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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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war, und verschränkte wieder die Arme.
    Fafhrd begann sich langsam mit dem Fuß seines Weinkelchs in die Handfläche zu schlagen. Sein breiter, enggeflochtener Ledergürtel, der feucht und fleckig vor Schweiß die weiße Leinentunika hielt, knirschte leise.
    Inzwischen steckten die anderen Gäste die Köpfe zusammen und begannen zu mutmaßen, wer für die Zauberwirkung auf Fafhrds Galatermädchen verantwortlich war, und der Verdacht richtete sich schließlich gegen das große dunkelhaarige Mädchen, vermutlich weil es für sich saß und deswegen nicht an dem mißtrauischen Geflüster teilnahm.
    »Ein ganz seltsames Mädchen«, vertraute Chloe, die schielende Griechin, dem Mausling an. »Die Stumme Salmacis wird sie genannt, aber ich weiß zufällig, daß sie in Wirklichkeit Ahura heißt.«
    »Kommt sie aus Persien?« erkundigte sich der Mausling.
    Chloe zuckte die Achseln. »Sie treibt sich seit Jahren hier herum, obwohl niemand genau weiß, wo sie lebt und was sie tut. Sie war früher ein fröhliches, lebhaftes junges Ding, obwohl sie sich nie mit Männern eingelassen hat. Sie hat mir einmal ein Amulett geschenkt, das mich vor jemandem beschützen soll – hat sie jedenfalls gesagt. Ich trage das Ding noch immer. Aber danach war sie eine Zeitlang verschwunden«, fuhr Chloe gesprächig fort, »und als sie wieder auftauchte, war sie so wie heute – schüchtern und schweigsam wie eine Auster, mit dem Blick eines Mädchens, das heimlich in ein Freudenhaus blickt.«
    »Ah«, sagte der Mausling, sah zu dem dunkelhaarigen Mädchen hinüber und wandte den anerkennenden Blick auch nicht ab, als ihn Chloe am Ärmel zog. Chloe gab sich im Geist einen Stockhieb auf die Fußsohle, daß sie so dumm gewesen war, die Aufmerksamkeit eines Mannes auf ein anderes Mädchen zu lenken.
    Fafhrd ließ sich durch all diese Dinge nicht ablenken. Unverwandt starrte er den Mausling mit der steinernen Intensität einer ganzen Allee ägyptischer Kolosse an. Gleich darauf schäumte der Kessel seiner Wut über.
    »Abschaum einer törichten Kultur!« donnerte er ihn an. »Welch Höhepunkt der Gemeinheit, deine dumme Zauberei an mir auszuprobieren!«
    »Gemach, du Mann seltsamer Zuneigungen!« schnurrte der Mausling. »Dein bedauerliches Unglück ist außer dir noch mehreren anderen zugestoßen – so auch einem entflammten assyrischen Kriegsherrn, dessen Liebste, mit der er eben innigst verkehrte, zwischen den Bettüchern in eine Spinne verwandelt wurde, und einem ungestümen heißblütigen Äthiopier, der sich plötzlich mehrere Meter in die Luft gerissen fand, während er eine Giraffe küßte. O nein, für jemanden, der sich in der Literatur auskennt, nichts Neues in den Annalen der Zauberei und Thaumaturgie.«
    »Außerdem«, fuhr Fafhrd fort, und seine leise Stimme hallte durch das allgemeine Schweigen. »Außerdem finde ich es besonders heimtückisch, daß du deine Schweinetricks in einem Augenblick unschuldigen Vergnügens an mir ausprobierst!«
    »Selbst wenn mir daran liegen sollte, deiner Lüsternheit, bevor sie zu weit führt, auf dem Zauberwege Einhalt zu gebieten«, sagte der Mausling gestelzt, »würde ich wohl kaum das Mädchen in ein Schwein verwandeln, sondern dich!«
    »Zu allem anderen«, setzte Fafhrd nach, beugte sich vor und legte die Hand auf den großen Dolch, der neben ihm auf der Sitzbank lag, »halte ich es für einen unerträglichen Angriff auf meine Person, daß du dir ausgerechnet ein Mädchen aus Galatien aussuchst, die Angehörige einer Rasse, die mit der meinen verwandt ist.«
    »Wäre nicht das erste Mal«, bemerkte der Mausling vielsagend und ließ seine Hand in der Robe verschwinden, »daß ich mit dir wegen einer Frau kämpfen müßte.«
    »Aber es wäre das erste Mal«, gab Fafhrd noch bedächtiger zurück, »daß wir uns wegen eines Schweins in die Haare gerieten!«
    Einen Augenblick lang hielt er die Kampfstellung bei – den geneigten Kopf, das vorgestreckte Kinn, die zusammengekniffenen Augen. Dann begann er zu lachen.
    Und das war schon etwas Bemerkenswertes, Fafhrds Gelächter. Es begann mit prustenden Kicherlauten, die durch die Nase kamen und dann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor ins Freie geblasen wurden, es schloß sich eine Serie schüttelnder Lachtöne an, die schnell zu einem brüllenden Gelächter anschwollen, gegen dessen Gewalt sich der Barbar mit gespreizten Beinen und zurückgeworfenem Kopf stemmen mußte, als hätte er gegen einen Sturm anzukämpfen. Es war das Lachen des

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