Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
aber wenn sie stirbt, dann löst Ihr doch den Ring um mein Herz?«
    Sie fixierte ihn aus ihren kalten, blauen Augen. »Worauf willst du hinaus?«
    »In diesem Fall werdet Ihr nicht bekommen, was Ihr von mir wollt, Ihr hättet nichts mehr in der Hand.«
    »Was ich will, habe ich auch jetzt nicht, mir würde also nichts entgehen. Außerdem würde Jagang in diesem Fall deinen Kopf als Geschenk erhalten, und man würde mich zweifellos mit Geschenken und Reichtümern überhäufen.«
    Richard glaubte eigentlich nicht, dass Nicci mit Reichtümern und Geschenken überhäuft werden wollte. Schließlich war sie eine Schwester der Finsternis und, falls sie dies wirklich wollte, vermutlich im Stande, sich jederzeit mit Geschenken überschütten zu lassen.
    Nichtsdestoweniger war zweifellos ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt, den sie sich verdienen konnte, sollte er sich als unkontrollierbar erweisen. Möglicherweise machte sie sich nichts aus Geschenken oder Reichtümern, aber wenn es etwas gab, auf das sie ganz versessen war, dann war dies Macht. Mit ziemlicher Sicherheit konnte sie ein hohes Maß davon erlangen, wenn sie den Feind der Imperialen Ordnung ausschaltete.
    Über den Topf zwischen seinen Beinen gebeugt, wandte er sich wieder seinem Nachtmahl und seinen düsteren Gedanken zu. Es war sinnlos, sich mit ihr zu unterhalten; sie bewegten sich nur im Kreis.
    »Richard«, sprach sie ihn leise an, damit er ihr in die Augen sah, »du denkst, ich tue dies, weil ich dich verletzen oder besiegen will, weil du der Feind der Imperialen Ordnung bist. Das stimmt nicht, ich habe dir meine wahren Gründe genannt.«
    »Dann werdet Ihr mich also, sobald Ihr die gesuchte Antwort gefunden habt, als Gegenleistung für meine ›Hilfe‹ laufen lassen?« Es war nicht wirklich eine Frage, eher ein schneidender Vorwurf.
    »Laufen lassen?« Sie starrte in ihre Schüssel mit Reis und Wurst und rührte darin herum, als könnte sich dort ein Geheimnis offenbaren. Sie sah auf. »Nein, Richard, dann werde ich dich töten.«
    »Verstehe.« In seinen Augen war dies kaum die geeignete Methode, ihn zur Hilfe bei ihrer Suche zu ermutigen. »Und Kahlan? Nachdem Ihr mich getötet habt, meine ich.«
    »Du hast mein Wort darauf: Sollte ich zu dem Schluss gelangen, dass ich dich töten muss, wird sie leben, solange auch ich lebe. Ich will ihr nichts Böses.«
    Er versuchte, wenigstens darin einen kleinen Trost zu finden. Aus irgendeinem Grund glaubte er Nicci. Die Gewissheit, dass Kahlan nicht zu Schaden kommen würde, machte ihm Mut. Was immer mit ihm geschehen würde, es war erträglich, solange sie dabei unbehelligt blieb. Es war ein Preis, den er zu zahlen bereit war.
    »Nun denn, ›Weib‹, was ist unser Ziel? Wohin werdet Ihr mich bringen?«
    Statt ihn anzusehen, stippte sie ihr Brot ins Essen und dachte, während sie abbiss, über seine Frage nach.
    »Gegen wen kämpfst du, Richard? Wer ist dein Feind?« Sie biss ein weiteres kleines Stück von ihrem Brot ab.
    »Jagang. Jagang und die Imperiale Ordnung.«
    Einer Lehrerin gleich, die ihn verbessert, schüttelte Nicci langsam den Kopf. »Nein, du irrst dich. Ich glaube, auch du brauchst dringend ein paar Antworten.«
    Spiele. Sie trieb ein törichtes Spiel mit ihm. Richard biss die Zähne aufeinander, hielt seinen Zorn jedoch im Zaum.
    »Gegen wen also dann, Nicci? Gegen wen oder was kämpfe ich, wenn nicht gegen Jagang?«
    »Das hoffe ich, dir zeigen zu können.« Sie musterte seine Augen auf eine Weise, die er als beunruhigend empfand. »Ich werde dich in die Alte Welt bringen, in das Herz der Imperialen Ordnung, um dir zu zeigen, gegen was du kämpfst – und was das wahre Wesen dessen ist, was du für deinen Feind hältst.«
    Richard runzelte die Stirn. »Warum?«
    Nicci lächelte. »Sagen wir, weil es mich amüsiert.«
    »Wollt Ihr damit sagen, wir gehen nach Tanimura zurück, wo Ihr all die Jahre als Schwester gelebt habt?«
    »Nein. Wir werden das Herz und die Seele der Alten Welt aufsuchen: Altur’Rang, Jagangs Heimat. Der Name bedeutet ungefähr ›Die Auserwählten des Schöpfers‹.«
    Richard spürte, wie ihm ein Frösteln über den Rücken lief. »Ihr glaubt, Ihr könnt mich, Richard Rahl, in das Zentrum des Feindeslandes bringen? Ich glaube, in diesem Fall werden wir als ›Mann und Frau‹ nicht lange überleben.«
    »Du wirst nicht nur auf deine Magie verzichten, sondern auch auf die Verwendung des Namens Rahl, der damit untrennbar verbunden ist, und stattdessen den Namen benutzen,

Weitere Kostenlose Bücher