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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Bundesrichter und wohnte etwa 60 Kilometer entfernt in Kent. «Ein attraktiver Witwer», hatte Priscilla Clayburn ihr zugeflüstert. Er war tatsächlich attraktiv, und er bat sie, heute abend mit ihm zu essen. Greta willigte ein, und während sie den Hörer wieder auflegte, wurde ihr klar, daß sie sich auf den Abend freute.
    Punkt neun Uhr kam Dorothy herein. «Hoffentlich müssen Sie heute vormittag nicht aus dem Haus gehen, Mrs. Sheridan. Dieser Wind ist gräßlich.» Sie trug die Post unter dem Arm, darunter auch ein dickes Päckchen. Sie legte alles auf den Tisch und runzelte die Stirn. «Sieht komisch aus, das Ding. Ich meine, weil kein Absender draufsteht. Hoffentlich ist es keine Bombe oder so was.»
    «Wahrscheinlich wieder von einem Verrückten. Diese verdammte Fernsehsendung.» Greta fing an, die Schnur um das Päckchen zu lösen, doch plötzlich hatte sie ein Gefühl von Panik. «Sieht wirklich eigenartig aus. Ich rufe lieber Glenn Moore an.»
    Polizeichef Moore war soeben in seinem Büro im Hauptquartier eingetroffen. «Rühren Sie das Päckchen nicht an, Mrs. Sheridan», sagte er energisch. «Wir kommen sofort.» Er rief die Staatspolizei an. Sie versprachen, rasch ein mobiles Untersuchungslabor zum Haus der Sheridans zu schicken.
    Um zehn Uhr legte ein Beamter der Sprengstoffabteilung das Päckchen mit unendlicher Vorsicht unter einen Röntgenapparat.
    Vom Wohnzimmer aus, in das sie und Dorothy verbannt worden waren, hörte Greta das erleichterte Lachen des Mannes. Mit Dorothy auf den Fersen lief sie eilig zurück in die Küche.
    «Das hier geht nicht in die Luft, Madam», versicherte man ihr. «Nichts weiter drin als zwei verschiedene Schuhe.»
    Greta sah Moores verblüfften Ausdruck und spürte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich, als das Päckchen geöffnet wurde. Es enthielt einen Schuhkarton mit der Zeichnung eines Abendschuhs auf dem Deckel. Der Deckel wurde abgehoben. In Seidenpapier gewickelt, befanden sich in dem Karton ein hochhackiger Pumps mit Pailletten und ein verschrammter Laufschuh.
    «Oh, Nan! Nan!» Greta spürte nicht, wie Moore sie auffing, als sie in Ohnmacht fiel.
    Um drei Uhr früh am Freitag morgen wurde Darcy durch das beharrliche Läuten des Telefons aus einem unruhigen Schlaf gerissen. Sie griff nach dem Hörer und sah dabei auf den Radiowecker. Ihr «Hallo» war kurz und atemlos.
    «Darcy.» Jemand flüsterte ihren Namen. Die Stimme kam ihr bekannt vor, aber sie konnte sie nicht unterbringen.
    «Wer ist da?»
    Das Flüstern wurde zum Schrei. «Schlagen Sie mir nie wieder die Tür vor der Nase zu! Haben Sie verstanden?
    Verstanden?»
    Len Parker. Sie knallte den Hörer auf die Gabel und zog die Decken fest um sich. Einen Augenblick später begann das Telefon wieder zu läuten. Sie nahm nicht ab. Das Läuten hielt an. Fünfzehn-, sechzehn-, siebzehnmal. Sie hätte den Hörer aushängen können, aber sie konnte nicht ertragen, ihn zu berühren, da sie wußte, daß Parker am anderen Ende der Leitung war.
    Endlich verstummte der Apparat. Sie riß den Stecker aus der Wand, rannte ins Wohnzimmer, schaltete den Anrufbeantworter ein und eilte dann wieder ins Bett, nachdem sie die Schlafzimmertür hinter sich zugeschlagen hatte.
    Hatte er Erin das angetan? War er ihr gefolgt, als sie ihn sitzenließ? War er ihr vielleicht nachgegangen zu der Bar, wo sie jemanden namens Charles North treffen sollte?
    Hatte er sie vielleicht gezwungen, in ein Auto zu steigen?
    Am Morgen würde sie Vince D’Ambrosio anrufen.
    Sie lag noch zwei Stunden wach und fiel dann endlich wieder in einen unruhigen, von vagen, rastlosen Träumen gestörten Schlaf.
    Um halb acht wachte sie mit einem instinktiven Angstgefühl auf. Dann erinnerte sie sich an den Grund dafür. Eine lange, heiße Dusche linderte die Spannung ein wenig. Sie zog Jeans, einen Rollkragenpullover und ihre Lieblingsstiefel an.
    Der Anrufbeantworter hatte nur Anrufe aufgezeichnet, bei denen der Teilnehmer aufgelegt hatte.
    Saft und Kaffee am Tisch vor dem Fenster. Sie starrte hinunter in den leblosen Garten. Um acht Uhr klingelte das Telefon. Bitte, nicht Len Parker. Ihr «Hallo» klang wachsam.
    «Darcy, hoffentlich rufe ich nicht zu früh an. Ich wollte Ihnen nur sagen, wie gut mir der gestrige Abend mit Ihnen gefallen hat.»
    Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus. «Ach, Michael, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich war, mit Ihnen zusammenzusein.»
    «Mit Ihnen stimmt doch etwas nicht. Was war los?»
    Die Besorgnis in seiner

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