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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Handwerksstraße erreichen wollte, um zur Marktstraße und zu Nimblefingers Haus zurückzukehren.

10
    Gegen Morgengrauen stahl Fafhrd ein Lamm und briet sich herrliche Stücke über einem kleinen Feuer, während sich die Mähre an einem Kornfeld gütlich tat. Sie waren kaum gesättigt, als auf der anderen Seite des Tales schreiende Schäfer erschienen. Ein Stein sirrte dicht über Fafhrds Kopf hinweg, als er in den Sattel stieg und davongaloppierte. Außer Reichweite zügelte er sein Pferd, um nachzudenken, ehe er durch Ilthmar ritt. Es führte kein Weg um diese Stadt herum, deren gedrungene Türme bereits in den Strahlen der aufgehenden Sonne golden herüberschimmerten.
    Ilthmar, das etwas nördlich des Sinkenden Landes am Binnenmeer lag, war eine böse, geldgierige Stadt. Es lag ganz in Lankhmars Nähe und bildete etwa den geographischen Mittelpunkt der bekannten Welt, von allen Teilen des Kontinents etwa gleich weit entfernt – von den wüstengeschützten Ländern des Ostens, dem waldreichen Land der Acht Städte und den Steppen, in denen die Mingol-Nomaden lebten. Und aufgrund dieser Lage versuchte es allen Reisenden Tribut abzunehmen – durch Betrug oder auch mit Gewalt. Die ilthmarischen Landräuber und Seepiraten, die ihre Einnahmen mit den herrschenden Baronen der Stadt teilten, waren überall gefürchtet, doch konnten es sich die großen Mächte der Welt gegenseitig nicht gestatten, einen strategisch derart wichtigen Punkt zu besetzen – so behielt Ilthmar seine Selbständigkeit, wenn es auch ein sehr unzuverlässiger und diebischer Angelpunkt war.
    Die zentrale Lage hatte sicherlich auch den Siebenäugigen Ningauble veranlaßt, sich in einer weitläufigen, durch Zauber geschützten Höhle am Fuße der kleinen Berge südlich von Ilthmar niederzulassen.
    Fafhrd bemerkte keine Anzeichen für mingolsche Überfälle, was ihm nicht sehr gefiel. Ein aufgescheuchtes Ilthmar ließ sich bestimmt leichter durchqueren, als eine Stadt, die mit jedem Auge auf Beute aus war. Er wünschte, er hätte Kreeshka mitgebracht, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Auch hätte er ihr lieber seinen Bogen nicht geben sollen!
    Trotzdem war er schon zu drei Vierteln durch die schmutzige Stadt, ehe es Ärger gab. Eine große bunte Karawane, die sich für die Heimreise in die Länder des Ostens rüstete, lenkte zweifellos die allgemeine Aufmerksamkeit von ihm ab. Der einzige Schmuck der düsteren Gebäude ringsum war das Emblem des ilthmarischen Rattengottes, das in unzähligen Wiederholungen überall auftauchte.
    Das Problem kam zwei Häuserblocks hinter der Karawane auf ihn zu und bestand aus sieben pockennarbigen Burschen, die schwarze Stiefel, enge schwarze Hosen und Wämse und schwarze Umhänge mit zurückgeschobenen Kapuzen trugen. Eben war die Straße leer gewesen, jetzt umstanden sie ihn, bedrohten ihn mit gezackten Schwertern und anderen Waffen und verlangten, er solle absteigen.
    Einer machte Anstalten, in die Zügel der Mähre zu fallen. Das war entschieden ein Fehler. Das Pferd stieg auf die Hinterhand und ließ einen eisenbeschlagenen Huf gezielt gegen seinen Kopf knallen. Fafhrd zog Graywand und schlug aus der gleichen Bewegung heraus dem nächststehenden schwarzen Angreifer die Kehle durch. Die Mähre fiel auf die Vorderhufe zurück und begann nun nach hinten auszutreten. Sie traf einen Burschen, der eben einen Dolch auf Fafhrd schleudern wollte. Im nächsten Augenblick galoppierten Pferd und Reiter mit großer Geschwindigkeit davon.
    Eine halbe Meile weiter schaute Fafhrd zurück. Von einer Verfolgung war noch nichts zu bemerken, doch das beruhigte Fafhrd kaum. Ilthmarische Räuber gaben nicht so schnell auf. Von ihrer Wut getrieben, würden sich die vier übriggebliebenen schwarzen Kerle schnell an seine Fersen heften. Und dann hatten sie bestimmt Pfeil und Bogen bei sich. Er begann die vor ihm liegenden Hänge nach dem kaum erkennbaren Pfad abzusuchen, der zu Ningaubles Untergrundreich führte.
     
    Glipkerio Kistomerces fand die Zusammenkunft des Katastrophenrates unerträglich. Im Katastrophenrat fanden sich der Kriegsrat und der Innere Rat zusammen – ergänzt durch einige Persönlichkeiten wie Hisvin, der bisher geschwiegen hatte, obwohl seinen wachsamen Augen nichts entging. Doch alle anderen taten nichts anderes als reden, reden, reden über die Ratten, Ratten, Ratten!
    Der hagere Oberherr, der im Sitzen eher klein wirkte, hatte längst die Hände unter der Tischplatte versteckt, um ihr nervöses Zittern

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