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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Irrtums diesem Licht entgegen, einer Ansammlung unregelmäßig geformter Felsen. Fafhrd streckte kraftvoll die langen Beine, der Mausling sprang katzengleich dahin. Die kleinen Wesen, die überall zwischen ihren Füßen herumhuschten, in langsamem Flug an ihren Schultern entlangstreiften oder nur in Spalten und auf Felsvorsprüngen ihre unstillbar neugierigen gelben Augen zeigten, wurden immer zahlreicher; denn sie näherten sich dem Erz-Lauscher aller Zeiten.
    Sie verschwendeten keine weitere Zeit auf die Erkundung ihrer Umgebung und befanden sich nach kurzer Zeit vor dem Großen Tor, dessen eisenbeschlagene obere Regionen sich dem Licht des winzigen Feuers entzogen.
    Doch sie waren nicht an dem Tor interessiert, sondern an dem Wächter dieses Tors, einem Wesen mit gewaltigem Bauch, das neben einem riesigen Tonscherbenhaufen am Boden hockte und sich offenbar die Hände rieb – oder was bei ihm als Hände gelten konnte. Das Wesen hielt die Gebilde unter dem abgetragenen weiten Umhang versteckt, der auch den Kopf völlig einhüllte. An den losen Stoff klammerten sich zwei Fledermäuse.
    Fafhrd räusperte sich.
    Die Bewegung unter dem Umhang hörte auf.
    Im nächsten Augenblick geriet der obere Teil des Stoffes in Bewegung, und geschickt wand sich etwas heraus, das wie eine Schlange aussah, das aber anstelle eines Kopfes ein schimmerndes Juwel mit einem dunklen Fleck in der Mitte trug. Trotzdem hätte man das Gebilde vielleicht für eine Schlange halten können, wenn da nicht der Eindruck gewesen wäre, daß das Ding auch eine dickstengelige exotische Blüte hätte sein können. Unruhig bewegte sich die Erscheinung hin und her, bis sie auf die beiden Fremden gerichtet war. Da wurde sie plötzlich starr, und das knollenförmige Endstück schien heller zu schimmern. Ein leises Schnurren war zu hören, und fünf ähnliche Stengel drängten sich hastig unter der Kapuze hervor und richteten sich parallel zu ihrem Gefährten aus.
    Dann weiteten sich die sechs schwarzen Pupillen.
    »Dickbäuchiger Gerüchteschmied!« grüßte der Mausling nervös. »Mußt du immer so eine umständliche Guckerei veranstalten?«
    Wie immer hatte er Mühe mit dem Unbehagen, das jede Wiederbegegnung mit dem Siebenäugigen Ningauble in ihm auslöste.
    »Das ist recht unhöflich gesprochen, Mausling«, sagte eine dünne zittrige Stimme unter der Haube. »Es ist nicht recht, daß jemand, der weise Ratschläge sucht, spöttisch redet. Aber ich bin heute bei guter Laune und werde mir euer Problem anhören. Ach, aus welcher Welt kommt ihr beiden?«
    »Von der Erde, wie du genau weißt, du König aller Lügenfetzen und Gerüchte«, erwiderte der Mausling mit schriller Stimme und trat einen Schritt vor.
    Drei Augen folgten seiner Bewegung, während ein viertes auf Fafhrd achtete.
    »Eine weitere Unhöflichkeit«, murmelte Ningauble traurig und schüttelte den Kopf, so daß seine Augenstengel in heftig schaukelnde Bewegung gerieten. »Du hältst es für leicht, all die Zeiten und Orte und mannigfaltigen Welten im Auge zu behalten? Da wir gerade von der Zeit sprechen, wäre es nicht an der Zeit, daß du mich endlich nicht mehr belästigst, nur weil du mir einmal einen ungeborenen Ghul verschafft hast, den ich nach seinen Eltern befragen konnte? Der Vorteil für mich war gering und wurde nur wahrgenommen, um dir einen Gefallen zu tun; und ich habe ihn dir seither zwanzigfach vergolten, beim Namen des Fährtenlosen Gottes.«
    »Unsinn, du Amme aller Geheimnisse!« gab der Mausling zurück und rückte zutraulich noch näher an die Gestalt heran. Seine fröhliche Unbekümmertheit war fast wiederhergestellt. »Du weißt so gut wie ich, daß du in der Tiefe deines gewaltigen Bauchs vor Entzücken zitterst, weil du wieder Gelegenheit hast, zwei so verständnisvollen Zuhörern wie uns deine Weisheit vorzutragen.«
    »Das ist so weit von der Wahrheit entfernt, wie ich vom Geheimnis des Sphinx getrennt bin«, bemerkte Ningauble. Vier seiner Augen folgten der Bewegung des Mauslings, ein fünftes bewachte Fafhrd, während sich das sechste einmal um die Kapuze wickelte, wieder zum Vorschein kam und mißtrauisch hinter die beiden Männer starrte.
    »Aber, du alter Geschichtenerzähler – ich bin sicher, daß du dem Sphinx nähergestanden hast als irgendeine seiner steinernen Liebhaberinnen. Vermutlich hat er sein dummes Rätsel sogar von dir!«
    Ningauble bebte von Kopf bis Fuß, als er diese Schmeichelei vernahm.
    »Wie dem auch sei«, sagte er, »ich bin heute gut

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