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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf
Autoren: Fritz Leiber
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Wirklichkeit nur kurz war, die den beiden Leidenden aber wie eine Ewigkeit vorkam, kümmerte sich Ourph um Segel und Ruderpinne. Sein ruhiges, faltenreiches Gesicht schien stets zum Lächeln bereit zu sein, blieb aber immer ernst, obwohl seine schwarzen Augen von Zeit zu Zeit seltsam funkelten.
    Fafhrd, der sich als erster erholte, nahm Ourph das Kommando ab und ordnete sofort eine endlose Folge seemännischer Übungen an. Segelreffen, Segel aufziehen und wechseln, das Verschieben von Ballast, die Inspektion aller Winkel des Schiffes, in die sich Ratten und Schaben verkriechen mochten, anluven, wenden und dergleichen.
    Der Mausling fluchte erbittert, wenn Ourph und Fafhrd im Zuge dieser Übungen über das Deck polterten, ihn dabei mehr als einmal empfindlich traten, das gleichmäßige Auf und Ab des Schwarzen Schatzsuchers veränderten, an das er sich mühsam gewöhnt hatte, und wilde Schlingerbewegungen auslösten, die seine Übelkeit erneut entfachten.
    Wenn Fafhrd von seiner Sklaventreiberei abließ, hockte er sich im Schneidersitz hin und starrte meditierend in die Ferne, ohne auf die Verwünschungen des Mauslings zu achten, wobei er zunächst auf Lankhmar und später immer mehr nach Norden starrte.
    Als sich der Mausling endlich erholte, schwor er allen festen Nahrungsmitteln ab und machte sich daran, regelmäßige gymnastische Übungen zu machen. Immer wieder ließ er sich schweratmend auf das Deck sinken und wartete, bis er einigermaßen zu Atem gekommen war – dann machte er den nächsten Liegestütz.
    Es war ein seltsamer Anblick, den Mausling im fortgeschrittenen Stadium seiner Übungen auf Händen herumwandern zu sehen, während Ourph nach vom eilte, um das Klüversegel zu verstellen, und während sich Fafhrd mit vollem Gewicht gegen die Ruderpinne stemmte und »Hart nach Lee!« brüllte.
    Trotz allem setzten sich die beiden öfter zusammen – besonders bei Sonnenuntergang –, tranken Wasser mit süßem Wein (der Branntwein war noch immer unter Verschluß) und begannen ihren Erinnerungen nachzuhängen, zuerst nur ein wenig, dann immer länger und intensiver.
    Sie sprachen von Piratenüberfällen, die sie ausgeführt oder erlitten hatten. Sie erinnerten sich an ungewöhnliche Stürme und Flauten, an das Sichten geheimnisvoller Schiffe, die in Nebelbänken verschwanden, ohne wiederaufzutauchen. Sie sprachen von Seeungeheuern, Meeresjungfrauen und Klabautermännern. Sie gingen noch einmal das Abenteuer durch, in dessen Verlauf sie über das Äußere Meer bis zum sagenumwobenen westlichen Kontinent fuhren, der in ganz Lankhmar nur Fafhrd, dem Mausling und Ourph aus eigener Anschauung bekannt war.
    Allmählich verschwand der Bauch des Mauslings, und auf Fafhrds Schädel, Wangen und Kinn und um seinen Mund machten sich struppige Haarborsten bemerkbar. Das Leben wurde wieder etwas erträglicher. Die Sterne wurden zu ihren Freunden. Der Lebensrhythmus der beiden Abenteurer paßte sich dem des Meeres an, als wäre es ihr Reisegefährte und nicht nur das Element, auf dem sie dahinglitten.
    Doch mit der Zeit wurden Wasser und sonstige Vorräte knapp, die Weinfässer waren geleert, und ihnen fehlte es an geeigneter Kleidung; besonders Fafhrd litt unter der Kälte.
    Der erste Piratenstreich endete fast mit einer Katastrophe. Das kleine langsame Handelsschiff, dem sie sich geschickt bei Morgengrauen näherten, strotzte plötzlich vor braunbehelmten Pikenkämpfern und Katapulten. Es war ein lankhmarisches Kriegsschiff, das Piraten in die Falle lockte.
    Sie konnten nur entkommen, weil die Falle zu früh zuschnappte und der Schwarze Schatzsucher dem Gegner an Schnelligkeit überlegen war. Dennoch wurde Ourph durch ein Steingeschoß ausgeschaltet, und Fafhrd trug zwei angebrochene Rippen davon.
    Der nächste Überfall war nur ein bedingter Erfolg. Der Kutter, den sie aufbrachten, hatte nur fünf ältliche Mingolfrauen an Bord; nach eigenen Angaben handelte es sich um berufsmäßige Hexen, die auf einer Reise zu den südlichen Siedlungen um Quarmall waren.
    Der Mausling und Fafhrd rangen den Frauen magere Bestände an Proviant und Wein ab, und Fafhrd erbeutete verschiedene Seiden- und Pelzgewänder, etwas silberplattierten Schmuck, ein Langschwert und eine Axt, die ihm gefiel, dazu etwas Leder, aus dem er sich Stiefel machen wollte. Ansonsten gaben sich die beiden Freunde bescheiden und hinderten Ourph auch gewaltsam daran, auch nur eine der Hexen zu vergewaltigen, geschweige denn alle fünf, was er prahlererisch für
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