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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Er bohrte ihr die Spitze seiner Weidenrute in die Flanke. »Du bist mir in die Falle gegangen. Ich habe dich in meiner Gewalt. Ergib dich.«
    »Niemals«, erwiderte sie lachend, immer noch nach Luft schnappend. »Lieber würde ich sterben, als mich von einem Kerl wie dir gefangen nehmen zu lassen, du Schurke.«
    Sie stieß ihn mehrmals mit ihrem Übungsschwert aus Weidenruten in die Rippen, woraufhin er sich kichernd von einer Seite auf die andere wälzte.
    »Cara! Habt Ihr gesehen? Diesmal hab ich ihn getötet. Endlich hab ich ihn erwischt.«
    »Ja, schon gut«, nörgelte Cara, die aufmerksam über den Felsgrat hinaus Ausschau hielt. »Ihr habt Lord Rahl getötet. Wie schön für Euch.« Sie warf einen Blick über ihre Schulter. »Der gehört mir, nicht wahr, Lord Rahl? Ihr habt mir versprochen, dass der hier mir gehört.«
    »Stimmt«, sagte Richard, immer noch nach Atem ringend, »er gehört ganz alleine Euch, Cara.«
    »Gut.« Cara lächelte zufrieden. »Es ist ein großer.«
    Richard sah grinsend hoch zu Kahlan. »Ich habe dich gewinnen lassen, das weißt du doch?«
    »Nein, hast du nicht! Ich habe gewonnen.« Sie schlug ihn abermals mit ihrem Weidenschwert, dann hielt sie inne und runzelte die Stirn. »Ich dachte, du hättest gesagt, du seist nicht tot. Du hast gesagt, es sei nur ein Kratzer. Ha! Du hast selber zugegeben, dass ich dich diesmal erwischt habe.«
    Richard lachte amüsiert. »Ich hab dich absichtlich…«
    Kahlan gab ihm einen Kuss, damit er endlich den Mund hielt. Cara sah es und verdrehte die Augen.
    Als Cara sich abermals umdrehte und über den Felsgrat hinausblickte, sprang sie plötzlich auf. »Sie sind gerade aufgebrochen! Kommt, beeilt Euch, bevor ein Tier sie schlägt!«
    »Nichts wird es schlagen, Cara«, widersprach Richard, »jedenfalls nicht so schnell.«
    »Kommt schon! Ihr habt versprochen, dass dieser mir gehört. Ich will das nicht alles ganz umsonst durchgemacht haben. So kommt doch endlich.«
    »Schon gut, in Ordnung«, sagte Richard, während Kahlan von ihm herunterkletterte. »Wir sind schon unterwegs.«
    Er streckte die Hand aus, damit Kahlan ihm aufhalf, stattdessen stieß sie ihn in die Rippen. »Ich hab dich schon wieder erwischt, Lord Rahl. Du wirst nachlässig.«
    Richard lächelte bloß, als Kahlan ihm schließlich die Hand reichte. Als er auf den Beinen stand, zog er sie zu einer raschen Umarmung an sich und sagte, bevor er sich umdrehte, um Cara nachzugehen: »Gute Arbeit, Mutter Konfessor, wirklich gute Arbeit. Du hast mich erstochen. Ich bin wirklich stolz auf dich.«
    Kahlan bemühte sich, ihm ein gelassenes Lächeln zu zeigen, befürchtete aber, dass es eher ein übermütiges Grinsen wurde. Richard nahm seinen Rucksack auf und hob ihn auf seinen Rücken. Unverzüglich begann er mit dem Abstieg über die steile, zerklüftete Wand. Kahlan warf sich ihren langen Wolfspelzmantel um die Schultern und folgte ihm, eher auf die blank liegende Felskante als auf die tiefer gelegenen Stellen tretend, durch die tiefen Schatten der schützenden Nadelbäume am äußersten Rand des Grats.
    »Seht Euch vor«, rief Richard Cara hinterher, die ihnen bereits ein gutes Stück voraus war. »Bei all dem auf der Erde liegenden Laub könnt ihr die Löcher und Spalten im Gestein nicht sehen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, brummte sie. »Wie oft, meint Ihr, muss ich mir das wohl noch anhören?«
    Richard behielt die beiden stets im Auge. Er hatte ihnen beigebracht, wie man sich in diesem Gelände fortbewegte und worauf man zu achten hatte. Von Anfang an, seit sie durch die Wälder und Berge marschierten, war Kahlan aufgefallen, dass Richard mit ruhigen, fließenden Bewegungen ging, während Cara dahinzockelte, auf Steine und vorspringende Simse hinauf und wieder heruntersprang, fast wie ein übermütiges Fohlen. Cara hatte die meiste Zeit ihres Lebens hinter verschlossenen Türen verbracht, daher wusste sie nicht, dass es eine Rolle spielte, wie man sich in einem solchen Gelände fortbewegte.
    Geduldig hatte Richard ihr erklärt: »Passt genau auf, wo Ihr Eure Füße hinsetzt, damit Eure Schritte ungefähr auf gleicher Höhe bleiben. Setzt den Fuß nicht ohne Not auf eine tiefer gelegene Stelle, wenn Ihr, um Euren Anstieg den Pfad hinauf fortzusetzen, unmittelbar darauf wieder nach oben steigen müsst. Klettert niemals unnötig hinauf, nur um gleich wieder abzusteigen. Und solltet Ihr tatsächlich mal auf einen höher gelegenen Punkt treten müssen, braucht Ihr nicht immer Euren ganzen Körper

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