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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf
Autoren: Fritz Leiber
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sich in Anspruch genommen hatte.
    Leicht beschämt zogen sie weiter, gefolgt von den lauten Verwünschungen der Hexen, die auf Fafhrd und den Mausling alle schlimmen Geister von Luft und Erde, Feuer und Wasser herabbeschworen. Daß sie Ourph nicht auch verfluchten, brachte den verwunderten Mausling auf den Gedanken, daß die Hexen vielleicht gerade deshalb wütend waren, weil sie Ourph seine wollüstigen Pläne nicht hatten durchführen lassen.
    Nachdem der Schwarze Schatzsucher nun wieder besser gerüstet war, begann Fafhrd leichthin davon zu reden, doch wieder eine Reise in das Äußere Meer oder ins Eismeer nördlich von No-Ombrulsk zu unternehmen, um dort den Eistiger oder den Riesenwurm zu jagen.
    Davon wollte Ourph gar nichts wissen, der für einen Mingol ein sehr ausgeglichener alter Mann war. Er war überarbeitet, zerschlagen, einer wahrhaft ungewöhnlichen amourösen Chance beraubt – und verlangte an Land gesetzt zu werden. Er hatte keine Lust mehr.
    Der Mausling und Fafhrd gingen auf seinen Wunsch ein. In der Nähe lankhmarischen Dorfes namens Ende der Welt setzten sie den alten Mingol geschenkbeladen ab.
    Die beiden Helden fuhren in nördlicher Richtung weiter. In der Nacht unterhielten sie sich stundenlang und spürten eine seltsame Nähe zu den Sternen, zum Meer und zueinander.
    Sie diskutierten, ob es die Sterne schon immer gegeben hätte oder ob sie – wie die aktuelle Metaphysik behauptete – riesige feuerheiße Juwelen waren, die sich am entgegengesetzten Ende der großen Blase (im Wasser der Ewigkeit) befanden, als die man Nehwon ansehen konnte. Sie stritten darüber, wer der schlechteste Zauberer der Welt war: Fafhrds Schutzpatron Ningauble oder des Mauslings Mentor Sheelba oder – was kaum vorstellbar schien – ein anderer Zauberer.
    Mannigfaltig waren ihre Abenteuer im Binnenmeer, das sie beinahe so gut kannten wie eine gewisse Königin des Ostens ihr goldausgekleidetes Schwimmbecken. Mehrmals gerieten sie in Flauten oder wurden von plötzlichen Sturmböen überfallen. Dreimal mußten sie Piraten entfliehen und einmal eine ganze Piratenmannschaft in gefährlichem Nahkampf besiegen. Als sie in Ool Hrusp neuen Proviant an Bord nehmen wollten, wurden sie von der Hafenpatrouille des Verrückten Herzogs der Piraterie beschuldigt, und erst die mondlose Nacht, ein paar geschickte Segelmanöver und viel Glück ermöglichten die Flucht des Schwarzen Schatzsuchers , dessen Bordwand und Segel voller Pfeile steckte, so daß er einem schwimmenden Meerschwein oder einem schwarzen Nadelfisch ähnelte.
    Bei Kvarch Nar bekamen sie endlich neue Vorräte; allerdings mußten sie sich mit einfachen Nahrungsmitteln und schlammigem Flußwasser zufriedengeben. Wenig später wurde der Schwarze Schatzsucher bei einer Kollision mit einem. Unterwasserriff durchgeschüttelt, das es eigentlich an dieser Stelle gar nicht geben durfte. Zwei Planken brachen und zogen Wasser. Der einzig mögliche Ort, wo sie das Schiff auf Land setzen und flicken konnten, war der winzige Strand an der Südostflanke der Drachenfelsen, und sie mußten zwei Tage lang geschickt segeln und ständig Wasser schöpfen, um dieses Ziel zu erreichen, ohne unterzugehen. Anschließend konnte sich nur jeweils einer der beiden mit der Reparatur beschäftigen oder schlafen, während der andere die neugierigen zwei- und dreiköpfigen Drachen und ab und zu auch einen Einköpfer in Schach hielt. Als sie bei Abschluß der Arbeiten einen Kessel mit Pech aufsetzten, zogen sich die Drachen aus Ekel vor dem Gestank des schwarzen Gebräus zurück, ein Umstand, der unsere beiden Abenteurer eher ärgerte als aufmunterte, da sie nicht so klug gewesen waren, sofort bei ihrer Ankunft einen Kessel mit Pech aufs Feuer zu setzen. (Ihre lange Pechsträhne hatte sie sehr empfindlich gemacht.)
    Als sie wieder unterwegs waren, kam der Mausling zu dem Schluß, daß sie offenbar verflucht waren; vielleicht nahm der Meeresgott ihnen ein Abenteuer übel, oder die Verwünschungen der beraubten und unbefriedigt gebliebenen Hexen waren stärker als erwartet ausgefallen. Der Mausling meinte sogar, daß sie sich der Hilfe eines Zauberers versichern sollten, um dem unheilvollen Einfluß zu entfliehen.
    Die beiden Abenteurer wußten nicht recht, ob sie die Augenlose Sheelba oder den Siebenäugigen Ningauble befragen sollten. Aber da Sheelba in unmittelbarer Nachbarschaft Lankhmars in der Salz-Marsch wohnte, wo die kürzlichen Erlebnisse mit Pulg und dem Issekglauben nur neuen Ärger
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