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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Karte ist das Gebiet, von dem Ihr gesprochen habt, deutlicher zu erkennen.«
    Zedd entrollte die neue Karte über der, die bereits ausgebreitet auf dem Tisch vor Kahlan lag. Sie wies einen größeren Maßstab auf und gestattete einen detaillierteren Blick auf die südlichen Regionen der Midlands.
    »Hmmm« meinte Zedd gedehnt, während er die neue Karte in Augenschein nahm. »Seht Ihr, hier?« Er tippte auf den Fluss Drun. »Seht Ihr, wie sehr sich das Tiefland hier unten im Süden bis zu dieser Stelle verjüngt? Genau das meinte ich. Unwegsames Gelände und steile Felswände, die an verschiedenen Stellen den Fluss einfassen. Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass sie versuchen werden, das Druntal hinaufzumarschieren.«
    »Vermutlich habt Ihr Recht«, sagte Verna.
    »Außerdem« – Kahlan deutete mit einer fahrigen Geste auf ein Gebiet im Norden der ersten Karte – »befindet sich in dieser Richtung eigentlich nur Nicobarese. Die Menschen dort oben leben ziemlich abgeschieden und bieten demzufolge ein verlockendes Ziel, andererseits ist das Land alles andere als reich; Kriegsbeute und Wirtschaftsgüter dürften mager ausfallen. Die Chancen für eine Eroberung stehen für die Imperiale Ordnung weitaus besser, wenn sie hier drüben bleiben. Seht Ihr übrigens, wie viel Mühe es sie kosten würde, ihre Armee ein weiteres Mal über das Rang’Shada-Gebirge zu setzen, wenn sie den Drun hinaufmarschieren? In strategischer Hinsicht wäre der Weg hier hinauf weniger sinnvoll.«
    Verna nestelte untätig an einem Knopf ihres blauen Kleides, während sie die Karte eingehend betrachtete. »Ja …. ich sehe, was Ihr meint.«
    »Aber Euer Einwand ist nicht unberechtigt«, meinte Kahlan. »Es wäre keine schlechte Idee, wenn Ihr ein oder zwei Schwestern losschicken würdet, um das Gebiet im Auge zu behalten; dass es strategisch nicht so sinnvoll ist, bedeutet noch lange nicht, dass Jagang es nicht versuchen wird. Zweifellos wird er uns bei Frühlingsanfang angreifen. Schließlich möchten wir nicht davon überrascht werden, dass die Imperiale Ordnung durch die Hintertür nach Aydindril einfällt.«
    Auf ein Klopfen hin ging Cara zur Tür; es war ein Oberkundschafter namens Hayes. Kahlan erhob sich, als sie durch die geöffnete Tür zwischen den nahen Bäumen Captain Ryan erblickte, der ebenfalls auf die Hütte zugestapft kam.
    Hayes salutierte mit einem Faustschlag auf sein Herz.
    »Freut mich zu sehen, dass Ihr zurück seid, Corporal Hayes«, begrüßte Kahlan ihn.
    »Danke, Mutter Konfessor. Es tut gut, wieder hier zu sein.«
    Er sah aus, als könnte er eine Mahlzeit vertragen. Nachdem Captain Ryan hastig durch die Tür getreten war, drückte Cara sie gegen den hereinwehenden Schnee zu. Hayes trat zur Seite, um dem Captain Platz zu machen.
    Kahlan war erleichtert, den jungen galeanischen Offizier zu sehen. »Wie ist es gelaufen, Captain? Wie geht es den anderen?«
    »Gut«, antwortete der Captain. »Wir haben uns sehr gut geschlagen. Die Schwestern konnten einige unserer Verwundeten heilen. Einige mussten ein Stück weit transportiert werden, bevor die Schwestern sie versorgen konnten, was uns ein wenig aufgehalten hat. Wir haben einige Verluste erlitten, aber längst nicht so viele wie befürchtet. Warren war eine große Hilfe.«
    »Wo ist Warren?«, fragt Zedd.
    Als hätte er seinen Namen vernommen, platzte Warren von einer wirbelnden Schneebö begleitet zur Tür herein. Kahlan blinzelte mit halb zusammengekniffenen Augen in den schmalen, grellen Lichtspalt, bis die Tür wieder zugedrückt wurde. Der Ausdruck auf Vernas Gesicht war ihr nicht entgangen, und sie musste daran denken, wie froh sie stets gewesen war, wenn sie Richard nach einer Trennung sicher hatte zurückkehren sehen. Warren drückte Verna einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    Kahlan sah den Blick, den beide dabei wechselten, auch wenn ihn sonst niemand bemerkte. Sie freute sich für die beiden, trotzdem versetzte ihr die Erinnerung an ihre hilflose Sorge und ihren Kummer über Richard einen schmerzhaften Stich.
    »Habt Ihr es ihnen schon erzählt?«, fragte Warren, seinen Umhang aufknöpfend.
    »Nein«, antwortete Captain Ryan. »Dazu sind wir noch nicht gekommen.«
    Zedd runzelte die Stirn. »Was denn erzählt?«
    Warren seufzte schwer. »Nun ja, Vernas Spezialglas hat besser funktioniert, als wir dachten. Wir haben mehrere Männer gefangen genommen und sie ausgiebig verhört. Die Toten, die wir im Tal gesehen haben, waren nur die, die gleich zu Anfang

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