Laufen Sie!«, rief er ihr zu, während er in der Verteidigungsstellung den beiden Männern gegenüberstand. »Los, laufen Sie!«
    Es wäre wohl klug gewesen, seiner Aufforderung Folge zu leisten, doch ihr fehlte der Wille dazu, außerdem hätte sie es nicht übers Herz gebracht, ihn hier zurückzulassen. Statt-dessen setzte sie sich auf und sah aufmerksam von einem Angreifer zum anderen.
    Jetzt, da er seinen Degen gezogen hatte, schienen die Männer nicht mehr so großen Eifer zu besitzen, sich einem bekannten Maitre d’armes zu nähern, der von manchen als der beste in ganz New Orleans bezeichnet wurde. In geduckter Haltung kreisten sie um ihn und suchte nach einer Lücke in seiner Verteidigung.
    Nicholas schien nicht gewillt, ihnen eine solche Lücke zu bieten, sondern packte sein Cape und schlang es so um seinen rechten Arm, dass es als behelfsmäßiger Schild dienen konnte, während er wachsam jede Bewegung seiner Gegner beobachtete.
    Für Juliette hatte es den Anschein, dass die Rollen nunmehr vertauscht waren. Die Angreifer befanden sich inzwischen in einer deutlich geschwächten Position, da sie zum einen nicht mehr das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten. Zum anderen war es schwieriger, gegen einen Mann in der Position Sinister anzutreten, der die Klinge in der linken statt in der rechten Hand hielt. Jedoch änderte es nichts daran, dass er es mit zwei Widersachern zu tun hatte.
    Der Stämmigere der

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