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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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jedem den Zutritt auf den Platz verwehrend, auf dem Oberrand der Treppe. Ganz in der Nähe erblickte Nicci Ishaq, der lange Holzbohlen auf einen Wagen lud.
    Sie rief ihm etwas zu, und als er sah, dass der Schmied bei ihr war, kam er herbeigeeilt.
    »Was ist denn, Nicci? Ihr seht aus wie eine völlig verängstigte…« »Ich muss Euch beiden die Statue zeigen. Jetzt gleich.«
    Victors Miene verfinsterte sich. »Sie wird morgen enthüllt werden, wenn Richard…«
    »Nein! Ihr müsst sie unbedingt jetzt sofort sehen.« Die beiden verstummten. Ishaq beugte sich, verstohlen gestikulierend, zu ihr hin. »Wir können dort nicht hinauf. Sie wird bewacht.«
    »Ich kann schon.« Wütend wischte Nicci sich die Tränen aus den Augen. Ihre Stimme gewann jenen Ton feierlicher Machtbefugnis zurück, dessen sie sich so oft bedient hatte, jenen düsteren Tonfall, in dem sie das Urteil über so viele Menschenleben gefällt und diese in den Tod geschickt hatte. »Wartet hier.«
    Nicci drückte den Rücken durch und reckte das Kinn empor. Sie war wieder eine Schwester der Finsternis.
    Gemessenen Schritts, als ob der Palast ihr gehörte, stieg sie die Stufen hinauf. Und er gehörte tatsächlich ihr, denn sie war die Königin der Sklaven. Diese Männer unterstanden ihrem Kommando.
    Sie war die Herrin des Todes.
    Die Gardisten näherten sich ihr mit Bedacht; sie spürten, dass diese schwarz gekleidete Frau gefährlich war.
    Sie sprach zuerst, noch bevor sie überhaupt den Mund aufmachen konnten.
    »Was tut ihr hier?«, fauchte sie.
    »Was wir hier tun?«, erwiderte einer. »Wir bewachen den Palast des Kaisers, das tun wir hier…«
    »Wie kannst du es wagen, mir eine ungehörige Antwort zu geben. Weißt du überhaupt, wer ich bin?«
    »Nun ja … ich glaube nicht, ich…«
    »Die Herrin des Todes. Vielleicht hast du schon von mir gehört?«
    Ein Dutzend Männer nahm Haltung an. Sie merkte, wie sie das schwarze Kleid abermals musterten, danach ihr langes blondes Haar und ihre blauen Augen. Ihre Reaktion auf das, was sie sahen, ließ für Nicci keinen Zweifel daran, dass ihr Ruf ihr vorausgeeilt war. Bevor sie noch eine weitere Bemerkung hervorbrachten, ergriff sie abermals das Wort.
    »Was, glaubt ihr, tut die Gesellschafterin des Kaisers hier? Glaubt ihr etwa, ich sei ohne meinen Herren hierher gekommen? Natürlich nicht, ihr Trottel!«
    »Der Kaiser…«, stammelten mehrere schockiert.
    »Ganz recht, der Kaiser wird morgen zur Weihung hier eintreffen. Ich bin hergekommen, um mir vorab selbst ein Bild zu machen, und was muss ich sehen? Idioten! Ihr steht hier untätig herum, während ihr eigentlich Aufstellung nehmen solltet, um Seine Exzellenz zu begrüßen, wenn er in nur wenigen Stunden in der Stadt eintrifft!«
    Die Gardisten bekamen große Augen. »Aber … davon hat uns niemand was gesagt. Wo kommt er überhaupt an?«
    »Glaubt ihr vielleicht, ein so bedeutender Mann möchte, dass jeder Meuchelmörder weit und breit über seinen Aufenthaltsort informiert wird, damit der ihn aufspüren kann? Und was tut ihr, falls sich tatsächlich ein Meuchelmörder hier herumtreiben sollte? Ihr steht tatenlos herum!« Sämtliche Soldaten verneigten sich beflissen.
    »Wo?«, fragte ein Sergeant. »Wo wird Seine Exzellenz ankommen?« »Er wird von Norden her eintreffen.«
    Der Mann benetzte sich die Lippen. »Aber … aber über welche Straße von Norden her? Es gibt jede Menge Routen, die in Frage kommen…«
    Nicci stemmte die Fäuste in die Hüften. »Glaubt ihr vielleicht, Seine Exzellenz kündigt den Reiseweg vorab an? Und auch noch euresgleichen? Würde nur eine einzige Straße bewacht werden, wüsste doch wohl jeder Attentäter sofort, wo er auf den Kaiser warten muss, oder? Sämtliche Straßen müssen bewacht werden! Und Ihr steht stattdessen hier herum!« Die Männer nickten und verbeugten sich nervös; sie wollten fort, um ihre Pflicht zu tun, wussten aber nicht, wohin.
    Die Zähne aufeinander beißend, beugte Nicci sich zu dem Sergeanten.
    »Bringt Eure Männer hinaus zu einer der von Norden kommenden Straßen. Sofort. Das ist Eure Pflicht und Schuldigkeit. Sämtliche Straßen müssen bewacht werden.«
    Die Soldaten traten unter mehrfachen Verbeugungen ab und entfernten sich. Nach nur wenigen hastigen Schritten ergriffen sie die Flucht und fingen an zu rennen. Sie konnte sehen, wie unterwegs weitere Gardisten abkommandiert wurden.
    Während sie den Vorplatz räumten, wandte Nicci sich den beiden verdutzten Männern zu. Sie stiegen, jetzt

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