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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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umgekommen sind.«
    Verna half Warren aus seinem schweren, schneeverkrusteten Umhang und legte ihn neben dem Feuer auf den Boden, wo bereits Captain Ryan seine braune Jacke zum Trocknen ausgebreitet hatte.
    »Allem Anschein nach«, fuhr Warren fort, »sind sehr viele – möglicherweise weitere sechzig- bis siebzigtausend Mann – nicht vollständig erblindet, sondern haben nur ein Auge, beziehungsweise einen Teil ihrer Sehkraft verloren. Die Imperiale Ordnung konnte sie schlecht zurücklassen, da sie noch gut genug sehen, um bei den Übrigen zu bleiben, aber was wichtiger ist, man hofft, dass diese Männer möglicherweise wieder genesen und ihr Augenlicht vollständig zurückerlangen – und damit ihre Kampftauglichkeit.«
    »Das ist nicht sehr wahrscheinlich«, warf Verna ein.
    »Ich glaube das auch nicht«, sagte Warren, »aber das denken sie jedenfalls. Eine weitere beträchtliche Zahl, vielleicht fünfundzwanzig bis dreißigtausend Mann, sind erkrankt – ihre Augen und Nasen sind gerötet und stark entzündet.«
    Verna nickte. »Eine typische Auswirkung des Glases.«
    »Einige andere, vielleicht ungefähr die Hälfte dieser Zahl, klagt über Atembeschwerden.«
    »Das ergibt dann«, meinte Kahlan, »zusammen mit den Getöteten und den so schwer Verletzten, die nicht mehr wirkungsvoll als Kämpfer eingesetzt werden können, nahezu einhundertfünfzigtausend Mann, die durch den Glasstaub aus dem Weg geräumt wurden. Eine ganz ordentliche Leistung, Verna.«
    Verna schien ebenso zufrieden wie Kahlan. »Dann hat sich der Ritt, der mich beinahe vor Angst um den Verstand gebracht hat, ja gelohnt. Wärt Ihr nicht auf die Idee gekommen, es auf diese Weise zu versuchen, es hätte niemals funktioniert.«
    »Und wobei wart Ihr erfolgreich, Captain?«, fragte Cara, während sie vortrat und sich hinter Kahlan stellte.
    »Captain Zimmer und ich hatten genau den Erfolg, den wir uns erhofft hatten. Ich schätze, in der Zeit, die wir dort unten waren, haben wir annähernd zehntausend Mann ausgeschaltet.«
    Zedd ließ ein leises Pfeifen vernehmen. »Das müssen aber ziemlich heftige Kämpfe gewesen sein.«
    »Eigentlich nicht. Nicht, wie die Mutter Konfessor es uns beigebracht hat, und auch nicht, wie Captain Zimmer arbeitet. Meist schalten wir den Feind so wirkungsvoll wie möglich aus und versuchen gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, kämpfen zu müssen. Wenn Ihr einem Mann im Schlaf die Kehle aufschlitzt, erreicht Ihr sehr viel mehr, und die Wahrscheinlichkeit, dabei verletzt zu werden, ist geringer.«
    Kahlan lächelte. »Es freut mich, dass Ihr ein so gelehriger Schüler wart.«
    Captain Ryan deutete mit dem Daumen auf Warren. »Der Zauberer und die Schwestern haben uns sehr geholfen, die erforderlichen Stellungen unbemerkt zu erreichen. Gibt es schon Neuigkeiten von den wollenen Umhängen? Die könnten wir wirklich gebrauchen. Eins kann ich Euch mit Bestimmtheit sagen, mit ihrer Hilfe hätten wir weit mehr ausrichten können.«
    »Gerade vorgestern haben wir unsere erste Lieferung erhalten«, erklärte Kahlan ihm. »Mehr als genug für Eure und Captain Zimmers Männer; in ein paar Tagen werden wir noch mehr bekommen.«
    Captain Ryan rieb sich die Hände, um sie zu wärmen. »Captain Zimmer wird sich freuen.«
    Zedd deutete nach Süden. »Konntet Ihr in Erfahrung bringen, warum sie sich so weit aus dem bereits eroberten Gebiet zurückgezogen haben?«
    Warren nickte. »Von den Männern, die wir verhört haben, erfuhren wir, dass in ihrem Feldlager ein Fieber ausgebrochen ist. Das hat nichts mit uns zu tun; es handelt sich einfach um das übliche Fieber, zu dem es unter den beengten Verhältnissen in einem Feldlager häufiger kommt. Sie haben sich zurückgezogen, um ein wenig auf Distanz zu gehen und etwas Raum zum Atmen zu bekommen. Und sie sind keineswegs besorgt, uns nicht vertreiben zu können, wann immer sie dies wollen.«
    Das klang logisch. Angesichts ihrer gewaltigen Zahl war es nur natürlich, dass sie bis hin zur Arroganz überzeugt waren, jedweden Widerstand brechen zu können. Kahlan konnte nicht verstehen, warum Warren und Captain Ryan so entmutigt wirkten, spürte aber, dass trotz all der guten Nachrichten etwas nicht in Ordnung war.
    »Gütige Seelen«, versuchte Kahlan sie ein wenig aufzumuntern. »Ihre gewaltige Zahl schmilzt wie Schnee rings um ein Lagerfeuer. Das klingt besser als…«
    Warren hob eine Hand. »Ich bat Hayes hier, mitzukommen und Euch aus erster Hand Bericht zu erstatten. Ich denke,

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