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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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dich liebe?»
    «Oft, aber ein Anlaß ist mir besonders im Gedächtnis geblieben.»
Als ich nach Nan Sheridans Tod für dich gelogen habe.
    Doug stützte sich auf einen Ellbogen und schaute im Dunkeln auf sie herab. «Wann war denn das?» fragte er scherzend.
    Er darf nicht merken, was ich denke.
«An unserem Hochzeitstag natürlich.» Sie lachte nervös. «Oh, Doug, nicht. Bitte, ich bin wirklich müde.» Sie konnte seine Berührung nicht ertragen. Sie merkte, daß sie Angst vor ihm hatte.
    «Susan, was, zum Teufel, ist mit dir los? Du zitterst ja.»
    Der Sonntag verlief genauso. Familiäres Beisammensein.
    Aber Susan bemerkte den mißtrauischen Ausdruck in Dougs Augen, die Sorgenfalten um seinen Mund.
Bin ich verpflichtet, meinen Verdacht der Polizei mitzuteilen? Und wenn ich zugebe, daß ich vor fünfzehn Jahren für ihn gelogen habe, kann ich dann auch ins Gefängnis kommen?
    Was soll aus den Kindern werden? Wenn er ahnte, daß ich der Polizei vielleicht sagen will, daß ich am Morgen von Nans Tod für ihn gelogen habe, würde er dann versuchen, mich daran zu hindern?

20
    MONTAG, 11. MÄRZ
    A m Montag morgen rief Vince Nona an. «Ich habe einen Psychiater für Ihre Sendung. Dr. Martin Weiss.
    Netter Mann. Vernünftig. Mitglied der AAPL und sehr erfahren. Er drückt sich ohne Umschweife aus und ist bereit, in der Sendung mitzuwirken. Wollen Sie sich seine Telefonnummer aufschreiben?»
    «Aber natürlich.» Nona wiederholte die Nummer und fügte dann hinzu: «Ich mag Hank, Vince. Er ist schrecklich nett.»
    «Er möchte wissen, ob Sie ihm zuschauen wollen, wenn die Baseball-Saison anfängt.»
    «Und ob ich das will.»
    Nona rief Dr. Weiss an. Er willigte ein, am Mittwoch um vier Uhr nachmittags ins Studio zu kommen. «Wir drehen um fünf. Ausgestrahlt wird die Sendung Donnerstag abend um acht.»
    Darcy verbrachte einen großen Teil des Montags im Lagerhaus und wählte Möbel für das Hotel aus. Um vier Uhr kam sie in der Sheridan-Galerie an. Die Auktion war in vollem Gange. Sie sah Chris seitlich in der ersten Reihe stehen. Er wandte ihr den Rücken zu. Sie schlüpfte durch den Gang ins Konferenzzimmer. Viele der Schnappschüsse waren datiert. Sie wollte andere aus der gleichen Zeitspanne finden. Vielleicht käme noch ein weiteres Bild des Studenten zum Vorschein, der ihr vage bekannt vorgekommen war.
    Um halb sieben war sie noch immer in die Arbeit vertieft. Chris kam herein. Sie blickte auf und lächelte. «Das Bieten da draußen hörte sich ja heiß an. War es ein guter Tag?»
    «Sehr. Keiner hat mir gesagt, daß Sie hier sind. Ich habe das Licht gesehen.»
    «Das freut mich. Chris, sieht dieser Bursche hier aus wie der, den ich Ihnen gestern gezeigt habe?»
    Er betrachtete das Bild. «Ja, tut er. Meine Mutter hat vor ein paar Minuten angerufen. Sie hat heute Janet gesehen.
    Der Junge war einer von vielen, die nach Nans Tod vernommen wurden. Er war in sie verliebt, glaube ich. Sein Name war Doug Fox.» Als er Darcys schockierten Ausdruck sah, fragte er: «Sie kennen ihn also?»
    «Als Doug Fields. Durch eine Kontaktanzeige.»
    Doug rief über die Mittagszeit an. «Schatz, sie haben eine dringende Konferenz einberufen. Ich kann nicht reden, aber eine Firma, die wir unserem größten Kunden empfohlen haben, geht pleite.»
    Susan wartete, bis sie Trish zum Schulbus gebracht und Conner zum Mittagsschlaf hingelegt hatte, dann nahm sie den Telefonhörer und bat die Auskunft um die Nummer des FBI-Hauptquartiers in Manhattan.
    Sie wählte und wartete. Eine Stimme meldete sich:
«Federal Bureau of Investigation.»
    Es war noch nicht zu spät, um wieder aufzulegen. Susan schloß die Augen und zwang sich, nicht zu flüstern. «Ich möchte mit jemandem über die Tanzschuhmorde sprechen. Vielleicht habe ich eine Information.»
    Irgendwie brachte sie den Nachmittag und Abend hinter sich. Sie badete das Baby und Trish und half Donny und Beth bei den Schulaufgaben.
    Endlich konnte sie das Licht ausschalten und zu Bett gehen. Stundenlang fand sie keinen Schlaf. Er hatte es geschafft, am Wochenende einmal zu Hause zu bleiben. Jetzt war er wieder unterwegs. Wenn er für den Tod dieser Mädchen verantwortlich war, dann war sie genauso schuldig.
    Es wäre so einfach, wenn sie nur weglaufen könnte. Die Kinder ins Auto packen und so weit wegfahren wie nur möglich.
    Aber so ging es nicht.
    Am Montag abend traf Darcy Nona zum Essen in «Neary’s Pub» und berichtete ihr über Doug Fox. «Vince war unterwegs, als ich ihn zu erreichen

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