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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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sturmgepeitschten Waldes oder der tosenden See, ein Lachen, das Visionen von endloser Weite weckte, das aus einer urzeitlicheren, lebensfroheren Epoche herüberzuwehen schien. Es war das Lachen der Älteren Götter, die ihre Schöpfung, den Menschen, beobachteten und dabei ihre Auslassungen, Fehleinschätzungen und Fehler feststellten.
    Die Lippen des Mauslings begannen zu zucken. Er schnitt eine schiefe Grimasse, versuchte der Ansteckung zu entgehen. Dann fiel er mit ein.
    Fafhrd hielt schweratmend inne, riß seinen Weinkelch hoch und leerte ihn.
    »Schweinetricks!« brüllte er und begann wieder zu lachen.
    Das tyrische Gesindel starrte die beiden an – verblüfft, ehrfürchtig, mit vage angeregter Phantasie.
    Zu den Gästen gehörte jedoch ein Mensch, dessen Reaktion bemerkenswert war. Das dunkelhaarige Mädchen starrte Fafhrd intensiv an, saugte sein Gelächter in sich auf, und in ihren Augen stand ein Ausdruck seltsamer Gier und verwirrter Neugier – ein Ausdruck der Berechnung.
    Der Mausling bemerkte sie und hörte auf zu lachen, um das Mädchen weiter zu beobachten.
    Chloe gab sich im Geiste einen besonders heftigen Stockhieb auf die gefesselten nackten Füße.
    Fafhrds Lachen verebbte. Er blies die Überreste der Belustigung lautlos hinaus, atmete normal ein und hakte die Daumen in den Gürtel.
    »Die Sterne des Morgens sind schon zu sehen«, sagte er zu seinem Freund und senkte den Kopf, um einen Blick durch die Dachluke zu werfen. »Es wird Zeit, daß wir uns ans Werk machen!«
    Und ohne weitere Umstände verließen er und der Mausling die Schänke, wobei sie auf der Schwelle einen betrunkenen Händler aus Pergamon zur Seite schoben, der den beiden verwundert nachschaute, als überlegte er, ob er eben einen großen Gott und seinen zwergenhaften Diener oder einen kleinen Zauberer und dessen hünenhaften geistlosen Assistenten gesehen hatte, der jedem seiner Befehle blindlings gehorchte.
    Wäre die Sache damit zu Ende gewesen, hätte Fafhrd den Zwischenfall zwei Wochen später zu einem trunkenen Traum erklärt, den eben mehr als ein Mensch zugleich erlebt hatte – eine Art Übereinstimmung, die ihm aus bisheriger Erfahrung ganz und gar nicht fremd war. Aber es war noch nicht vorbei. Nach dem ›Werk‹ (das sich als weitaus komplizierter erwies, als man erwartet hatte, und das sich von einem ziemlich einfachen Unternehmen mit sidonischen Schmugglern zu einer schillernden Intrige ausweitete mit sizilianischen Piraten, einer entführten kappadokischen Prinzessin, einem gefälschten Kreditbrief auf einen Finanzier aus Syrakus, einem Handel mit einem weiblichen zyprischen Sklavenhändler, einem Rendezvous, das zu einem Überfall wurde, einigen überaus kostbaren, aus einem ägyptischen Grab gestohlenen Schmuckstücken, die niemand zu Gesicht bekam, und einer Bande idumeanischer Briganten, die aus der Wüste herbeigaloppierten und alle Berechnungen über den Haufen warfen) und nachdem Fafhrd und der Graue Mausling in die weichen Arme und zur süßen Sprachvielfalt der Hafenmädchen zurückgekehrt waren, wurde Fafhrd wieder einmal das Opfer eines Schweinetricks. Doch diesmal artete die Szene in einen Dolchkampf mit mehreren Männern aus, die der Meinung waren, ein hübschen bithynisches Mädchen vor dem Ertrinken und vor einem mordgierigen rothaarigen Riesen retten zu müssen – Fafhrd hatte darauf bestanden, das Mädchen in ihrer verwandelten Form in einen Bottich mit Pökellauge zu tauchen, die zum Einlegen von Schweinefleisch diente. Dieser Zwischenfall brachte den Mausling auf einen Plan, von dem er Fafhrd allerdings kein Sterbenswörtchen verriet: Fafhrd sollte sich ein hübsches Mädchen besorgen, sie in ein Schwein verwandeln, sie dann sofort an einen Schlachter verkaufen und anschließend an einen Mädchenhändler weiterverschachern, sobald sie dem verwunderten Schlachter als wütendes Mädchen wieder entkommen war. Fafhrd sollte dann den Händler aufsuchen und das Mädchen in ein Schwein zurückverwandeln (inzwischen müßte der Nordling längst dazu in der Lage sein, indem er ihr einfach schöne Augen machte). Dann sollte sie an einen anderen Schlachter verkauft werden, und das Karussell konnte von vorn beginnen. Niedrige Preise, schnelle Gewinne.
    Eine Zeitlang nährte Fafhrd entschlossen seinen Verdacht gegenüber dem Mausling, der sich ja ständig mit Schwarzer Magie beschäftigte und immer einen grauen Lederkasten mit seltsamen Instrumenten mitführte, die er Zauberern abgenommen hatte. Außerdem

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