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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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nicht wehrte, begann er die feinen Silberdrähte aus dem silberblonden Haar zu entfernen.
    Frix stand noch immer wie eine Statue zwischen den beiden schwankenden Käfigen. Sie schien in Trance zu sein.
    »Gehört Frix zu Ihrer Familie? Vereinigt sie auch die besten Eigenschaften der Menschen und der Rattenrasse auf sich?« fragte der Mausling leise und beschäftigte sich weiter mit Hisvets Haaren, die ihn – wie er hoffte – nun endlich an das Ziel seiner Wünsche führen würden.
    Hisvet schüttelte langsam den Kopf, legte ihren Dolch zur Seite. »Frix ist meine Lieblingssklavin und fast eine Schwester, aber verwandt sind wir nicht. Sie ist wirklich die süßeste Sklavin in ganz Nehwon, denn sie ist eine Prinzessin und wäre wohl jetzt ein Königin in ihrer eigenen Welt. Auf ihren Reisen zwischen den Welten erlitt sie bei uns Schiffbruch, von Dämonen besessen, von denen mein Vater sie befreite. Als Gegenleistung wird sie mir ewig dienen.«
    Auf diese Bemerkung hin begann Frix endlich zu sprechen, wobei sie nur Lippen und Zunge bewegte; ihre Augen blieben starr in die Ferne gerichtet. »Oder, meine süße Herrin, bis ich dreimal Ihr Leben rette, unter Einsatz meines eigenen. Einmal ist das schon geschehen, an Bord der Squid , als der Drache Sie angriff.«
    »Du würdest mich doch nie verlassen, meine liebe Frix.«
    »Ich liebe Sie aus ganzem Herzen und diene Ihnen treu«, erwiderte Frix. »Und doch findet alles einmal ein Ende, o meine Demoiselle.«
    »Dann habe ich ja den Grauen Mausling zu meinem Schutz, und brauche dich nicht mehr«, erwiderte Hisvet nicht ohne Schmollen und stützte sich auf einen Ellenbogen. »Laß uns jetzt einen Moment allein, Frix, denn ich möchte unter vier Augen mit ihm sprechen.«
    Mit fröhlichem Lächeln kam Frix zwischen den gefährlichen Käfigen hervor, machte einen kleinen Knicks vor dem Bett, setzte ihre gelbe Maske wieder auf und verließ durch den zweiten Torbogen das Zimmer.
    Noch immer auf den Ellenbogen gestützt, drehte sich Hisvet zu ihm um, und ihre schlanke Gestalt und ihr zierliches Gesicht waren ihm Sinnbild der Schönheit. Der Mausling wollte nach ihr tasten, doch sie umfing seine suchenden Hände, streichelte sie und fragte, während ihr Blick ihn verzehrte: »Du wirst mich immer lieben, nicht wahr, du der du dich in die schwarzen und gefährlichen Tunnel der Rattenwelt gewagt hast, um mich zu gewinnen.«
    »Oh, das werde ich gewißlich tun, Herrscherin endlosen Entzückens«, erwiderte der Mausling inbrünstig, und glaubte seinen Worten auch – fast.
    »Dann ist es an der Zeit, Sie hiervon zu befreien«, sagte Hisvet und legte die Finger an seine Schläfe. »Es wäre eine Beleidigung für meine Schönheit, sich auf einen Zauber zu verlassen, wenn ich mich jetzt ganz und gar auf dich verlassen kann.«
    Es tat kaum weh, als sie mit entschlossener Bewegung den Silberpfeil unter seiner Haut hervordrückte – so wie eine Frau vielleicht einen Mitesser oder einen Pickel aus dem Gesicht ihres Geliebten entfernt. Seine Gefühle veränderten sich überhaupt nicht. Noch immer betete er sie an wie eine Gottheit – und die Tatsache, daß er sich in seinem früheren Leben auf Götter nur selten verlassen hatte, spielte nicht die geringste Rolle, wenigstens im Augenblick nicht.
    Hisvet legte ihre kühle Hand auf die Schulter des Mauslings, doch ihre roten Augen waren nicht mehr verschwommen, sondern ihr Blick war funkelnd klar. Und ehe er sie berühren konnte, wehrte sie ihn hastig ab und sagte sehr nüchtern: »Nein, nein, noch nicht! Zuerst müssen wir einen Plan schmieden, mein süßer Freund – denn du kannst mir auf einem Gebiet behilflich sein, auf dem ich Frix nicht einsetzen kann. Zunächst mußt du meinen Vater umbringen, der mich quält und mein Leben einengt – und dann ist der Weg frei, daß ich Herrscherin über ganz Lankhmar werde und du mein liebster Begleiter. Unsere Macht wird unvorstellbar sein. Heute nacht, Lankhmar! Und morgen ganz Nehwon ... dann die Eroberung anderer Universen jenseits des großen Wassers. Die Unterwerfung der Engel und Dämone, des Himmels und der Hölle. Es wäre vielleicht gut, wenn du zuerst die Rolle meines Vaters übernimmst – so wie du Grig gespielt hast, sehr klug und überlegt sogar, wie ich selbst bezeugen kann. Von allen Menschen bist du, was die Verstellung angeht, mir am ähnlichsten, mein Liebling. Dann ...«
    Sie brach ab, als sie den Gesichtsausdruck des Mauslings bemerkte. »Du wirst mir natürlich in allem

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